Anlässlich des Wärmepumpengipfels, der bereits am vergangenen Mittwoch 16. November, stattfand  (Umwelt- und Energie-Report hat ausführlich berichtet, s. unten) forderte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) von der Bundesregierung, sie solle den massenhaften Einbau von Wärmepumpen in Deutschland endlich sicherstellen.

"Weitere verlorene Jahre für die Wärmewende und weitere unnötige Jahre der fossilen Abhängigkeit...!" Paula Brandmeyer bild duh
Weitere verlorene Jahre für die Wärmewende und weitere unnötige Jahre der fossilen Abhängigkeit…!” Paula Brandmeyer bild duh

Die DUH kritisiert : „… trotz Energie- und Klimakrise bleibt die Gasheizung Verkaufsschlager in deutschen Haushalten und auch die Ölheizung erlebt dieser Tage eine unerwartete Renaissance !“ Die DUH-Akteure werfen der Bundesregierung vor dies sei auf massive Versäumnisse in der Gebäudepolitik zurückzuführen. Doch wie gelingt der Bundesregierung möglicherweise eine Kehrtwende? Die DUH stellt die möchte die Bundesregierung nun mit der geplanten Verabschiedung des 65 Prozent-Kriteriums für Erneuerbare Energien in der Wärmeversorgung zwar erreichen. Und: Demnach darf ab 2024 ein Heizungswechsel nicht mehr rein fossil erfolgen. Der Umwelt- und Verbraucherschutzverband sieht dafür aber das massive Hochfahren von erneuerbaren Wärmetechnologien innerhalb von nur einem Jahr als zwingend notwendig  an. Und stellt dann doch fest: „Eine große Herausforderung in Anbetracht von Lieferengpässen und Fachkräftemangel. !“

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH konstatiert in dem Zusammenhang:   „Wer heute saniert, eine Wärmepumpe eingebaut und die PV-Anlage aufs Dach gesetzt hat, braucht sich keine Sorgen machen. Doch: „Wer leeren Versprechen der fossilen Industrie gefolgt ist, hat nun immer noch eine teure Gasheizung. Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher haben das längst erkannt und möchten sich in Sachen Energieversorgung klimafreundlicher aufstellen!“ Barbara Metz fordert deshalb: „ Jetzt muss die Politik auch die Voraussetzungen für die Kehrtwende schaffen! Eines muss dabei oberste Priorität haben: Die klima- und sozialverträglichste Wärmeversorgung ist und bleibt die Absenkung der Energieverbräuche unseres Gebäudebestandes. Wir brauchen eine Investitionsoffensive im Gebäudebestand.“

Aus Sicht der DUH fehlt   derzeit weiterhin noch ein Gesetzesentwurf für die Umsetzung des 65 Prozent-Kriteriums. Ein erster Entwurf aus dem BMWK wird für die kommenden Wochen erwartet, ein konkreter Fahrplan für die Verabschiedung der Regulierung liegt jedoch noch immer nicht vor. Neue

"..Wer leeren Versprechen der fossilen Industrie gefolgt ist, hat nun immer noch eine teure Gasheizung…..!" !Barbara Metz , bild duh
“…Wer leeren Versprechen der fossilen Industrie gefolgt ist, hat nun immer noch eine teure Gasheizung…..!” !Barbara Metz , bild duh

Anreize für den Ausbau erneuerbarer Lösungen zu setzen, wird zudem allein nicht ausreichen, um die anvisierten Klimaziele für den Gebäudesektor bis 2030 zu erreichen. Dies bestätigt aus Sicht von Barbara Metz auch eine aktuelle Veröffentlichung des Expertenrats für Klimafragen.

Und Paula Brandmeyer, Stellvertretende Bereichsleiterin Energie und Klimaschutz weist auch darauf hin  und mahnt, dass : die Hängepartie bei der Umsetzung des 65 Prozent-Kriteriums für neue Heizungen Spuren hinterlässt. Die Klarheit und Orientierungshilfe für Verbraucherinnen und Verbraucher, die diese Regulierung hätte bieten können, ist nach ihrer Darstellung mit den vielen Überarbeitungsschleifen verloren gegangen. „Statt Wärmepumpen und erneuerbaren Wärmenetzen eine prioritäre Rolle einzuräumen, finden wir jetzt einen bunten Blumenstrauß an Technologienoptionen. Auch werden die zahlreichen Ausnahmen und Härtefallregelungen vor allem eins bewirken: Weitere verlorene Jahre für die Wärmewende und weitere unnötige Jahre der fossilen Abhängigkeit im Wärmesektor!“ Paula Brandmeyer  fordert für die DUH  die Bundesregierung auf, einen Ausstiegsplan aus Öl- und Gasheizungen verbindlich zu verankern.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Wärmepumpenhochlauf erfolgreich fortgesetzt

und auch: Wärmepumpengipfel: Signal für die Energiewende im Gebäudebereich