Die Energiewende fordert nicht nur einen Ausbau des Stromnetzes, sondern auch eine bessere Auslastung der bestehenden Netzstruktur. Das ist der Tenor eines Entschließungsantrags Hessens, den Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, der beliebteste Politiker Hessens, wie eine Umfrage ergab und am selben Tag bekannt wurde wie er für das Land am vergangenen Freitag, 23. März, im Bundesrat den Antrag vorgestellt hat.(s. unten * ) Besonders begrüßt wurde der Antrag zuvor schon vom Bundesverband WindEnergie (BWE). Der  sieht die Chance, dass die hessische Initiative eine neue Dynamik in die Diskussion über die effiziente Nutzung der deutschen Bestandsnetze bringen kann.

Die Netzinfrastruktur ausbauen und optimieren fordert der beliebtester Politiker Hessens, Tarek Al-Wazir
Die Netzinfrastruktur ausbauen und optimieren fordert der beliebtester Politiker Hessens, Tarek Al-Wazir

 Die zunehmende Anzahl von dezentralen Erneuerbaren-Energie-Anlagen verändere die Planung und den Betrieb der Übertragungsnetze erheblich, heißt es im Hessen-Atrag.  Die historisch gewachsene Netzstruktur werde dem nicht mehr gerecht und deshalb sei  ein schnellstmöglicher Netzausbau dringend erforderlich. Um bis dahin den weiteren Zubau von Erneuerbaren-Energie-Anlagen bei zugleich begrenzten Kosten für die Netzstabilisierung zu ermöglichen, müsse das Bestandsnetz optimal genutzt werden, wird von Hessen gefordert.

Als mögliche Maßnahmen bezeichnet Hessen im Antrag  den Einsatz von Freileitungsmonitoring und Hochtemperaturleiterseilen. Deren Verwendung könne kurzfristig dazu beitragen, die Übertragungskapazitäten von Bestandsleitungen signifikant zu erhöhen. Die Bundesregierung solle deshalb gemeinsam mit den Netzübertragungsbetreibern geeignete Trassen für den Einsatz dieser Technologien identifizieren und dafür sorgen, dass sie zeitnah zur Anwendung kommen. Die Bundesregierung und die Übertragungsnetz-betreiber seien daher aufgefordert, flächendeckend das Potential eines Einsatzes dieser Technologien zu analysieren und die erforderliche digitale Infrastruktur schnellstmöglich zu installieren, wird im Hessen-Antrag auch gefordert.

In der Entschließung wird begrüßt, dass die Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern nach Möglichkeiten sucht, den Netzausbau zu beschleunigen. Dies dürfe aber nicht zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger gehen. wird weiter gefordert.

Darüber hinaus verweist das Land auf Querregeltransformatoren. Auch sie könnten für Entlastung sorgen. Hessen appelliert daher an die Bundesregierung, gemeinsam mit den

Querregeltransformartoren einsetzen ...
Querregeltransformartoren einsetzen ..; U+ E.

Übertragungsnetzbetreibern die Einsatzmöglichkeiten sowie das Entlastungspotenzial von lastflusssteuernden Elementen unverzüglich zu prüfen. „Sowohl die Ausrüstung alter Leitungsverbindungen durch moderne Hochtemperaturleiterseile als auch die Implementierung neuer Monitoring- und Steuerungssysteme oder der Einsatz von lastflusssteuernden Querregeltransformatoren können dazu beitragen, die Herausforderungen der Energiewende zu organisieren“, stimmte Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie (BWE) in einer bereits zuvor bekannt gewordenen Stellungnahme den Hessen-Vorschlägen zu.

Nach der Vorstellung des Hessen Antrags  im Plenum wurde der Entschließungsantrag zur weiteren Beratung an die Fachausschüsse überwiesen.

*Hessens stellvertretender Regierungschef Tarek Al-Wazir ist nach einer Umfrage der beliebteste Politiker im Land. Der Grünen-Politiker und Wirtschaftsminister rangiert damit vor Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU), wie die am Freitag veröffentlichte Befragung der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des Radiosenders Hit-Radio FFH und der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» ergab