Das Jahr 2023 wird zur entscheidenden Phase für die Planungen einer umfassenden Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland, kündigte am gestrigen Donnerstag, 02. März, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) an.

"...das zentrale Planungswerkzeug für die Fortentwicklung der deutschen Gasverteilnetze zur Klimaneutralität. ..." , Florian Feller bild stadtw.
“…das zentrale Planungswerkzeug für die Fortentwicklung der deutschen Gasverteilnetze zur Klimaneutralität. …” , Florian Feller bild stadtw.

Und zugleich verweist der Verband darauf, dass die deutschen Gasverteilnetzbetreiber bereits  2022 mit der Planung für ein flächendeckendes Wasserstoffnetz begonnen haben, das sich aus dem heutigen Gasnetz herausentwickeln soll. Und soll dieser Prozess fortgesetzt und der Dialog mit Industrie- und Gewerbekunden sowie Kommunen intensiviert werden. So wollen die Gasverteilnetzbetreiber sicherstellen, dass die zukünftige Wasserstoffversorgung auch zur Bedarfslage vor Ort passt – sei es die Versorgung lokaler Industrie oder die kommunale Wärmeplanung.

Nach Darstellung des DVGW erfolgt hierbei die Planung auf Ebene der einzelnen Gasverteilnetzbetreiber und wird anschließend in einem deutschlandweiten Bericht konsolidiert. Weiter verweist der Verband darauf, dass mit 180 teilnehmenden Netzbetreibern der sogenannte Gasnetzgebietstransformationsplan (GTP) 2022 bereits die Mehrheit der Netzanschlüsse und Verteilnetzkilometer in Deutschland abdeckte. Der auf den Planungsergebnissen basierende, im September veröffentlichte Ergebnisbericht zeigt demnach deutlich, dass die Verteilnetzbetreiber großflächig planen, ihre Netze auf eine Wasserstoffversorgung umzustellen.

Nun geht der GTP ins zweite Jahr, und der Planungsprozess wird weiter vertieft. Hierzu hat H2vorOrt das Planungshandbuch für den GTP 2023 veröffentlicht. Gasverteilnetzbetreiber können ab sofort auf Basis des Handbuchs ihre Planungen fortführen. Die Teilnahme ist auch für Verteilnetzbetreiber empfohlen, die 2022 keinen GTP abgegeben haben.

Der GVGW betont auch der Wert der koordinierten Planungsarbeit, die der GTP leistet, habe vielfach

"…Wird Wasserstoff über das vorhandene Gasverteilnetz zur Verfügung gestellt,   ...!"  ....." Prof. Dr.Gerald Linke
…Wird Wasserstoff über das vorhandene Gasverteilnetz zur Verfügung gestellt, …!” …..” Prof. Dr.Gerald Linke….

Anerkennung gefunden. Das schreibe auch das Umweltbundesamt in seinem im Februar 2023 veröffentlichten Abschlussbericht zur „Transformation der Gasinfrastruktur zum Klimaschutz“ fast wörtlich: “Mit der Erstellung von GTPs sollte möglichst zeitnah durch jeden Gasverteilnetzbetreiber begonnen werden, da sie die Basis für ein kohärentes Zielbild der deutschen THG-neutralen Gasinfrastruktur der Zukunft sind. Zudem liefern die Erkenntnisse der ersten Schritte einen wichtigen Input für die Erstellung der kommunalen Wärmeplanung, deren Ergebnisse dann wieder in die finalen GTPs einfließen.“

„Der Gasnetzgebietstransformationsplan ist das zentrale Planungswerkzeug für die Fortentwicklung der deutschen Gasverteilnetze zur Klimaneutralität geworden“, konstatiert noch mal Florian Feller, Vorsitzender H2vorOrt. Dies zeige auch die Verankerung im netzebenenübergreifenden Planungsprozess im Wasserstoffbericht nach EnWG. Und Prof. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender DVGW kündigt jetzt bereits an: „Wird Wasserstoff über das vorhandene Gasverteilnetz zur Verfügung gestellt, können die heute 1,8 Millionen daran angeschlossenen Industrie- und Gewerbekunden zukünftig klimaneutral produzieren!“ Und für den VKU kommentiert Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing:„Die Versorgung von Gewerbetrieben und Haushalten mit

"....können die heute 1,8 Millionen daran angeschlossenen Industrie- und Gewerbekunden zukünftig klimaneutral produzieren!“ ... !" Ingbert Liebing foto vku
“....können die heute 1,8 Millionen daran angeschlossenen Industrie- und Gewerbekunden zukünftig klimaneutral produzieren!“ … !” Ingbert Liebing foto vku

Wärme muss auf mehrere starke Schultern verteilt werden. Wir dürfen uns nicht von einzelnen Systemen beziehungsweise Energieträgern abhängig machen! … Umso wichtiger ist es, dass Kommunen bald mit ihren Wärmeplanungen beginnen. Zu deren Umsetzung können die Versorgungsbetriebe mit einem GTP einen bedeutenden Beitrag leisten.“

Der DVGW erklärt weiter in die Zukunft weisend: Die unternehmensseitige Rückmeldung der Planung ist zum 30. Juni 2023 möglich. Der deutschlandweite, konsolidierte Bericht zur Planung wird im Herbst erscheinen.

Durch die 48 Partnerunternehmen von H2vorOrt sind mehr als die Hälfte der Gasverteilnetzkilometer in Deutschland repräsentiert. Die deutschen Gasverteilnetze versorgen heute ca. 50 Prozent aller Haushalte mit Wärme und über 1,8 Millionen Industrie- und Gewerbekunden mit Energie. Die Transformation zu klimaneutralen Gasen ist ein Schlüsselelement, um die Energiewende bis 2045 zum Erfolg zu führen.