Wie steht es um die bereits gecharterten  ersten vier LNG-Flüssigerdgasterminals? Diese Frage taucht unwillkürlich auf, nachdem das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bereits am vergangenen Donnerstag, 01. September, bekannt gegeben hatte, dass es  nun schon ein fünftes schwimmendes Flüssigerdgasterminal gechartert hat, das ebenfalls  nach Wilhelmshaven kommen soll und  bis zum Winter 2023/2024 zur Verfügung stehen soll .  Umwelt- und Energie-Report hatte berichtet, s. unten.

Er gibt Auskunft ...... Robert Habeck, ...!bild bmwi , steffen kugler ...
Er gibt Auskunft …… Robert Habeck, … bild bmwi , steffen kugler …

Bereits im Frühjahr hatte die Bundesregierung vier schwimmende Flüssigerdgasterminals ebenfalls mit einer Kapazität von je mindestens 5 Mrd. m³ pro Jahr gechartert. Zwei der vier staatlichen FSRU sollen- nach Angaben des BMWK-  bereits zum Jahreswechsel 2022/2023 in Brunsbüttel und Wilhelmshaven an den Start gehen.

Am Standort Wilhelmshaven soll – so die Planung des BMWK – die Hoegh Esperanza ab dem Jahreswechsel 2022/2023 in Betrieb gehen. Bauarbeiten und Genehmigungsverfahren schreiten gut voran. In Brunsbüttel soll das weitere Hoegh-Schiff zum Jahreswechsel 2022/23 stationiert werden. Die Kapazität der existierenden Anbindungsleitungen lässt hier im Winter 2022/2023 LNG-Anlandungen von mindestens 3,5 Mrd. m³/Jahr im Jahresdurchschnitt zu. Nach Bau und Inbetriebnahme einer neuen, 55 Kilometer langen Gasleitung kann dann ab Ende 2023 die Kapazität gesteigert werden, so dass die Leitungskapazität dann auf mindestens 5 Mrd. m³/Jahr erhöht werden. Die FSRUs in Brunsbüttel und Wilhelmshaven werden von RWE und Uniper betrieben.

Am 16. August 2022 wurde zudem eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) zwischen BMWK, Uniper, RWE und EnBW/VNG über die zeitlich befristete Belieferung dieser FSRU unterzeichnet. Danach wollen die genannten Unternehmen, ihre Lieferfenster vom Jahreswechsel 2022/23 bis 31. März 2024 vollständig auslasten. Dadurch kann ein maximaler Beitrag zur Versorgungssicherheit geleistet werden.

Das 3. und 4. FSRU wird demnach in Stade bzw. Lubmin stehen. Diese FSRU sollen Ende 2023 zum Einsatz kommen. In Stade wird die FRSU von der Hanseatic Energy Hub GmbH betrieben werden, in Lubmin von den Unternehmen RWE und Stena-Power.

In Brunsbüttel und Stade ist geplant, die FSRU nur so lange zu betreiben, bis die an diesen Standorten geplanten landseitigen Terminals in Betrieb gehen. Aktuell ist geplant, dass dies im Jahr 2026 der Fall sein wird.

Zusätzlich ist ein privates FSRU in Lubmin mit 4,5 Mrd. m³/Jahr ab Ende dieses Jahres geplant.

Fazit des BMWK: Damit stehen über die schwimmenden Flüssiggasterminals zum Winter 2023/2024 mindestens 25 Mrd. m³/Jahr an Kapazität aus staatlichen FSRUs bereit. Hinzu dürften mindestens 4,5 Mrd. m³/Jahr aus dem privaten Projekt in Lubmin kommen. Zusammen kann damit allein aus den FSRU der bisherige Erdggas-Bedarf zu etwa einem Drittel gedeckt werden (Basisjahr 2021 – 90,5 Milliarden).