Zum Auftakt seiner energiepolitischen Dialogserie „Energie-Impuls“ hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) gestern Dienstag 23. Mai, Vorschläge für eine Neujustierung der Energie- und

Prof. Gerald Linkr:
Prof. Gerald Linke: Treihausgas-Reduktionspfad marktwirtschaftlich ausgestalten …

Klimaschutzpolitik vorgelegt. Basierend auf aktuellen technisch-wissenschaftlichen Erkenntnissen beschreibt der „Energie-Impuls“ die Rolle, die Gase und Gasinfrastrukturen einnehmen können, damit Deutschland die nationalen und internationalen Klimaschutzziele noch erreichen kann, so der Verband in seiner Mitteilung dazu.

Konkret werden darin drei Schritte benannt, die von der Stromerzeugungswende zu einer echten sektorenübergreifenden Energiewende führen: Der Fuel-Switch bezeichnet die Ablösung von Kohle, Erdöl und Erdölprodukten durch Gase. Der parallel stattfindende Content-Switch beschreibt die kontinuierliche Erhöhung des Anteils CO2-freier Gase, während der Modal-Switch die intersektorale Verknüpfung der bestehenden Infrastrukturen umreißt. Dieser Dreiklang trägt, nach Vorstellung des Verbandes,  dazu bei, dass in allen Energiesektoren eine fortschreitende Klimaneutralität geschaffen werden kann.

 25.03.16 Pfeil für Text„Der Treibhausgas-Reduktionspfad hin zu einer weitgehend klimaneutralen Gesellschaft im Jahr 2050 sollte marktwirtschaftlich orientiert und technologieoffen ausgestaltet werden“, äußerte der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Gerald Linke anlässlich der Vorstellung der  „Neujustierung der Energie- und Klimaschutzpolitik“ des Verbandes.

Die Nutzung von Gasen und Gasinfrastrukturen kann demnach auch dort für signifikante Treibhausgasminderungen sorgen, wo rein elektrische Technologien und Lösungen nicht oder nur bedingt einsetzbar sind. Das sei etwa im Bereich der Mobilität

überall dort der Fall, wo schwere Lasten über weite Strecken transportiert werden müssten. „Immer dann können gasförmige oder verflüssigte Treibstoffe aus Gasen ihr Klimaschutzpotenzial voll ausspielen“, so Linke.

Titelbild unseres Magazins: Auto global Vision im Juni 1999
Titelbild unseres Magazins: Auto global Vision bereits  im Juni 1999 

 Hochrangige Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutierten am Dienstag  in zwei Podien über die zentralen Herausforderungen und möglichen Lösungsstrategien für die erfolgreiche Transformation des Energiesystems.

Dabei waren unter anderen Stefan Kapferer, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie (BWE), Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE), Dr. Patrick Graichen, Direktor der Agora Energiewende sowie Dr. Peter Ahmels, Leiter für Energie und Klimaschutz der Deutschen Umwelthilfe (DUH).

 

Zum Hintergrund des Energie-Impulses:

Die Auftaktveranstaltung am 23. Mai 2017 ist der Start eines breit angelegten Dialogprozesses, den der DVGW mit profilierten Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft führen wird. Im September ist die Veröffentlichung der Ergebnisse des Dialogprozesses geplant. In der Broschüre „Der Energie-Impuls – ein Debattenbeitrag für die nächste Phase der Energiewende“ macht der DVGW in zehn Kapiteln konkrete Vorschläge, die zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen sollen.