Die EU-Kommission hat am gestrigen Dienstag, 25. April,  den ersten Startschuss gegeben für ein neues Verfahren, um in Vorbereitung auf den nächsten Winter den gemeinsamen Einkauf von Gas auf EU-Ebene vorzubereiten.

Über den AggregateEU-Mechanismus können europäische Unternehmen seit seit gestern also  ihren Gasbedarf anmelden. EU-Kommissionsvizepräsident Maroš Šefčovič erklärte: „Die Energiekrise hat uns gezeigt, dass die EU besser dran ist, wenn sie in Einheit und Solidarität handelt. Dadurch, dass

"...die EU ist besser dran ,  wenn sie in Einheit und Solidarität handelt...!"  Maros Sefkovic
“…die EU ist besser dran, wenn sie in Einheit und Solidarität handelt…!” Maros Sefkovic

EU-Unternehmen ihren Gasbedarf bündeln können, wird der AggregateEU-Mechanismus die Wirtschaftsmacht der Union nutzen und uns dabei helfen, dass unsere Erdgasspeicher voll genug sind, um sicher durch den nächsten Winter zu kommen. Ebenso wichtig ist es, dass wir dazu beitragen, die volle Produktionskapazität der energieintensiven Industrie in der EU wiederherzustellen, indem wir gegen die hohen Energiepreise vorgehen, was auch insgesamt für unsere Wettbewerbsfähigkeit von entscheidender Bedeutung ist.“

Die Europäische Union will ihre Gasspeicher in koordinierter Weise zeitnah wiederbefüllen und dabei ihre kollektive Marktmacht nutzen, um  mit internationalen Lieferanten bessere Preise auszuhandeln.

Registrierte Unternehmen haben bis zum 2. Mai und damit eine Woche Zeit, um auf diesen ersten Aufruf zur Nachfragebündelung zu reagieren. Nach Eingang des Bedarfs der einzelnen Unternehmen werden die benötigten Mengen – laut Kommission – aggregiert und auf dem Weltmarkt ausgeschrieben. Sobald der AggregateEU-Mechanismus für die gebündelte europäische Nachfrage passende Angebote internationaler Gaslieferanten aufzeigt, werden die teilnehmenden Unternehmen mit den Lieferanten Verhandlungen über die Vertragsbedingungen für den Kauf und die Lieferung des Gases aufnehmen. Die Kommission will sich in keiner Weise an den Verhandlungen beteiligen. Die ersten Kaufverträge werden voraussichtlich noch vor dem Sommer geschlossen.

Bisher  sind  nach Angaben der Kommission  Unternehmen registriert, andere sind der Kommission zufolge  im Begriff sind, dies zu tun. Darüber hinaus sind 11 Unternehmen bereit, als Zentraleinkäufer oder Stellvertreter für andere Unternehmen zu fungieren. Ziel: mindestens 15 Prozent der Speicherziele gemeinsam beschaffen

Im nächsten Zwölfmonatszeitraum werden dann regelmäßig alle zwei Monate weitere Ausschreibungen durchgeführt. Unternehmen können sich auch noch in Zukunft für den AggregateEU-Mechanismus eintragen lassen..

Die Mitgliedstaaten haben zugesagt, sich für mindestens 15 Prozent ihrer nationalen Gasspeicherziele, was etwa 13,5 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr entspricht, an der Nachfragebündelung zu beteiligen. Die Ziele für die Gasspeicherung und die gemeinsame Gasbeschaffung wurden 2022 als Sofortmaßnahmen vereinbart, um auf die missbräuchliche Instrumentalisierung der Energielieferungen Russlands und auf die seit der russischen Invasion der Ukraine beispiellos hohen Energiepreise zu reagieren. So sollen die Preisvolatilität verringert, eine sichere und vorhersehbare Energieversorgung gewährleistet und das kollektive Marktgewicht Europas genutzt werden. Um den REPowerEU-Plan   umzusetzen und die Energieversorgung der EU zu diversifizieren, ist russisches Gas vom gemeinsamen Einkauf ausgeschlossen.