Wintershall Dea und HES Wilhelmshaven Tank Terminal haben eine Absichtserklärung zur gemeinsamen Entwicklung von CO2nnectNow, eines CO2-Hubs am HES-Tanklager in Wilhelmshaven, unterzeichnet. Das gaben beide Unternehmen am vergangenen Dienstag, 18. Oktober, bekannt.

„Nur mit CCS kann Deutschland seine Klimaziele erreichen....; Klaus Langemann, bild wintersh.
„Nur mit CCS kann Deutschland seine Klimaziele erreichen….; Klaus Langemann, bild wintersh.

Hintergrund: Es wird erwartet, erklärten beide im gemeinsamen Statement, dass CO2, das in industriellen Prozessen nicht vermieden werden kann, an deutschen Industriestandorten abgeschieden und zum geplanten CO2nnectNow-Hub transportiert wird. Von dort wird das CO2 zunächst per Schiff und später per Pipeline von Deutschlands einzigem Tiefwasserseehafen zu geologischen Formationen in der norwegischen und dänischen Nordsee transportiert, „…wo es dauerhaft und sicher gelagert wird. Dieser Prozess wird als Carbon Capture and Storage (CCS) bezeichnet und ist der Schlüssel zur Dekarbonisierung der schwer vermeidbaren Emissionen in Deutschland!“

Das HES Tanklager Wilhelmshaven wurde aufgrund seiner strategischen Lage, seines Tiefwasserkais sowie seiner umfangreichen Industrie- und Eisenbahninfrastruktur als Standort für CO2nnectNow ausgewählt. Erste Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie werden für 2023 erwartet.

Wintershall Dea erläuterte weiter : Im Mai 2022 stellte Wintershall Dea, Europas führendes unabhängiges Gas– und Ölunternehmen, BlueHyNow vor, ein geplantes Projekt zur Produktion großer Mengen Wasserstoff aus Erdgas in Wilhelmshaven. Das bei BlueHyNow anfallende CO2 soll ebenfalls abgetrennt und bei CO2nnectNow gesammelt werden.

Wintershall Dea hat kürzlich eine Partnerschaft mit Equinor bekannt gegeben, um Deutschland und Norwegen mit einer 900 Kilometer langen CO2-Pipeline zu verbinden. Die Pipeline wird voraussichtlich eine jährliche Kapazität von bis zu 40 Millionen Tonnen ab 2032 haben und „…den sicheren Transport von CO2 von der deutschen Küste zur norwegischen Nordsee ermöglichen.!“

„Nur mit CCS kann Deutschland seine Klimaziele erreichen. Die Nordsee, insbesondere Norwegen und Dänemark, bietet ein enormes Potenzial und Wilhelmshaven ist in Norddeutschland perfekt gelegen. Wir freuen uns, dass wir mit HES einen erfahrenen und lokal verwurzelten Partner gefunden haben, um unser CO2nnectNow-Projekt zu entwickeln”, erklärte Klaus Langemann, Senior Vice President für Carbon Management and Hydrogen bei Wintershall Dea.

„Bei HES International verfolgen wir nachhaltiges Wachstum mit einem starken Fokus auf die Chancen der Energiewende wie Wasserstoff, CO2 und saubere Kraftstoffe. Unser Wilhelmshavener Tanklager hat den Anspruch, eine zentrale Rolle bei der Energiewende in Norddeutschland zu spielen. Das Terminal ist dafür sehr gut positioniert, denn es verfügt über große Flächen, die für die Entwicklung zur Verfügung stehen sowie über umfangreiche Anlege- und Bahnkapazitäten. Zusammenarbeit ist der Schlüssel, wenn wir erfolgreich einen bedeutenden Beitrag zu den Dekarbonisierungszielen der Region in Übereinstimmung mit dem europäischen Green Deal leisten wollen“, ergänzt Martijn Fock, Business Development und Commercial Director bei HES International.

Langemann verweist weiter darauf, dass Studien (z.B. des Öko-Instituts und von Agora Energiewende) bestätigen, dass CCS eine Schlüsseltechnologie sein wird, um in Deutschland die Emissionen aus Industrie und Landwirtschaft zu reduzieren. Wintershall Dea plant daher, die Emissionen durch den Einsatz von CCS und kohlenstoffarmen Wasserstofftechnologien zu senken und bis 2040 einen Geschäftsbereich aufzubauen, der potenziell 20 bis 30 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen kann.

CO2nnectNow soll ein entscheidender Baustein sein, um diese Ziele zu erreichen, wenn ab 2028 schrittweise mehr als 10 Millionen Tonnen CO2 jährlich von Wilhelmshaven zu sicheren Offshore-Lagerstätten exportiert werden.