In einer am gestrigen Mittwoch 01. März unterzeichneten gemeinsamen Erklärung verpflichten sich die EU-Kommission, die europäische Wasserstoffindustrie, die wissenschaftliche Gemeinschaft und die europäischen Regionen, bei Forschung und Entwicklung zusammenzuarbeiten, um den Einsatz von so genannten Wasserstofftälern zu beschleunigen. Der zunächst schwer verständliche Begriff beinhaltet Folgendes: Ein Wasserstofftal oder „Hydrogen Valley“ zielt  – laut Kommissionserklärung – darauf ab, die Entwicklung und Umsetzung von Wasserstoffprojekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette auf lokaler bzw. regionaler Ebene zu fördern.

 „...im Bereich Wasserstoff ist die EU weltweit führend bei wichtigen Wasserstofftechnologien...."; Mariya Gabriel
„…im Bereich Wasserstoff ist die EU weltweit führend bei wichtigen Wasserstofftechnologien….”; Mariya Gabriel

Die Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend: Mariya Gabriel erklärte dazu :  „Hydrogen Valleys sind der Schlüssel zur Schaffung eines europäischen Forschungs- und Innovationsraums für Wasserstoff. Sie beweisen, dass die europäische Zusammenarbeit Innovationen katalysieren, Arbeitsplätze und Chancen schaffen und gleichzeitig die großen energiepolitischen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen kann. Und wir werden das Ziel, die Zahl der in Betrieb befindlichen „Hydrogen Valleys“ bis 2025 zu verdoppeln, rasch erreichen.“

Im Einklang mit der EU-Wasserstoffstrategie und gemäß den Zielen des REPowerEU-PlansEN und des Industrieplan des Grünen Deals verbinden die aktuell 38 Wasserstofftäler, von denen sich fünf in Deutschland befinden, die Wasserstoffproduktion, den Transport und eine Reihe modernster Anwendungen – von umweltfreundlicher Mobilität bis hin zu industriellen Rohstoffen. Damit schaffen sie voll funktionsfähige und nachhaltige Angebots- und Nachfragecluster, die den Einsatz von erneuerbarem Wasserstoff vorantreiben und damit die saubere Energiewende vorantreiben.

In der gemeinsamen Erklärung werden auch nachhaltige Investitionen, die Stärkung von Synergien zwischen den Finanzierungsquellen, die gemeinsame Nutzung von Wissen sowie der Aufbau regionaler Wasserstoffnetze und Verbindungen zwischen den Wasserstofftälern gefordert.

Um diese Dynamik weiter voranzutreiben, veranstaltete die Kommission eben gestern  in Brüssel eine VeranstaltungEN zur Unterzeichnung dieser Gemeinsamen Erklärung, bei der über 300 führende Akteure der Wasserstoffbranche zusammengekommen waren, „…um die Herausforderungen und Chancen von erneuerbarem Wasserstoff sowie eine Reihe von Spitzeninnovationen im Bereich der Wasserstofftechnologien zu diskutieren!“ Um 15:55 Uhr fand dann gestern auch eine Pressekonferenz mit Kommissar Gabriel, Melissa Verykios, Vorsitzende des Verwaltungsrats der Clean Hydrogen Partnership, Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe, und Luigi Crema, Präsident von Hydrogen Europe Research, in der Autoworld Brüssel statt.

Im kommentierenden Statement der Kommission lobt sie sich selbst und betonte: Dank der langjährigen EU-Förderung von Forschung und Innovation im Bereich Wasserstoff ist die EU weltweit führend bei wichtigen Wasserstofftechnologien, insbesondere bei Elektrolyseuren, Wasserstofftankstellen und Brennstoffzellen im Megawattbereich. Zugleich listete die Kommission die eigenen Forschungs- und Förderprogramme auf: Das EU-Forschungsprogramm Horizont EuropaEN Horizont Europa unterstützt das Gemeinsame Unternehmen  „Sauberer Wasserstoff (Clean Hydrogen-CHJU)“EN mit 1 Milliarde Euro, die von der Industrie und den Forschungspartnern in gleicher Höhe aufgebracht werden. Im Rahmen von REpowerEUEN   hat die Kommission weitere 200 Millionen Euro für das CHJU bereitgestellt, um die Einführung von Wasserstofftälern in ganz Europa zu beschleunigen. Darüber hinaus hat die Kommission kürzlich im Rahmen des Programms Erasmus+ rund 4 Millionen Euro für eine langfristige Partnerschaft zwischen Industrie und Bildungswesen zur Entwicklung fortgeschrittener Kompetenzen für die Wasserstoffwirtschaft bereitgestellt. Darüber hinaus gibt es laut Kommission noch weitere Programme.