Heute, Freitag 03. März,  ist es so weit, kündigte “Fridays for Future” an und betont   in über 250 Orten in ganz Deutschland werden Tausende gemeinsam auf die Straße gehen. “Gemeinsam werden wir ein Zeichen für konsequenten Klimaschutz setzen, für einen Ausbau der erneuerbaren Energien und eine echte und soziale Verkehrswende. Allen ist klar: Das, was die Regierung gerade leistet, reicht schon lange nicht mehr aus. Wir brauchen jetzt starke politische Entscheidungen und Mut, Dinge anzupacken, anstatt einen blockierenden Verkehrsminister wie Wissing.

„Wir fordern deshalb einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverbrennung....!"Sylvia Pilarsky Grosch, foto grüne Frank Mueller
„Wir fordern deshalb einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverbrennung….!”Sylvia Pilarsky Grosch, foto grüne Frank Mueller

Und weiter klagt die Vereinigung in ihrer Streikandündigung: 100 Milliarden für neue Autobahnen, Dörfer werden für den Kohleabbau abgebaggert und massig LNG-Terminals werden im Schnellverfahren genehmigt. Statt einen schnellen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas zu vollziehen, bleiben wir von den fossilen Energien abhängig. Währenddessen eskaliert die Klimakrise weiter und weiter. Doch es gibt einfache Lösungen dafür: Einen schnellen Ausbau der Erneuerbaren, keine neuen Autobahnen und dafür mehr Geld für Bus und Bahn – ebenso wie gute Löhne für die Angestellten.

Bereits am 26. Februar hatte Umwelt- und Energie-Report berichtet: Zusammen mit der Klimaschutzbewegung “Fridays for Future” haben am vergangenen Freitag, 24. Februar,  BUND und BUNDjugend Baden-Württemberg für den 3. März  unter dem Motto #TomorrowIsTooLate zum globalen Klimastreik aufgerufen. Umwelt- und Energie-Report hatte bereits Anfang Februar anlässlich der Proteste gegen die Erweiterung des Tagebaus rund um das Dorf Lützerath über den geplanten Klimastreik berichtet.

Mit zahlreichen weiteren Bündnispartnern wollen die Umweltbewegungen für Klimagerechtigkeit, wirkungsvollen Klimaschutz und die Mobilitätswende auf die Straße gehen. Die Organisationen appellieren an die Landes- und Bundesregierung, sich an die eigenen Klimaziele zu halten und die Erneuerbaren Energien naturverträglich und beschleunigt auszubauen. „Nur so ist der notwendige beschleunigte Kohleausstieg umsetzbar“, heißt es im Ankündigungsstatement.  Zudem fordern die Klimaschützer*innen einen Ausbaustopp für Autobahnen und einen gut ausgebauten, zuverlässigen und bezahlbaren Nahverkehr.

Weiter heißt es in der Streik-Ankündigung: „Das Klima ist durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas bedroht. Es ist ein Desaster, dass Energiekonzerne wie RWE in Nordrhein-Westfalen und an anderen Orten in Deutschland weiter Kohle fördern dürfen. Wird diese Kohle verfeuert, wird Deutschland keinen gerechten Beitrag zur Einhaltung der für den Klimaschutz wichtigen 1,5-Grad-Marke leisten. Das ist fatal – zählt Deutschland doch zu den großen Verursachern der Erderhitzung.

Die  Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg, Sylvia Pilarsky-Grosch, erklärt kategorisch:„Wir fordern deshalb einen schnellen Ausstieg aus der Kohleverbrennung

und ein konsequentes Umsteuern auf Erneuerbare Energien. Hier muss vor allem auch Baden-Württemberg Tempo zeigen. Weiterhin erreicht zum Beispiel der Ausbau der Photovoltaik nur ein Drittel des Ausbaus in Bayern. Um schneller zu werden, sind jetzt die Regionen und die Gebäudeeigentümer*innen gefragt: Die Regionen müssen schnell genügend geeignete Flächen ausweisen und alle geeigneten Dachflächen müssen mit Photovoltaik belegt werden!“

Und Luise Trippler, Landesjugendsprecherin der BUNDjugend Baden-Württemberg, kritisiert die Verkehrspolitik der Bundesregierung: „Beim Bau von immer neuen Autobahnen gehen nicht nur wertvolle Grünflächen verloren, sondern es werden auch fossile Rohstoffe gebraucht, die das Klima weiter anheizen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass mehr Autobahnen auch mehr Verkehr erzeugen und nicht das Gegenteil. Statt also Geld und Ressourcen in eine klimaschädliche Mobilität von gestern zu pumpen, fordern wir, so schnell wie möglich mehr in den öffentlichen Personennahverkehr zu

"Mit zahlreichen weiteren Bündnispartnern werden die Umweltbewegungen für Klimagerechtigkeit, wirkungsvollen Klimaschutz und die Mobilitätswende auf die Straße gehen. ....!" Bild FfF
Mit zahlreichen weiteren Bündnispartnern werden die Umweltbewegungen für Klimagerechtigkeit, wirkungsvollen Klimaschutz und die Mobilitätswende auf die Straße gehen. ….!” Bild FfF

investieren. Wir begrüßen die Einführung des 365€-Jugendtickets in Baden-Württemberg – das ist allerdings erst ein Anfang. Klimafreundliche Mobilität muss für alle Menschen erschwinglich sein, und zwar nicht auf Kosten der Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr. Es muss also noch viel mehr passieren! Dafür gehen wir gemeinsam mit Fridays for Future am 3. März auf die Straße.“
Der BUND und die BUNDjugend betonen im gemeinsamen Statement sie seien  sehr erleichtert, dass die Erzeugung von Strom aus Atomkraft in Deutschland und Baden-Württemberg Mitte April mit der Abschaltung der letzten drei Meiler endet. Die Sicherheitsrisiken und die ungeklärte Frage nach dem passenden Endlager machen die Atomkraft zu einer hochgefährlichen und unberechenbaren Form der Energieerzeugung. Gleichzeitig leistet sie keinen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Für den Jahrestag des Super-GAUs in Fukushima, den 11. März, und für den Tag der geplanten Abschaltung der letzten Atomkraftwerke in Deutschland, den 15. April, sind Aktionen am AKW Neckarwestheim geplant.
Zum globalen Klimastreik sind in Baden-Württemberg am 3. März zahlreiche Demos, Kundgebungen und Aktionen geplant. BUND und BUNDjugend Baden-Württemberg streiken ebenfalls mit und rufen alle Menschen zur Teilnahme auf.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Lützerath: Neuer Globaler Klimastreik