“Unsere Landwirtinnen und Landwirte haben Großes geleistet …!”
Die Klimakrise stellt die Landwirtschaft zunehmend vor enorme Herausforderungen, konstatierte der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, bereits am vergangenen Mittwoch, 28. August.
Demnach beeinflussen die sich ändernden Witterungsverhältnisse nicht nur Ernteerträge, sondern gefährden regional abhängig ganze Ernten. Das bestätigt der vorläufige amtliche Erntebericht 2024, den der Minister am genannten Mittwoch vorgestellt hat. Demnach schmälerten etwa ein nasser Herbst 2023, ein rekordwarmer Frühling 2024 mit Spätfrösten, vielerorts Hochwasser und ein feuchter Sommer mit zahlreichen heftigen Unwettern die Ernteergebnisse.
Die Landwirtinnen und Landwirte ernteten rund 34,5 Millionen Tonnen Getreide (ohne Körnermais), das ist ein Minus von 9,1 Prozent. Regional erschwerten Niederschläge die Aussaat des Wintergetreides, so dass Getreide insgesamt auf nur 5,27 Millionen Hektar Fläche angebaut wurde (-5,7 Prozent). Die Getreidequalität schwankte regional witterungsbedingt. Die Raps-Anbaufläche sank um 7,3 Prozent auf 1,09 Millionen Hektar. Die vorläufige Ernteermittlung liegt bei 3,6 Millionen Tonnen Winterraps (-14,3 Prozent). Auch der Kartoffelanbau sowie der Obst- und Weinbau litten regional deutlich unter den vielen Wetterkapriolen.
Bundesminister Cem Özdemir kommentierte die Lage und erklärte dazu: “Unsere Landwirtinnen und Landwirte haben Großes geleistet und die Speicher sind trotz teils extremer Wetterbedingungen gefüllt. Das ist nicht selbstverständlich, es verdient unser aller Dank! Die Daten unseres Ernteberichts zeigen auch, dass die Klimakrise die Landwirtschaft längst voll erreicht hat. Wo andere den Klimawandel zurzeit am liebsten klein reden, müssen sie einen Landwirt da nicht überzeugen. Die Klimakrise erhöht die Häufigkeit und Dauer von Extremwetterereignissen, sie erschwert die Erzeugung und gefährdet zunehmend Ernten. Klimaschutz ist auch Schutz unserer Ernten – und da sind auch alle anderen Sektoren gefordert. Klimaschutz und Klimaanpassung sind das Gebot unserer Zeit. Für stabile Ernten ist das gesamte Wissen und Können der Landwirtinnen und Landwirte gefragt. Die Herausforderungen sind groß, aber die Chancen sind es auch. Mit Mut, Innovation und einem klaren Kompass Richtung Nachhaltigkeit kann es gelingen, die Landwirtschaft so zukunftsfest aufzustellen, damit sie schützt, was sie nutzt und so auch die Ernten in 10, 20 oder 50 Jahren sichert.“
Der Minister verwies weiter darauf die Häufigkeit von Extremwetterereignissen mache deutlich, dass es neben dem Klimaschutz auch zunehmend um Maßnahmen der Klimaanpassung gehen muss, damit Landwirtschaft widerstandsfähig sowie zukunftsfest wird und bleibt. Entsprechend passen sich viele Betriebe heute schon an das veränderte Klima an. Wenngleich nicht alle witterungs- und klimabedingten Ernteausfälle verhindert werden können, sorgen robuste Sorten, resiliente Kulturpflanzen, diversifizierte Fruchtfolgen oder veränderte Anbaumethoden dafür, Ernten zu stabilisieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt hier aktiv, indem es Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz fördert, in Forschung und Entwicklung sowie den Wissenstransfer investiert.
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Treffende Worte zur richtigen Zeit: „ Die Klimakrise macht unsere Ernten zum Lotteriespiel
Wir berichten morgen weiter wie sich der Minister das weitere Vorgehen vorstellt….