Vor dem Hintergrund des Klimawandel, der angespannten politischen Lage und der steigenden Energiepreise wird die Antwort auf die Frage nach zukunftsfähigen Energiequellen immer drängender,  machte sich bereits Mittwoch, 14. Dezember, die Landrätin des Landkreises Ahrweiler,  Cornelia Weigand, öffentlich Sorgen. Der Landkreis und damit auch die Infrastruktur  des Kreises war im Juli vergangenen Jahres 2021 von einem dramatischen Starkregen überflutet worden.

"Als ein alternativer Energieträger bietet sich auch im Kreis Ahrweiler die Nutzung von Wasserstoff an!“ Cornelia Weigand bild C. Weigd.
Als ein alternativer Energieträger bietet sich auch im Kreis Ahrweiler die Nutzung von Wasserstoff an!“ Cornelia Weigand bild C. Weigd.

Doch  zur Überraschung aller Zuhörer ihrer Erkenntnisse zauberte sie beinahe eine zunächst wahrhaftig nicht erwartete Zukunftslösung aus ihrem Kenntnisschatz. Denn sie griff so meint man weit in die Ahrweiler Zukunft als sie erklärte: „Als ein alternativer Energieträger bietet sich auch im Kreis Ahrweiler die Nutzung von Wasserstoff an!“ Sie war zuvor aber auch nicht untätig in der Sache geblieben. Auf ihre  Initiative hatte die Kreisverwaltung Ahrweiler ortsansässige Unternehmen und Energieversorger eingeladen, um im Rahmen einer Auftaktveranstaltung erste Schritte für den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur sowie mögliche Potenziale gemeinsam zu besprechen.

Und sie erläuterte zugleich den Hintergrund des Treffens: „Der Kreis hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, seinen Energiebedarf bis 2045 Co2-neutral zu decken. Die heute bereits verwendeten technischen Lösungen führen jedoch häufig dazu, dass bisher genutzte Energieträger vorwiegend durch Strom ersetzt werden, so beispielsweise im Individualverkehr. In vielen Bereichen, vor allem aber im ÖPNV, dem Schwerlastverkehr oder auch beim Thema Prozess-Energie ist es oftmals nicht möglich, einfach auf Strom umzustellen. Deshalb wollen wir gemeinsam mit den Unternehmen in unserem Kreis und den Energieversorgern Wasserstoff als Energiequelle der Zukunft für unseren Kreis etablieren. Umso mehr freut es uns, dass die Resonanz so positiv und die Teilnahme an der Veranstaltung so rege war“, bilanzierte  Cornelia Weigand.

Neben einem Informationsaustausch zu aktuellen Anwendungsbeispielen – auch aus dem Kreis –, dem Ausbau der notwendigen Infrastruktur und Fördermöglichkeiten ging es darüber hinaus um die Knüpfung von Kontakten zwischen Unternehmen. Bei dem Treffen wurden zugleich schon mögliche weitere Themenfelder für Folgeveranstaltungen identifiziert.

Cornelia Weigand wies aber auch darauf hin, dass eine erst kürzlich veröffentlichte Studie zeige, dass die in Rheinland-Pfalz ansässige Industrie, aber auch mehrere Lehr- und Forschungseinrichtungen optimale Voraussetzungen für einen Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in der Region bieten. Zudem wird bis zum Jahr 2045 der steigende Strombedarf eine Rückverstromung aus Wasserstoff erforderlich machen. Denn die Stromerzeugung aus Wind- und Photovoltaik-Anlagen unterliegt witterungs-, jahreszeiten- und standortbedingten Schwankungen, die mittels Wasserstoff als Energiespeicher abgepuffert werden können.

Die Landrätin erläuterte aus dem Studieninhalt noch mal für den Transport von Wasserstoff werden in Rheinland-Pfalz vor allem bestehende Gaspipelines umgenutzt, einzelne Pipelines sollen jedoch auch neu geschaffen werden. Diese „Hauptadern“ der neuen Infrastruktur werden in unmittelbarer Nähe zu oder durch den Landkreis Ahrweiler führen, welcher dadurch zu einem zentralen Punkt der Wasserstoffinfrastruktur in Rheinland-Pfalz werden soll  und als Verbindung in die Region Köln-Bonn an Bedeutung gewinnt. Die Landrätin erinnerte auch daran, dass schon jetzt beispielsweise die durch den Aufbau im Ahrtal neu verlegten Gasleitungen für den Transport von Wasserstoff ausgelegt sind.

Zum Schluss ihrer Ausführungen ermunterte sie auch noch: Wer sich an der Wasserstoff-Initiative des Kreises Ahrweiler beteiligen möchte, kann sein Interesse per E-Mail an wasserstoff@kreis-ahrweiler.de bekunden.