Die deutschen Fernleitungsnetzbetreiber (ÜNB) haben am vergangenen Freitag, 31. März, ihren Entwurf des Netzentwicklungsplans Gas 2022-2032 vorgestellt, der, wie es im dem Papier heißt,  den grundlegenden Wandel in der deutschen Energieversorgung widerspiegelt.

Der Vorschlag soll die Änderungen erleichtern, die für das Netz erforderlich sind, um  die neuen LNG-Lieferungen nach Deutschland und Europa aufzunehmen und eine stärkere Nutzung westlicher Importrouten zu ermöglichen, während gleichzeitig die verringerte Gasnachfrage sowie die Bemühungen zur Umstellung auf Wasserstoff im Hinblick auf Deutschland berücksichtigt werden soll,  dies  völlig

„Eine zuverlässige Energieversorgung ist ein absolutes Muss für die Menschen in Deutschland...!" Thomas Gößmann
Eine zuverlässige Energieversorgung ist ein absolutes Muss für die Menschen in Deutschland..!” Thomas Gößmann

unabhängig von russischem Gas. Bis 2032 soll der Gasverbrauch in Deutschland um mindestens 20 Prozent zurückgehen. Dies allein reicht jedoch nicht aus, um das Angebots-Nachfrage-Gleichgewicht wiederherzustellen, heißt es in dem Ankündigungspapier , weshalb russisches Erdgas vorrangig durch LNG ersetzt werden soll.

Dies bezeichnen die  Fernleitungsnetzbetreiber  als die wichtigsten Parameter des Entwurfs des Netzentwicklungsplans Gas 2022–2032, der wie beschrieben am vergangenen Freitag, 31. März, von den Übertragungsnetzbetreibern vorgelegt wurde.

Die geplanten Projekte erfordern nach ihren Berechnungen Investitionen in Höhe von rund 4,4 Milliarden Euro, davon 1,9 Milliarden Netzausbauprojekte für neues LNG. Nachdem in der letzten Heizperiode die hohe Hitze, die weitgehende Nutzung redundanter Infrastruktur und ein reduzierter Gasbedarf zur Versorgungssicherheit beigetragen haben, gilt es aus ihrer Sicht nun, das Übertragungsnetz widerstandsfähiger gegen die Veränderungen der Gaswirtschaft zu machen Gleichzeitig soll dadurch  die Unabhängigkeit von russischem Gas erreicht und die Diversifizierung der Importquellen erhöht werden.

FNB-Gas-Vorstandsvorsitzender   Thomas Gößmann konstatiert : „Eine zuverlässige Energieversorgung ist ein absolutes Muss für die Menschen in Deutschland und für die Wettbewerbsfähigkeit des Landes als Industriestandort. Deshalb arbeiten wir seit Beginn des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine mit Hochdruck unser Netzwerk an die massiven Veränderungen in der geopolitischen und energiewirtschaftlichen Landschaft anzupassen.”

Nach verschiedenen Modellierungsvarianten zum teilweisen Ersatz von russischem Gas …haben die ÜNB haben nun entschieden, für den geplanten Netzausbau die Variante LNGplus C vorzuschlagen. Die dieser Variante zugrunde liegende Gasinfrastruktur bietet Flexibilität zwischen LNG-Kapazitätserweiterungsprojekten mit Fokus auf die deutsche Nord- und Ostseeküste (wie in Variante B) und der Option, mehr Gas aus westeuropäischen Nachbarländern zu importieren. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch offen, welche Kapazitäten an den deutschen LNG-Standorten tatsächlich gebaut werden“, erklärte Inga Posch, Geschäftsführerin der FNB Gas. „Gleichzeitig haben benachbarte Netzbetreiber signalisiert, dass sie zusätzliche Kapazitäten an den Grenzübergangspunkten bereitstellen können. Es ist sinnvoll, diese Zugangspunkte zu LNG-Anlagen in Westeuropa zu nutzen, um die

„Es ist sinnvoll, diese Zugangspunkte zu LNG-Anlagen in Westeuropa zu nutzen...!" Inga Posch, bild fnb
„Es ist sinnvoll, diese Zugangspunkte zu LNG-Anlagen in Westeuropa zu nutzen…!” Inga Posch, bild fnb

Verfügbarkeit und Flexibilität schon bald zu maximieren möglich.”

Die ÜNB weisen daraufhin, dass fehlende gesetzliche Grundlagen  Investitionen in die Umstellung auf Wasserstoff verzögern.  Das Entwurfsdokument enthält auch eine Analyse, welche Gastransportleitungen bis 2027 potenziell für Wasserstoff umfunktioniert und damit Teil des im Juli 2022 vorgestellten Wasserstoffnetzes werden könnten Frage könnte ohne Erdgasverstärkungsmaßnahmen auf Wasserstoff umgestellt werden. Projekte zum Aufbau eines Wasserstofftransportnetzes sind mangels weiterhin fehlender Rechtsgrundlage weder Teil des Ausbauvorschlags noch in der Capex-Schätzung enthalten. Thomas Gößmann konstatiert noch mal: „Das wirtschaftliche Potenzial von Wasserstoff ist riesig. Die Politik muss das Rad nicht neu erfinden, um die Dekarbonisierung der Industrie schon jetzt zu ermöglichen. Erdgas und Wasserstoff haben so viele Gemeinsamkeiten, dass wir bestehende Strukturen und Verfahren problemlos weiternutzen können.“ und effizient. Zeitraubende Diskussionen über die Vor- und Nachteile einer neuen Netzgesellschaft bringen uns nicht weiter.”

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “… wir müssen frühzeitig eine Wasserstoffinfrastruktur bereitstellen …!”