Am Standort Hamburg soll eine Demonstrationsanlage für die erstmalige großtechnische Herstellung von  “traceless Material” – einem kompostierbaren Kunststoffersatz aus Reststoffen der industriellen Getreideverarbeitung – errichtet  und betrieben werden, berichtete am vergangenen Mittwoch, 17. Mai, das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV)  .

"Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.,..." ; Bettina Hoffmann  Buendnis 90/Die Gruenen
Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.,…” ; Bettina Hoffmann Buendnis 90/Die Gruenen

Das Unternehmen traceless materials GmbH will mit der Anlage  jährlich mehrere tausend Tonnen konventionellen Kunststoff substituieren und so in erheblichem Maße CO2-Emissionen, fossile Energieträger, Wasser und andere Ressourcen einsparen.. Das Pilotprojekt wird mit rund fünf Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums gefördert, berichtete das BMUV weiter.

“Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Doch als oft billige Wegwerfprodukte tragen Kunststoffe erheblich zur Verschmutzungskrise bei“, erklärte die Parlamentarische Staatssekretärin Bettina Hoffmann am Mittwoch bei Übergabe des Förderschecks an das Unternehmen. Weiter betonte sie dieser Plastikmüll müsse reduziert werden . Doch beschrieb sie auch: „Für viele Anwendungen bleiben Kunststoffe aber ein wichtiger Werkstoff, deshalb gilt es, sie klima- und umweltfreundlicher zu machen. Dafür bietet diese neue Technologie genau den richtigen Ansatz. Sie kombiniert reduzierten Ressourcenverbrauch mit mehr Klima- und Umweltschutz. Das hat enormes Potenzial für die Umwelt und den Industriestandort Deutschland.”

Das BMUV hält in seinem aktuellen Statement noch mal fest: Kunststoffe sind allgegenwärtig und bleiben aufgrund bestimmter Eigenschaften wie ihrem geringen Gewicht gefragt. Allerdings sind sie aufgrund ihrer zumeist erdölbasierten und energieintensiven Herstellung, des enormen Abfallaufkommens und Problemen bei Entsorgung beziehungsweise Wiederverwendung klima- sowie umweltschädlich.

Daher will das Unternehmen, erläutert das BMUV,  in der geplanten Anlage ein biologisch vollständig abbaubares und naturbasiertes alternatives Material produzieren. Als Rohstoff werden pflanzliche

„Für viele Anwendungen bleiben Kunststoffe aber ein wichtiger Werkstoff, deshalb gilt es, sie klima- und umweltfreundlicher zu machen !"
Für viele Anwendungen bleiben Kunststoffe aber ein wichtiger Werkstoff, deshalb gilt es, sie klima- und umweltfreundlicher zu machen !

Reststoffe verwendet, die als Nebenprodukt in der industriellen Getreideverarbeitung anfallen. Mittels eines zum Patent angemeldeten Verfahrens werden natürliche Polymere extrahiert und zu einem Granulat verarbeitet. Dieses besitzt vergleichbare Eigenschaften wie Kunststoff und kann mit gängigen Technologien der Kunststoffverarbeitung zu verschiedenen Endprodukten weiterverarbeitet werden.

Im Vergleich zu konventionellen Technologien für die Herstellung von Kunststoffen oder Biokunststoffen ist das Verfahren aufgrund der Nutzung erneuerbarer Rohstoffe und Energiequellen, dem energieeffizienten und wassersparenden Produktionsprozess sowie der Vermeidung kritischer Chemikalien umweltschonender, hob Bettina Hoffmann anlässlich der Übergabe des Förderbescheids hervor.  Durch das geplante Verfahren sollen jährlich mehrere tausend Tonnen des Materials produziert werden, sodass in gleiche Höhe Kunststoff substituiert wird. Dadurch können nicht nur substantiell CO2-Emissionen und fossile Energieträger, sondern auch Wasser und Landressourcen eingespart werden.

Und weiter betont die Staatssekretärin mit dem Umweltinnovationsprogramm werde die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.