Die ersten kalten Dezemberwochen mit einem eisigen Tiefpunkt in der zweiten Dekade machten vor allem in Teilen des Ostens von Deutschland sowie im Bergland Hoffnung auf eine weiße Weihnacht, bilanzierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Freitag 30. Dezember.

"...Weihnachtsmonat mit Temperaturextremen ...!" Bild DWD, Rüdiger Manig
“…Weihnachtsmonat mit Temperaturextremen …!” Bild DWD, Rüdiger Manig

Doch dann: Das Wetter sorgte ab dem 19. Dezember für eine Kehrtwende um 180 Grad: Was mit Glatteisregen begonnen hatte, endete landesweit mit sehr milden Temperaturen sowie Tauwetter. Sowohl an Weihnachten als auch zum Jahreswechsel kam ein Gefühl von Frühling auf. So fiel der letzte Monat im Jahr 2022 bei ziemlich ausgewogener Niederschlagsmenge und Sonnenscheindauer etwas zu warm aus.,  meldete der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Die erst viel zu kalte und dann teils rekordwarme Witterung führte im Dezember 2022 zu einem Temperaturdurchschnitt von etwa 1,8 Grad Celsius (°C). Der Monat lag damit etwa ein Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 und erreichte genau das Mittel  der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020. Dass diese „Temperaturglättung“, also das Monatsmittel, jedoch extreme Spitzen in sich birgt, zeigen folgende Messwerte: Heinersreuth-Vollhof, Landkreis Bayreuth, erreichte am 18. mit -19,3 °C den deutschlandweit tiefsten Wert. An Silvester hingegen werden mutige Exoten das Sektglas in kurzer Hose bei 20 °C und mehr im Oberrheingraben tagsüber heben können.

Im Weihnachtsmonat fielen rund 65 Litern pro Quadratmeter (l/m²). Das lag nur etwa zehn Prozent unter dem Niederschlagsmittel der Referenzperioden 1961 bis 1990 (70 l/m²) und 1991 bis 2020 (71 l/m²). In den ersten beiden Dekaden zauberte der Dezember vor allem in den östlichen Mittelgebirgen sowie in Teilen des Ostens und Nordens beeindruckende Winterlandschaften. Ab dem 19. wurde dieser Zauber jedoch nach und nach beendet. Glatteisregen läutete Milderung und eine regenreiche Phase ein, in der die Station Sankt Blaisen-Menzenschwand im Hochschwarzwald am 23. mit 63 l/m² den maximalen Tagesniederschlag meldete. Im Schwarzwald waren auch mit über 200 l/m² die höchsten Monatssummen zu finden.

Mit etwa 39 Stunden war die Sonnenscheindauer im Dezember ziemlich typisch. Vergleich: 38 Stunden (Periode 1961 bis 1990) und 42 Stunden (Periode 1991 bis 2020). Am hellsten war es im Süden und Südwesten mit teils über 50 Stunden. Nach Nordosten hin verringerte sich die Belichtungsdauer um mehr als die Hälfte.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Das Jahr 2022: Mit etwa 2025 Sonnenstunden sonnigstes Jahr seit Messbeginn