Equinor, Europas größter Erdgaslieferant und RWE haben vereinbart, gemeinsam groß angelegte Wertschöpfungsketten für CO2-armen Wasserstoff zu entwickeln, gaben beide Konzerne am vergangenen Donnerstag, 05. Januar, bekannt. Equinor ASA ist ein internationales Energieunternehmen mit über 21.000 Mitarbeiter:innen und Sitz in Norwegen.

"Durch die Zusammenarbeit werden wir die langfristige Energiesicherheit für Europas größtes Industrieland stärken ...!  Anders Opedal , bild Equinor
“Durch die Zusammenarbeit werden wir die langfristige Energiesicherheit für Europas größtes Industrieland stärken …! Anders Opedal , bild Equinor

Die Partner haben sich zum Ziel gesetzt, Kohlekraftwerke durch wasserstofftaugliche Gaskraftwerke in Deutschland zu ersetzen und eine Produktion von CO2-armem und erneuerbarem Wasserstoff in Norwegen aufzubauen, der über eine Pipeline nach Deutschland exportiert werden soll.

[Am vergangenen Donnerstag unterzeichneten die beiden Unternehmen also auch eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) zur gemeinsamen Entwicklung großer Energiewertschöpfungsketten, „…die auf der Partnerschaft zwischen Norwegen und Deutschland sowie der langfristigen Beziehung zwischen Equinor und RWE aufbaut…“, wie es im kommentierenden Text dazu heißt.  Die Zusammenarbeit umfasst demnach im Wesentlichen folgende Bausteine:

  • Bau von neuen Gaskraftwerken (Gas-und-Dampfkraftwerke, GuD) als Beitrag zum geplanten deutschen Kohleausstieg. Equinor und RWE werden gemeinsam Eigentümer der GuD-Kraftwerke sein, die zunächst mit Erdgas und dann schrittweise mit Wasserstoff als Energieträger betrieben werden sollen, sobald die entsprechenden Mengen verfügbar sind.
  • Bau von Anlagen in Norwegen zur Erzeugung von CO2-armem Wasserstoff aus Erdgas in Verbindung mit CO2-Abscheidung und -Speicherung. Mehr als 95 Prozent des CO2 werden abgeschieden und dauerhaft unter dem Meeresboden vor der norwegischen Küste sicher gespeichert.
  • Export von Wasserstoff über eine Pipeline von Norwegen nach Deutschland.
  • Gemeinsame Entwicklung von Offshore-Windparks, die in Zukunft die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff als Energieträger für Strom- und andere Industriekunden in Deutschland ermöglichen werden.
  • Anders Opedal, CEO und Präsident von Equinor erklärte dazu: „Durch die Zusammenarbeit werden wir die langfristige Energiesicherheit für Europas größtes Industrieland stärken und gleichzeitig Möglichkeiten zur Energiewende für Industrien schaffen, die nicht durch
    "...ein rascher Ausbau der Wasserstoffwirtschaft dringend erforderlich....!" Markus Krebber CEO-RWE , bild rwe
    “...ein rascher Ausbau der Wasserstoffwirtschaft dringend erforderlich….!” Markus Krebber CEO-RWE , bild rwe

    Elektrifizierung dekarbonisiert werden können. Die Zusammenarbeit hat das Potenzial, Norwegen zu einem wichtigen Lieferanten von Wasserstoff für Deutschland und Europa zu machen. Dies ist eine einmalige Gelegenheit, eine Wasserstoffindustrie in Norwegen aufzubauen, in der Wasserstoff auch als Rohstoff für die heimische Industrie verwendet werden kann!“

  • Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender von RWE erläuterte : „Um bei der Umstellung von fossilen Brennstoffen auf Wasserstoff voranzukommen, ist ein rascher Ausbau der Wasserstoffwirtschaft dringend erforderlich. Blauer Wasserstoff in großen Mengen kann den Anfang machen und anschließend immer grüner werden. Das ist genau das, was wir mit unserer Partnerschaft vorantreiben: die Versorgung der Industrie mit relevanten Mengen an Wasserstoff. Darüber hinaus werden unsere geplanten Investitionen in wasserstofftaugliche Gaskraftwerke die Versorgungssicherheit in einem dekarbonisierten Stromsektor stärken.“
  • Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “Norwegen ist heute unser wichtigster Energielieferent…!!!
  • und auch: Die größten Erdgasmengen kamenim vergangenen Jahr aus Norwegen