Nach Berichten des britischen Zeitung „The Guardian“ und der US-Zeitung „ New York Times“ haben türkische Unternehmen Verträge mit dem IS zum Kauf von Öl abgeschlossen.
Auch Syriens Außenminister, Walid Muallem, hat, laut der russischen Agentur Sputnik-news, gemutmaßt, dass der Sohn des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan am illegalen Ölhandel mit dem Islamischen Staat beteiligt sein könnte. Nur gemutmaßt?

Der Minister muss es genau wissen

Der Minister müsste es eigentlich genau wissen. Bereits im September vergangenen Jahres berichteten die Medien, unter anderen auch der Spiegel darüber, dass das in Syrien vom IS geförderte Öl in kleinen Raffinerien zu zu speziellem Heizöl oder Diesel aufbereitet werde.

Versteckt in Landwirtschaftsfahrzeugen oder heimlich auf Eselsfuhren und Booten gelange es dann über die Grenze in die Türkei. Dort werde die geschmuggelte Ware billiger als im Vergleich zur legalen verkauft. Syriens Regime habe bisher nicht versucht, das Ölgeschäft der IS-Arbeiter zu unterbinden – im Gegenteil. Die Islamisten dürften sogar die staatlichen Pipelines benutzen und verkauften Damaskus im Gegenzug dafür Öl.
Die russische Agentur Sputnik-news zitierte gestern, 28.November den Ex-Sicherheitsberater des Irak und Abgeordneten von der schiitischen Koalition „Gesetzesstaat“ Mowaffak al-Rubaie so : „Die Türkei unterstützt die Terroristen vor allem dadurch, dass sie den Verkauf von geschmuggeltem Öl auf dem Schwarzmarkt erlaubt. Dabei beträgt der Preis bis zu lediglich 20 US-Dollar pro Barrel, was fast zweimal weniger ist, als auf dem Weltölmarkt.“ Der Abgeordnete soll dies in seinem Account bei facebook erklärt haben.
Der britische „Guardian“hat jetzt bestätigt türkische Unternehmen hätten Verträge mit IS-Vertretern abgeschlossen, wonach die Terrormiliz mindestens 10 Millionen Dollar pro Woche für ihr Öl bekomme. Wiederum Berichten der „New York Times“ zufolge, schätzen US-Behörden den Erlös des IS allein aus der Türkei auf insgesamt 40 Millionen Dollar pro Monat.

Erdogan und Putin: Vor einigen Wochen gab man sich noch die Hand. Warum hat der russische Präsident Erdogan bei diesem Gespräch nicht bereits beschimpft?
Erdogan und Putin: Vor einigen Wochen gab man sich noch die Hand. Warum hat der russische Präsident Erdogan bei diesem Gespräch nicht bereits beschimpft?

Russlands Präsident Wladimir Putin… ...hatte nach den Verhandlungen mit seinem französischen Amtskollegen Francois Hollande in Moskau am vergangenen Donnerstag, 26.November, mitgeteilt, dass er bereits beim jüngsten G20-Gipfel in Antalya Fotos gezeigt habe, die von russischen Fliegern aus 5.000 Meter Höhe aufgenommen worden seien.

Auf denen sollen endlose Öl-Konvois zu sehen gewesen seien, wie diese in Richtung Türkei rollten. „Das sieht wie ein lebendiges Ölrohr aus“, so Putin. Der Rohstoff werde „in industriellem Umfang“ in die Türkei geliefert, fügte er hinzu. Es drängt sich  allerdings die Frage auf: Warum hat Putin seinen Partner in manchen Wirtschaftsprojekten nicht bereits vor diesen Geschäften gewarnt?

Putin weiß etwas …

Putins Sprecher Dmitri Peskow: Putin weiß etwas über die Öl-Geschäfte mit dem IS
Putins Sprecher Dmitri Peskow: Putin weiß etwas über die Öl-Geschäfte mit dem IS

Kremlsprecher Dmitri Peskow bestätigte gestern, am Samstag, 28.November, der Sohn des türkischen Präsidenten habe ein bestimmtes Interesse am Ölgeschäft. Dabei bezog sich Peskow auf Äußerungen von Präsident Putin. “Ich gehe von den Aussagen unseres Präsidenten aus….

… In der Tat, es gibt gewisse Informationen, ich weiß nicht, wie umfassend diese sind, aber es gibt ein bestimmtes Interesse”, sagte Peskow gegenüber einem russischen TV-Sender.
Sputnik-news zitierte jetzt auch einen Bericht der russischen Zeitung Rossijskaja Gaseta” dem zufolge türkische und syrische Medien berichteten der Ölexport aus den vom IS okkupierten Territorien werde von niemand anderem als Bilal Erdogan, dem Sohn des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, kontrolliert. Bilal Erdogan soll gleich mehrere Schifffahrtsunternehmen besitzen. So habe er unlängst einen Vertrag für den Transport des IS-Öls nach Asien abgeschlossen.
Bereits Wochen vor dem Abschuss des russischen Jagdbombers durch die Türkei über türkischem Gebiet hatte der Kreml mehrmals mitgeteilt, dass es Hinweise darauf gebe, dass das von Terroristen geförderte Öl an die Türkei geliefert werde. Zur gleichen Zeit hatte die russische Luftwaffe großflächige Luftschläge gegen Ölanlagen, Raffinerien, tausende Tankwagen und Ölkonvois des IS durchgeführt, was in der Türkei wohl nicht unbemerkt geblieben sei.