Starkregen und Dauerregen und  deren Gefahren werden  mit der anhaltenden Erderwärmung weiter zunehmen,  kündigte  der Deutsche Wetterdienst  (DWD) anlässlich seiner Klima-Pressekonferenz 2023 in Berlin  am gestrigen Dienstag, 21. März, an. Starkregen und Dauerregen gehören schon bisher, – bestätigte der DWD – zu den schadensreichsten Wetterphänomenen in Deutschland.

"Starkregen und Dauerregen gehören schon bisher, - bestätigte der DWD - zu den schadensreichsten Wetterphänomenen in Deutschland....!" Tobias Fuchs , bild dwd
Starkregen und Dauerregen gehören schon bisher, – bestätigte der DWD – zu den schadensreichsten Wetterphänomenen in Deutschland….!” Tobias Fuchs , bild dwd

„Es ist deshalb eine Kernaufgabe des Deutschen Wetterdienstes zu analysieren, welche Risiken durch extreme Niederschläge für jede Region, jeden Ort in Deutschland aktuell und künftig bestehen“, erklärte Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des nationalen Wetterdienstes bei der Konferenz. Und er gab bekannt, dass dank neuer Beobachtungsdaten und der Verknüpfung der Informationen von Bodenstationen und Wetterradar der DWD jetzt für jeden Ort in Deutschland die Starkregengefahr berechnen. kann. Die damit möglichen Risikokarten zum Auftreten von Starkregen und Dauerregen seien zum Beispiel für den vorbeugenden Katastrophenschutz als Planungsgrundlage sehr wichtig. Aber auch die Wasserwirtschaft sowie Bauingenieure und Städteplaner profitierten davon bei der angemessenen Dimensionierung von Kanalnetzen, Kläranlagen, Pumpwerken oder Rückhaltebecken.

Laut Fuchs ermöglicht die Verknüpfung der Risikokarten zu extremen Niederschlägen mit geografischen und demografischen Informationen  ganz neue ‚Lagebilder‘. So hat der DWD seine Daten mit der Bevölkerungsstatistik verbunden und konnte so für die 15 bevölkerungsreichsten Städte zeigen, wie stark die Einwohnerinnen und Einwohner von extremen Niederschlägen bisher betroffen waren. Ein Beispiel des DWD: In Berlin traten von 2001 bis 2021 insgesamt 19 Dauerregenereignisse auf. Knapp 40 Prozent der Bevölkerung waren von zwei bis drei Ereignissen direkt betroffen, etwas über 50 Prozent von vier bis fünf und die übrigen etwa zehn Prozent von sechs bis sieben dieser Ereignisse. Von den insgesamt 78 kleinräumigeren Starkniederschlagsereignissen wie Schauern und Gewittern wurden die einzelnen Berlinerinnen und Berliner an ihrem Wohnort bis zu sieben Mal getroffen, knapp vier Prozent blieben aber in diesem Zeitraum auch komplett verschont. Fuchs erklärte dazu: „Wir benötigen solche Lagebilder, in die alle zuständigen Institutionen ihre Erkenntnisse einspeisen, um aktuelle Wettergefahren richtig einzuschätzen und uns angemessen auf künftige Wettergefahren vorzubereiten.“

So weit zu den Starkregengefahren. Sonnenscheindauer, Globalstrahlung und Windgeschwindigkeit sind

"...ein Traumjahr für die Photovoltaik, aber nur recht durchschnittlich für die Windkraft...!" Renate Hagedorn, bild dwd
“...ein Traumjahr für die Photovoltaik, aber nur recht durchschnittlich für die Windkraft…!” Renate Hagedorn, bild dwd

die wichtigsten meteorologischen Größen für die Energieerzeugung durch Photovoltaik und Windkraft. „Das Jahr 2022 war in Deutschland ein Traumjahr für die Photovoltaik, aber nur recht durchschnittlich für die Windkraft,“ bilanziert   in Berlin Renate Hagedorn, Vorstand Wettervorhersage des DWD, das zurückliegende Jahr. Mit 2024 Sonnenstunden war es das sonnenscheinreichste Jahr seit Aufzeichnungsbeginn und lag 31 Prozent über dem Mittelwert der klimatologischen Referenzperiode 1961-1990 von 1544 Stunden.

Seit Messbeginn 1951 hat hierzulande die Sonnenscheindauer im Mittel um gut zehn Prozent zugenommen. Auch die für die Energiegewinnung aus Solarzellen wichtige Globalstrahlung, gemessen in kWh/m2, erreichte 2022 mit etwa 1 230 kWh/m2 einen neuen Höchstwert. Seit Messbeginn 1983 zeigt laut DWD der Trend kontinuierlich nach oben mit einer jährlichen Zunahme um 3,35 kWh/m2. Hagedorn wörtlich : „Das sind gute Nachrichten für die Photovoltaiknutzung in Deutschland.“

Bei der Windgeschwindigkeit sieht das Bild für 2022 in Deutschland deutlich anders aus. Die gemittelte Windgeschwindigkeit in 100 m Höhe, also einer noch recht typischen Nabenhöhe hiesiger Windkraftanlagen, lag 2022 mit 5,6 m/s nahe dem Mittel der Referenzperiode 1961-1990 (5,7 m/s). Aus meteorologischer Sicht war 2022 ein durchschnittliches Windjahr – und konnte damit Befürchtungen widerlegen, dass nach dem windarmen 2021 nun mit abnehmenden Windgeschwindigkeiten zu rechnen sei.  So weit zu zu Starkregen, Sonnenschein und Wind , Umwelt- und Energie-Report setzt seine Berichterstattung zu den aktuellen Feststellungen und weiteren Ankündigungen ebenfalls weiter fort…!

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Das Jahr 2022: Mit etwa 2025 Sonnenstunden sonnigstes jahr seit Messbeginn