Mehr Landschaftsschutz - Unschönen Trassensalat beseitigen
Mehr Landschaftsschutz – Unschönen Trassensalat beseitigen,bild bund

Wer mit offenen Augen durch die Landschaft am Oberrhein oder durch den Südschwarzwald fahre, sehe an vielen Stellen parallel geführte Hochspannungstrassen, stellt der BUND –Verband Südlicher Oberrhein, in einer Pressemitteilung fest. Die aktuelle Planung das Stromübertragungsnetz zu verstärken, die geplante “380-kV-Netzverstärkung Daxlanden-Eichstetten“, biete jetzt die einmalige Chance die Energiewende auch einmal für den Landschaftsschutz zu nutzen.

BUND- Geschäftsführer Axel Mayer:  Hochspannungsleitungen bündeln
BUND- Geschäftsführer Axel Mayer: Hochspannungsleitungen bündeln  …, bild bund

Dort wo heute zwei bis drei Hochspannungstrassen die Landschaft durchschneiden, sollte nach Ansicht von BUND-Geschäftsführer Axel Mayer eine Zusammenführung auf eine einzige Trasse ernsthaft geprüft werden. „Es stellt sich auch die Frage, ob nicht an vielen Stellen alle notwendigen ‚Scheußlichkeiten‘ der Rheinebene, – Autobahn, Neubautrasse Bahn und Hochspannungstrassen – zusammen laufen könnten, um Mensch, Natur und Landschaft der Ebene zu entlasten“, gibt Mayer zu bedenken.

 

Mit einem Schreiben wendet sich Mayer nun an verschiedene Landräte und Regierungspräsidien: Da heißt es: „ Wir wurden jetzt über die geplanten Maßnahmen zur Verstärkung des Stromübertragungsnetzes “380-kV-Netzverstärkung Daxlanden-Eichstetten“ informiert:

„Die TransnetBW plant hierfür, die Übertragungsleistung auf der bestehenden 220-kV-Leitung durch eine Umstellung auf 380 kV zu erhöhen. Dies erfordert einen Austausch der Masten, um die Auflage neuer Leiterseile zu ermöglichen, sowie eine Modernisierung der Umspannwerke Daxlanden, Kuppenheim, Bühl, Weier und Eichstetten. Die Maßnahme befindet sich derzeit in Vorplanung. Die TransnetBW strebt an, im Jahr 2017 in das Planfeststellungsverfahren einzutreten. Die Umsetzung soll im Jahr 2019 beginnen.“

“Weil wir an die volkswortschaftlichen Kosten denken…”

Diese Planungen, so Mayer in seinem Schreiben, böten die Chance zu prüfen wie eine alte BUND-Idee umgesetzt werden könnte, die jetzt häufig parallel laufenden Hochspannungstrassen am Oberrhein zu bündeln.
„Bisher haben wir als gemeinwohlorientierter Umweltverband diese alte Idee zum Landschaftsschutz nicht als Forderung nach außen getragen, weil wir auch an die volkswirtschaftlichen Kosten denken müssen. Durch den jetzt notwendigen Austausch der Masten ergibt sich eine sinnvolle Möglichkeit die alte Idee umzusetzen“, gibt Mayer zu bedenken.

Manchmal drei Trassen und mehr nebeneinander

manchmal drei trassen und mehr nebeneinander
Manchmal drei Trassen und mehr nebeneinander …, Bild bund

An vielen Stellen im Rheingraben und im Südschwarzwald liefen zwei, manchmal drei Trassen von Hochspannungsleitungen parallel. Dies habe teilweise sicherlich mit unterschiedlichen Stromstärken, teilweise auch mit unterschiedlichen Eigentümern der Trassen zu tun. Wenn jetzt aber ein Austausch der Masten der 220-kV-Leitung nötig werde, um die Auflage neuer Leiterseile zu ermöglichen, „dann“, so Mayer in seinem Schreiben, „ wäre es gut und sinnvoll, wo immer technisch möglich, die zwei bis drei landschaftszerschneidenden Trassen zu einer einzigen, möglichst ortsfernen und landschaftsschonenden Trasse zusammen zu führen. Wir wollen diesen sinnvollen Wunsch möglichst früh in die beginnende Debatte einbringen und bitten das Regierungspräsidium und die Landratsämter die Umsetzung dieser Idee ernsthaft zu prüfen und den Wunsch des BUND zu unterstützen.“