Jede Person, die zweitgrößten Landkreis Deutschlands, im Rhein-Sieg-Kreis, lebt, stößt pro Jahr durchschnittlich etwa 8 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus. Das ist die Bilanz für die Jahre 2016 bis 2019. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs sind in den Daten allerdings noch nicht berücksichtigt, gab gestern, Donnerstag 27. Oktober, der Kreis bekannt.

 stößt pro Jahr durchschnittlich etwa 8 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus....
…stößt pro Jahr durchschnittlich etwa 8 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus...

Und er stellte weiter fest damit liege der Kreis unter dem deutschlandweiten Durchschnitt von 8,8 Tonnen pro Einwohner und Jahr im gleichen Zeitraum. Als einen  wesentlichen Grund für den etwas besseren Bilanzwert im Kreis sehen die Verantwortlichen im  verhältnismäßig geringeren Anteil an energieintensiven Gewerbe- und Industriebetrieben im Kreisgebiet, wie beispielsweise Anlagen zur Stahlproduktion oder vergleichbare produzierende Gewerbebetriebe.

Die Energie- und CO₂-Bilanz wurde im vergangenen Umweltausschuss des Rhein-Sieg-Kreises vorgestellt. Sie fasst den Energieverbrauch und den daraus resultierenden Ausstoß von Treibhausgasen zusammen, die beispielsweise beim Heizen,   Kochen oder Autofahren entstehen. Auch die verbrauchte Energie von Verkehrsmitteln wie Bussen, Lastkraftwagen oder Schiffen, aus der Wirtschaft, Landwirtschaft und Industrie wird bilanziert und auf den Pro-Kopf-Ausstoß umgerechnet.

Darin eingerechnet ist zudem die sogenannte „Vorkette“: Damit ist die Energie gemeint, die beispielsweise bei der Gewinnung, Umwandlung und dem Transport von Kraftstoffen auch außerhalb des Kreises aufgewendet werden muss.

Bilanz des Kreises aus diesen Angaben: Im langjährigen Vergleich zeigt sich insgesamt ein Trend zu einer moderaten Abnahme der Energieverbräuche und damit des Kohlendioxid-Ausstoßes im Rhein-Sieg-Kreis. Eine Ausnahme davon bildet jedoch der Verkehrssektor: Insbesondere der motorisierte Individualverkehr (also PKW oder Motorräder) und der Güterverkehr einschließlich Lieferfahrzeuge sind für eine Zunahme des Energieverbrauchs im Verkehrssektor um 2,1 % in 2019 gegenüber 2016 verantwortlich. Auf den Verkehr entfällt insgesamt rund ein Drittel der energiebedingten Treibhausgasemissionen im Kreisgebiet.

„Außer beim Verkehr geht der Trend in die richtige Richtung“, fasst Tim Hahlen, Umweltdezernent des Rhein-Sieg-Kreises das Ergebnis zusammen. „Allerdings besteht deutlicher Nachholbedarf bei der Erzeugung erneuerbarer Energien in der Region.“ Die Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen hat in den vergangenen Jahren kontinuierlich zugelegt, liegt aber im Jahr 2019 mit einem Anteil von 7,5 % am Verbrauch im Vergleich zu Gesamtdeutschland (41,1 %) weiterhin auf niedrigem Niveau.