Am  gestrigen Montag, 28.November,  wurde durch den Nationalen Wasserstoffrat die „Bottom-Up Studie zu Pfadoptionen einer effizienten und sozialverträglichen Dekarbonisierung des Wärmesektors“ veröffentlicht. In der Studie wurden vier Beispielversorgungsgebiete anhand mehrerer Szenarien auf eine optimale zukünftige klimaneutrale Wärmeversorgung untersucht.

"...Die Energiewende muss zur Situation vor Ort passen ..." ., Florian Feller bild stadtw.
“…Die Energiewende muss zur Situation vor Ort passen …” ., Florian Feller bild stadtw.

Die Institute Fraunhofer ISE und Fraunhofer IEE kamen , wie der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) am selben Tag in einem eigenen Statement dazu feststellte, hierbei zur „…klaren Aussage, dass Transformationspfade alle wesentlichen Technologien als mögliche Lösungsoptionen beinhalten müssen und bei einer Einführung von verpflichtenden kommunalen Wärmeplänen zum jetzigen Zeitpunkt keine Technologieoptionen ausgeschlossen werden sollten!“

In der Studie heißt es dazu: „Der Einsatz von Wasserstoff sichert das Erreichen der langfristigen Klimaziele (nach 2030) in der Industrie und Energieerzeugung (Fernwärme) ab. Sofern die Marktentwicklung zu niedrigen Wasserstoffendkundenpreisen führt, erweitert sie den Lösungsraum für die Dekarbonisierung der privaten Haushalte. […] Zusätzlich zum Hochlauf des Erzeugungsmarktes ist ein vorausschauender Aus- bzw. Umbau der notwendigen Infrastrukturen zwingend erforderlich!“

So weit zur Studie. Florian Feller, Vorsitzender H2vorOrt (zu Projektteam, s. unten)  präzisierte in dem Zusammenhang : „…Die Energiewende muss zur Situation vor Ort passen und dafür sorgen, dass neben Klimaneutralität auch weiterhin ein hohes Maß an Versorgungssicherheit gewährleistet ist. Die Gasverteilnetzbetreiber legen mit dem GTP ein solides Fundament für die kommende Kommunale Wärmeplanung. Viele von ihnen sehen erste Transformationen von Gas- zu Wasserstoffnetzen bereits in den nächsten acht Jahren. Großflächige Umstellungen werden in den 2030er Jahren erwartet.“

Und Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU)

"... .offene Fragen der Regulierung müssen  zeitnah und transformationsfreundlich geregelt werden. ..... !" Ingbert Liebing foto vku
“… .offene Fragen der Regulierung müssen zeitnah und transformationsfreundlich geregelt werden. ….. !” Ingbert Liebing foto vku

fordert: „Hierbei ist es jedoch wichtig, dass offene Fragen der Regulierung zeitnah und transformationsfreundlich geregelt werden. Gas- und Wasserstoffnetze müssen als infrastrukturelle Einheit gedacht und entsprechend gemeinsam reguliert und finanziert werden. Wichtig für eine erfolgreiche Transformation ist insbesondere, dass sich die Bundesregierung nun auf europäischer Ebene klar gegen das von der Europäischen Kommission vorgeschlagene Unbundling von Gas- und Wasserstoffnetzen ausspricht.“

Prof. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des  Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) bestätigte ebenfalls, dass …: „Die vom Nationalen Wasserstoffrat beauftragte Bottom-Up Studie Wärmesektor bestätigt, dass der Einsatz von Wasserstoff in der kommunalen Wärmeplanung ein notwendiger Hebel für die Klimaneutralität Deutschlands ist. Vor Ort werden wir künftig einen Mix aus strom- und gasgeführter Wärmeversorgung sehen. Dafür brauchen wir grüne Moleküle – einerseits um

"… Vor Ort werden wir künftig einen Mix aus strom- und gasgeführter Wärmeversorgung sehen.  ....." Prof. Dr.Gerald Linke
“… Vor Ort werden wir künftig einen Mix aus strom- und gasgeführter Wärmeversorgung sehen. …..” Prof. Dr.Gerald Linke

das Stromnetz zu entlasten, andererseits um Erneuerbare Energien in großen Mengen durchs Land zu transportieren und über längere Zeiträume zu speichern. Das heutige Erdgasnetz ist größtenteils wasserstofftauglich. Mit Investitionen in Höhe von rund 50 Milliarden Euro können wir seine komplette H2-Readinesserreichen.”

In H2vorOrt arbeiten 45 Unternehmen im DVGW zusammen mit dem VKU an der Transformation der Gasverteilnetze hin zur Klimaneutralität. H2vorOrt ist das zentrale Gremium für die strategische Dekarbonisierung der deutschen Gasverteilnetze. Die 45 Partner betreiben mehr als 50 Prozent der deutschen Gasverteilnetzkilometer und Netzanschlüsse.