Die weltweiten Verhandlungen über den wegweisenden Vertrag über die Hohe See zum Schutz der Weltmeere wurden am vergangenen Wochenende ( 04,u.05.März)  erfolgreich abgeschlossen, verkündete die EU-Kommision am gestrigen Montag, 06. März.

 „Die Verständigung auf das UN-Abkommen über die Hohe See ist ein wichtiger Schritt nach vorn....... , !" Virginijus Sinkevičius
Die Verständigung auf das UN-Abkommen über die Hohe See ist ein wichtiger Schritt nach vorn……. , !” Virginijus Sinkevičius

Virginijus Sinkevičius, Kommissar für Umwelt, Meere und Fischerei bezeichnete das positive Verhandlungsende  als den krönenden Abschluss der ein Jahrzehnt andauernden Vorbereitungsarbeiten und internationalen Verhandlungen, bei denen die EU eine Schlüsselrolle gespielt hat. „Die Verständigung auf das UN-Abkommen über die Hohe See ist ein wichtiger Schritt nach vorn, um die Abwärtsspirale zu stoppen, in der wir uns befinden, und das Leben und die biologische Vielfalt im Meer bewahren zu können, die für uns heute wie auch für künftige Generationen so wichtig sind. Dies ist auch eine Verpflichtung, die multilaterale Zusammenarbeit zu verstärken, um für eine bessere Meerespolitik zu sorgen und die dabei auftretenden Herausforderungen zu bewältigen. Ich freue mich nun auf eine rasche Ratifizierung und Umsetzung des Abkommens.“

Das auf der 5. Regierungskonferenz in New geschlossene BBNJ-Abkommen (biologische Vielfalt in Gebieten außerhalb nationaler Hoheitsgewalt) ist ein internationales Übereinkommen über die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung der vielfältigen biologischen Ressourcen in Meeresgebieten außerhalb nationaler Hoheitsgewalt. Mit dem jetzigen  Abkommen wurde auch beschlossen, großflächige Meeresschutzgebiete einzurichten. Sie sind ganz entscheidend dafür, das Gesamtziel zu erreichen: eine nachhaltigere Bewirtschaftung der Ozeane und ihrer Ökosysteme. Die EU und ihre Mitgliedstaaten standen an der Spitze der BBNJ-Koalition der hohen Ambitionen  , die eine entscheidende Rolle für die Einigung gespielt hat. In dieser Koalition haben sich 52 Länder zusammengeschlossen, die sich auf höchster politischer Ebene für ehrgeizige Maßnahmen zum Schutz der Ozeane einsetzen.

Der neue Vertrag soll  ermöglichen, große Meeresschutzgebiete auf Hoher See einzurichten. Sie sind auch erforderlich, um die globale Verpflichtung aus dem im Dezember letzten Dezember geschlossenen globalen Übereinkommen von Kunming-Montreal über die biologische Vielfalt, mindestens 30 Prozent der Ozeane bis 2030 zu schützen, zu erfüllen. Zum ersten Mal sieht der Vertrag auch eine Bewertung der Auswirkungen wirtschaftlicher Tätigkeiten auf die biologische Vielfalt auf hoher See vor. Die Entwicklungsländer werden bei ihrer Beteiligung an dem neuen Vertrag und seiner Umsetzung unterstützt: durch eine starke Komponente für den Kapazitätsaufbau und den Transfer von Meerestechnologie (finanziert aus verschiedenen öffentlichen und privaten Quellen) und durch einen gerechten Mechanismus zur Aufteilung der potenziellen Vorteile genetischer Meeresressourcen.

Nach Abschluss der Verhandlungen tritt das Abkommen nach der Ratifizierung durch 60 Staaten in Kraft. Die EU will darauf hinarbeiten, dass dies rasch geschieht, und die Entwicklungsländer bei der Vorbereitung auf ihre Umsetzung unterstützen. Zu diesem Zweck hat die EU 40 Millionen Euro im Rahmen eines globalen Meeresprogramms zugesagt und die Mitglieder der Koalition für hohe Ambitionen aufgefordert, dies im Rahmen ihrer Kapazitäten zu tun. Die förmliche Annahme des Vertrags wird erfolgen, sobald die rechtliche Prüfung in den Sprachen der Vereinten Nationen abgeschlossen ist.

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: „… eine ernsthafte Bedrohung für unsere Ozeane !!!”