Beim dritten Roundtable zu industriellen Produktionskapazitäten für die Energiewende im Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK) am vergangenen Dienstag, 21. Februar, stand die nachhaltige Organisation von Industriekapazitäten für den Ausbau der Erneuerbaren Energien im Fokus.

„Der Auftrag der Politik ist klar ....!" Hermann Albers überbringt seine Botschaften immer mit einem Lächeln
Der Auftrag der Politik ist klar ….!” Hermann Albers überbringt seine Botschaften immer mit einem Lächeln

Anlässlich des Starts der dritten Runde konstatierte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbandes Windenergie (BWE), er hatte an der Veranstaltung teilgenommen : „Der Auftrag der Politik ist klar: bis 2030 sollen 80 Prozent des in Deutschland generierten Stroms aus Erneuerbaren Energien stammen. Wir begrüßen das Ziel, den dafür erforderlichen Hochlauf des Zubaus mit Wertschöpfung durch die Stärkung vorhandener oder die Initiierung neuer Produktionskapazitäten zu flankieren!“

Und er schlug bereits vor: „ Hier lassen sich durch Glättungen bei den politischen Zielen – zum Beispiel durch die Verstetigung der Zubaulinien in der Offshore Windenergie – aber auch bei der Verfügbarkeit von Flächen noch wichtige Unterstützungssignale setzen. Zusätzlich sind die für den Hochlauf notwendigen Rohstoffverfügbarkeiten, aber auch der Fachkräftebedarf zu beachten. Albers verwies in dem Zusammenhang darauf, dass die Erneuerbaren bereits  durch eigene  Kampagnen und Projekte vorgearbeitet hätten. Aber auch der Gesetzgeber bleibe hier gefordert, beispielsweise durch Vereinfachungen für ausländische Bewerber*innnen.“

Albers stellte aber auch klar, zusätzlich werde entscheidend sein, dass Genehmigungsverfahren spürbar beschleunigt werden, „…damit der Ausbau in der nötigen Geschwindigkeit umgesetzt werden kann. Hier bietet die EU-Notfallverordnung  in den Artikeln 5 und 6 praxisorientierte Lösungen zur Verkürzung der Verfahren. Die in der Verordnung angelegten Bestimmungen sollten daher schnellstmöglich zur Anwendung kommen. (Umwelt- und Energie-Report hatte zu der Notfallverordnung bereits berichtet, s. unten). Albers betont in dem Zusammenhang aber auch noch mal  daneben brauche es die Bereitstellung der nötigen Flächen für die Windenergie.  „Die Bundesländer sind nun am Zug, die angepeilten 2 Prozent der Bundesfläche möglichst schnell für die Windenergie auszuweisen.

Wir brauchen dringend mehr Genehmigungen. Das Ziel muss sein, 2023 mindestens 10 Gigawatt Windenergieleistung neu zu genehmigen. Diese Genehmigungen sichern den Zubau der kommenden Jahre. An dieser Stelle muss deshalb dringend Bewegung in den Prozess kommen. Nur mit den Erneuerbaren kann Deutschland im Energiebereich souverän werden. Der russische Angriff auf die Ukraine hat nicht nur Deutschland, sondern auch die anderen Staaten Europas vor die Aufgabe gestellt, sich energetisch unabhängig zu machen. Deswegen muss eine nationale Industriestrategie immer auch in den europäischen Kontext eingebettet werden“, fordert  der BWE-Präsident.

Und Albers erinnert in diesem Zusammenhang noch mal: Robert Habeck habe beim BEE- Energiedialog die Wichtigkeit von politischer Verlässlichkeit betont. „Diese Verlässlichkeit im Ausbaukurs brauchen wir nun, um die Industrie zu befähigen, den gewollten Hochlauf auch zu stemmen. Daher möchte ich mich bei Bundesminister Habeck dafür bedanken, dass er der Branche mit diesem Roundtable-Format die Hand gereicht und die Hersteller bei der Konzeption von Maßnahmen zur Absicherung des Kapazitätshochlaufs mit ins Boot geholt hat“, lobt  Albers .

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “Die EU-Notfallverordnung wird der Beschleunigung der Energiewende weiter Rückenwind verschaffen !”