„Im Vergleich zum ursprünglich geplanten Ausschreibungsvolumen von 1200 MW wurde mit 609 MW realisiertem Zuschlagsvolumen nur rund die Hälfte der Zielsetzung erreicht“, beklagte gestern, Dienstag 06. Dezember, Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne), nachdem bekannt wurde, dass auch die dritte Ausschreibungsrunde für Photovoltaik-Freiflächenanlagen in diesem Jahr  unterzeichnet war.

"Das zeigt Handlungsbedarf für Verbesserung  ...." ;  Robert Busch
Das zeigt Handlungsbedarf für Verbesserung ….” ; Robert Busch

Und er ist überzeugt: „Das zeigt Handlungsbedarf für Verbesserung. Die derzeitige Politik – Stichwort Erlösabschöpfung – führt dagegen zu Verunsicherung. Die erneute Unterzeichnung ist Ergebnis dieser Verunsicherung in der Branche und zeigt strukturelle Probleme für Solarparks!“

Aus seiner Sicht hat  schon allein die Debatte um eine Erlösabschöpfung Investitionen zurückgehalten und weiter urteilt er momentan fehle schlicht die Planungssicherheit, dass sich ein bezuschlagtes Projekt rechnet. Der durchschnittliche Zuschlag von 5,80 Cent pro Kilowattstunde decke nicht alleine die Kosten.

Robert Busch zufolge ist es umso wichtiger, „…dass die Strompreisbremse im parlamentarischen Verfahren jetzt so korrigiert wird, dass die Finanzierung gesichert ist und Projekte – wie marktüblich – über PPAs abgesichert werden können. Andernfalls wird der Ausbau von Solarparks 2023 deutlich hinter den Zielen zurückbleiben!“ Neue förderfähige Erneuerbare-Energie-Anlagen sollten daher grundsätzlich von der Abschöpfung ausgenommen werden. Zugleich sollten die künftigen Ausschreibungshöchstwerte die gestiegenen Zinskosten berücksichtigen.

Während nach Darstellung von Busch die Bundesnetzagentur erneut das Ausschreibungsvolumen als Ursache der Unterzeichnung ausgemacht hat, erklärt er für den BDE „…das teilen wir so nicht. Das ursprüngliche Ausschreibungsvolumen von 1200 MW war durch die sogenannte endogene Mengensteuerung bereits deutlich reduziert worden, was als Maßnahme für mehr Zubau nicht taugt. Stattdessen gibt es viele handfeste Probleme in der Praxis: fehlende Flächen, steuerliche Fragen bei der Hofübergabe von Flächen mit Solarparks, nicht beginnende oder stagnierende Bebauungsplanverfahren, vollkommen verzerrte Kosten für die Netzanschlussleitungen und langsame Prozesse bei Genehmigungen und Netzanschlüssen!“ Fazit von Busch: „ Diese Probleme sind lösbar, wenn schnell die richtigen und wirksamen Hebel in Bewegung gesetzt werden.“