Die Bundesregierung sowie die schleswig-holsteinische Landesregierung wollen die Errichtung einer Gigafactory für Batteriezellen in Heide durch das schwedische Unternehmen Northvolt unterstützen. Die mögliche  Förderung, steht aber noch  unter dem Vorbehalt der beihilferechtlichen Genehmigung durch die EU-Kommission.

Die Bundesregierung will mit diesem Schritt in Zeiten des wachsenden globalen Wettbewerbs direkte Anreize für die Ansiedlung von Schlüsseltechnologien, wie z.B. Batteriezellenfabrik, in Deutschland setzen. Wie  Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck am vergangenen Freitag, 12. Mai, in kommentierenden Statement zu diesem Schritt betonte werde im  Fall von Northvolt die Förderung eine milliardenschwere private Investition freisetzen, die 3000 direkte Arbeitsplätze in Heide und Tausende weitere in der umliegenden Industrie und im Dienstleistungssektor schaffen wird.

„Mit den nächsten Schritten bei Northvolt kann sich Deutschland auf eines der wichtigsten Leuchtturmprojekte der Energie- und Verkehrswende freuen,.!" Robert Habeck  bild andreas mertens bmwk
Mit den nächsten Schritten bei Northvolt kann sich Deutschland auf eines der wichtigsten Leuchtturmprojekte der Energie- und Verkehrswende freuen,.!” Robert Habeck bild andreas mertens bmwk

Das jährliche Produktionsvolumen nach dem Hochlauf der Fabrik soll  60 GWh betragen und rund eine Million Elektrofahrzeuge mit hochwertigen Batteriezellen aus deutscher Produktion versorgen.

Zusätzlich zu dem bestehenden IPCEI-Projekt wird derzeit aber auch eine Förderung auf der Grundlage des “Temporary Crisis and Transition Framework” (TCTF) vorbereitet. Die geplante staatliche Beihilfe muss von der EU-Kommission auf der Grundlage des TCTF genehmigt werden; die Bundesregierung und die EU-Kommission befinden sich in ersten konstruktiven Gesprächen. Sollte die EU-Kommission die Finanzierung genehmigen, wird der TCTF erstmals in Deutschland zur Anwendung kommen.

Am 9. und 11. Mai haben die beiden Standortgemeinden Lohe-Rickelshof und Norderwöhrden beschlossen, in die nächste Phase des Genehmigungsverfahrens einzutreten – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum künftigen Baubeginn, bestätigt das BMWK.

Man spürt fast den inneren Jubel von Minister Robert  wenn er äußert: „Mit den nächsten Schritten bei Northvolt kann sich Deutschland auf eines der wichtigsten Leuchtturmprojekte der Energie- und Verkehrswende freuen, das Tausende von Green-Tech-Arbeitsplätzen schaffen wird. Mit dem neuen TCTF hat die EU-Kommission einen klaren Weg zur Sicherung wichtiger industrieller Investitionen in Europa in grüne Schlüsseltechnologien eröffnet. Wir sind seit fast einem Jahr in Verhandlungen mit Northvolt. Unser vertrauensvoller Dialog mit dem Unternehmen und allen relevanten Interessengruppen hat sich als erfolgreich erwiesen, so dass nun wichtige nächste Schritte zur Realisierung des Projekts unternommen werden können. Wir sind dabei, die nächsten Schritte, wie das notwendige Notifizierungsverfahren bei der Europäischen Kommission, vorzubereiten!“

Und für die die schleswig-holsteinische Landesregierung bestätigt Ministerpräsident

Daniel Günther: „Die Entscheidung von Northvolt ist ein starkes Bekenntnis zum Standort Heide. Die gemeinsamen Bemühungen von Region, Land und Bund um die Ansiedlung in den letzten zwei Jahren haben sich gelohnt. Alle Beteiligten in Schleswig-Holstein haben sich für das Projekt eingesetzt und

"Alle Beteiligten in Schleswig-Holstein haben sich für das Projekt eingesetzt...!" Daniel Günther
Alle Beteiligten in Schleswig-Holstein haben sich für das Projekt eingesetzt…!” Daniel Günther

gerade Robert Habeck hat es auf Bundesebene in hervorragender Weise unterstützt. In Schleswig-Holstein werden wir zeigen, wie wir unseren Rohstoff der Zukunft, die Erneuerbaren, in Wertschöpfung und Wachstum verwandeln und gleichzeitig unsere Wirtschaft dekarbonisieren. Es ist großartig, dass die EU mit dem TCTF den Weg für die Ansiedlung von Northvolt eröffnet und damit binnen kürzester Zeit eine Antwort auf den IRA der USA gegeben hat. In Deutschland wird jetzt das erste Mal dieser Weg beschritten – es freut mich ganz besonders, dass es sich dabei um das Projekt bei uns in Heide handelt. Ein für mich ganz wichtiger Meilenstein waren die positiven Entscheidungen der Gemeinden vor Ort in dieser Woche. Ich freue mich sehr, dass die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter in Lohe-Rickelshof und Norderwöhrden sich ausdrücklich hinter das Vorhaben stellen.“

Peter Carlsson, Gründer und CEO Northvolt: äußert Dankbarkeit  „…für alle Bemühungen, die bisher von der Bundesregierung, der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung, der EU-Kommission und lokal in Dithmarschen unternommen wurden. Mit diesem Engagement der Bundesregierung im Rücken hat Northvolt beschlossen, die nächsten Schritte für den Ausbau in Heide zu gehen.“

Weitere markante  Schritte vor Ort sind neben dem Notifizierungsverfahren bei der EU-Kommission die vorbereitenden Arbeiten vor Ort für den Bau der Fabrik und die endgültige Baugenehmigung. Alle Beteiligten streben an, diese Voraussetzungen im Jahr 2023 zu erfüllen, damit die Bauarbeiten beginnen können und die Auslieferung von Batteriezellen aus Heide im Jahr 2026 starten kann.