Die “Plattform Klimaneutrales Stromsystem” (PKNS) hat am vergangenen Dienstag, 23. April,  den zweiten Bericht über ihre Arbeit vorgelegt. Für den Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE)  freute sich zwar am selben Tag deren Präsidentin Simone Peter, gegenüber Umwelt- und Energie-Report, „…dass nun auch dieser zweite Bericht veröffentlicht wurde“, sie beklagt aber auch es fehle nach der letzten Sitzung vor über vier Monaten weiterhin das sog. Optionenpapier, das erste konkrete Reformvorschläge unterbreiten soll !

„... seit über vier Monaten fehlt weiterhin das sog. Optionenpapier, das erste konkrete Reformvorschläge unterbreiten soll ....!" ; Simone Peter: BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende
„… seit über vier Monaten fehlt weiterhin das sogenannte Optionenpapier,…!” ; Simone Peter: BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende

Im Rahmen der PKNS wurde – laut Simone Peter –  im vergangenen Jahr intensiv und ergebnisorientiert über die dringend notwendige Reform des deutschen Strommarktsystems diskutiert, um der systemsetzenden Rolle Erneuerbarer Energien gerecht zu werden und wachsenden Problemen im Strommarkt systematisch zu begegnen.

Der BEE , betont die BEE-Präsidentin in ihrem Statement – hatte deshalb bereits im Winter 2023 dafür plädiert, die Reform möglichst noch in 2024/2025 umzusetzen. Doch warnt Simone Peter: “Geht die Arbeit weiterhin schleppend voran, wird eine Umsetzung unter der aktuellen Regierung zunehmend unrealistisch. Doch die Zeit drängt, denn mit dem steigenden Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromproduktion nehmen auch die Zeiten der negativen Strompreise zu, die eine wachsende betriebswirtschaftliche Gefahr für den weiteren Ausbau darstellen. Mit Einzelforderungen wie dem Ende der EEG-Vergütung wird man dem systematischen Problem aber nicht gerecht, sondern schüttet das Kind mit dem Bade aus !“

Da auch in diesem Jahr zu erwarten ist, dass der Ausbau von Wind- und Solarenergie neue Rekorde aufstellen wird, muss die Bundesregierung jetzt handeln, fordert der BEE ganz kategorisch. Und Simone Peter verweist darauf, dass  der BEE  wissenschaftlich fundierte, praxisnahe Lösungen vorgestellt hat, wie eine möglichst einfache, kostengünstige und den weiteren Ausbau der Erneuerbaren befördernde Reform aussehen könnte. Im Kern dieser Vorschläge steht der Wechsel von einer zeitbasierten auf eine mengenbasierte   sowie der Aufbau von dezentralen Flexibilitätsoptionen    wie beispielsweise flexibel steuerbaren Bioenergie- und Wasserkraftwerken, grünen KWK-Anlagen, Speichern und PtX.

Fazit von Simone Peter: „Das künftige Strommarktsystem ist zu 100 Prozent erneuerbar. Daher sollten die Vorschläge, die von der gesamten Erneuerbaren-Branche getragen werden, dringend Berücksichtigung finden und der Prozess in konkrete Maßnahmen überführt werden!”