Die EU-Kommission hat gestern, Dienstag 28. Februar, eine Datenbank mit 1.300 Beispielen für Praktiken, Techniken und Technologien zur Begrenzung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel veröffentlicht. Bei den vorgestellten Verfahren geht es konkret z.B. um die

EU-Kommission: Begrenzung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel
EU-Kommission: Begrenzung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel

Anwendung von Fruchtfolge und ausgewogener Düngung, die Überwachung von Schädlingen, die gezielte und reduzierte Anwendung und – am wichtigsten – die Bevorzugung nicht-chemischer Methoden der Schädlingsbekämpfung. Sie gehören zu den Methoden des „Integrierten Pflanzenschutzes“ (IPM), heißt es im Statement dazu.

Umwelt- und Energie-Report hat heute an anderer Stelle unter dem Titel: „Die Behauptung, das wir an der chemieabhängigen Landwirtschaft festhalten müssen ist ungerechtfertigt“ , einen exklusiven Beitrag der Wissenschaftler der EASAC, die  nach eigenen Angaben von den nationalen Wissenschaftsakademien der EU-Mitgliedstaaten, Norwegens, der Schweiz und des Vereinigten Königreichs gegründet wurde, um gemeinsam die politischen Entscheidungsträger in Europa zu beraten, veröffentlicht, s. unten

Im aktuellen Statement der EU-Kommission heißt es weiter: Der integrierte Pflanzenschutz ist ein umweltfreundlicher Ansatz zur Bekämpfung von Schädlingen. Dabei wird allen anderen Methoden der Schädlingsbekämpfung Vorrang eingeräumt, bevor chemische Pestizide eingesetzt werden dürfen. Das minimiert die Risiken für die menschliche Gesundheit und die Umwelt. Die Bekämpfung von Pflanzenschädlingen dient der Ernährungssicherheit und sichert den Landwirten ein tragfähiges Einkommen.

Die Datenbank enthält  – der Kommission zufolge – auch 273 Leitlinien, die von nationalen Behörden und öffentlichen Einrichtungen in den Mitgliedstaaten erstellt wurden.

Parallel dazu untersucht eine Studie die derzeitigen Praktiken des Integrierten Pflanzenschutzes und ihr Potenzial, die Abhängigkeit von chemischen Pestiziden, die Kosten für die Umsetzung und die Gesamteffizienz zu verringern. Die Studie beleuchtet auch die wichtigsten Faktoren, die die Verringerung der Abhängigkeit vom Pestizideinsatz beeinflussen, sowie die damit verbundenen wichtigsten Hindernisse und Faktoren.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Die Behauptung, dass wir an der chemieabhängigen Landwirtschaft festhalten müssen ist ungerechtfertigt !”