Russengas-Projekt Nord-Stream 2: Röttgen gegen Merkel
Der CDU – Außenpolitiker Norbert Röttgen stellt sich gegen Bundeskanzlerin Merkel: Die Kanzlerin hält am
geplanten Bau der Ostseepipeline Nord-Stream 2 fest. Röttgen forderte nun die Bundesregierung auf das Projekt zu stoppen. Durch die Pipeline, deren Bau schon bald beginnen soll, würde ab Ende 2019 russisches Gas direkt nach Deutschland strömen und Deutschland und die EU in der Gasversorgung noch enger an Russland binden. Die USA stehen deshalb dem Projekt sehr kritisch gegenüber. Röttgen nimmt nun quasi auch deren Position ein. Und dies hat einen prekären Hintergrund auf den wir weiter unten noch zu sprechen kommen.
Zuvor aber lohnt ein kurzer Blick zurück: Gleich nach dem Atomdesaster in Fukushima im März 2011 hatte der damalige Bundesumweltminister Norbert Röttgen im Juni des Jahres mit vehementer Rede den Abgeordneten im Deutschen Bundestag erklärt Deutschland müsse aus der Atomenergie aussteigen.
Da wusste er die Kanzlerin Angela Merkel steht voll hinter ihm.
Rund ein Jahr nach seinem Auftritt im Bundestag hatte die Kanzlerin ihn dann in spektakulärer Weise aus ihrem Kabinett entlassen. Röttgen war am Tiefpunkt seiner Karriere angelangt.
Er war „nur“ noch einfacher Abgeordneter, …
… wie er von sich selbst sagte. Das Verhältnis zwischen Kanzlerin und Röttgen war kaputt. Was nach der Nordrhein-Westfalenwahl, bei der Röttgen als Spitzenkandidat der CDU ein Rekordtief eingefahren hatte, im Vieraugengespräch mit der Kanzlerin besprochen worden war und was dann der Grund zu Röttgens Entlassung war, weiß bis heute niemand genau.
Merkel genügten aber anschließend rund zwei Minuten, um der Öffentlichkeit den Rausschmiss Röttgens aus ihrem Kabinett zu erklären.
Nun, nachdem Röttgen wieder auf dem bedeutenden Posten des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages sitzt, nimmt der CDU-Außenpolitiker eine diametral entgegengesetzte Position bei einem Projekt mit großer außenpolitischen Bedeutung gegen die Kanzlerin ein.
„Die Bundesregierung sollte abrücken von ihrer Position, wonach Nord Stream 2 ein rein geschäftliches und nicht politisches Projekt sei“, sagte Röttgen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
„Polen, Balten und Ukrainer sehen durch dieses Pipeline-Projekt ihre Sicherheit bedroht. Die Bundesregierung sollte diese Sorgen anerkennen“, betonte Röttgen, der heute Vorsitzender des
Auswärtigen Ausschusses im Bundestag ist. „Das Projekt ist energie- und außenpolitisch falsch – es widerspricht allem, was die EU an gemeinsamen Grundsätzen in der Energie- und Außenpolitik verabredet hat“, sagte Röttgen dem RND.
Der wahre Grund für Röttgens Haltung könnte seine engere Bindung an die Bilderberg-Konferenz sein. Sie war 1954 von Prinz Bernhard der Niederlande ins Leben gerufenen worden, um die Beziehungen Westeuropas zu den USA zu stärken.
Den Teilnehmern wird auch vorgeworfen eine neue Weltordnung anzustreben.
Am 02. Juni 2014 berichteten wir darüber, dass Röttgen auf der Teilnehmerliste einer Bilderberg- Konferenz als höchster Repräsentant der deutschen Politik geführt wurde.(s. unten) Über den Inhalt der Gespräche, die während der Konferenzen geführt werden, dringt in der Regel nichts nach draußen.
Fest steht die USA treten auch für einen Stopp beim Bau der Gaspipeline Nord-Stream 2 ein. Am 09. Mai berichteten wir: „ Die USA haben der EU eine Pause beim Bau der Gaspipeline Nord Stream-2 vorgeschlagen. Brüssel sollte zuerst den Einfluss der Pipeline auf die nationale und die
Energiesicherheit einschätzen, habe Amos Hochstein, für Energie zuständiger Vertreter des US-Außenministeriums, am vergangenen Freitag, 06. Mai, in Washington berichtet, schreibt die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news.“
Am 03. April diesen Jahres berichteten wir außerdem:
Die stellvertretende US-Energieministerin, Elizabeth Sherwood- Randall, habe in einem Interview mit dem Magazin euractiv am Freitag, 01. April, die Sicht der US-Regierung auf zwei wichtige Projekte in Europa zusammen gefasst: Nord-Stream 2 und „Brexit“ könnten Europas Energiesicherheit bedrohen, habe sie bilanziert.
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Röttgen bei den Bilderbergern?
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