Nachwachsende Rohstoffe
Nachwachsende Rohstoffe

Bis 2020 soll der Verlust der Waldflächen, die jährlich abgeholzt werden, halbiert werden. Bis 2030 soll die Entwaldung total gestoppt werden. Diese Festlegungen, die von den USA, der EU, Kanada und anderen beim UN-Klimagipfel in New York vereinbart wurden, sind gestern auch unterzeichnet worden. Das Abkommen hat allerdings bereits einen Haken: Das waldreiche Brasilien macht dabei nicht mit.

Brasiliens Brasiliens Regierungschefin Dilmar Rousseff und Kanzlerin Angela Merkel trafen in Brasilia anläßlich der Fußball WM zusammen. Bei dem Klima-Gipfel fehlte Merkel.
Brasiliens Brasiliens Regierungschefin Dilmar Rousseff und Kanzlerin Angela Merkel trafen in Brasilia anläßlich der Fußball WM zusammen. Bei dem Klima-Gipfel fehlte Merkel.

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff konstatierte sehr im Gegensatz dazu: “Die Industrieländer verdanken das Wohlstandsniveau ihrer Gesellschaften historisch gesehen einem Entwicklungsmodell, das auf hohen Emissionen von klimaschädlichen Gasen basiert.” Dabei seien Wälder abgeerntet und umweltschädliche Praktiken angewendet worden. Rousseff: „Wir wollen dieses Modell nicht wiederholen.” Offen blieb, warum Brasilien das Abkommen gegen das Abholzen der Wälder nicht unterzeichnen wollte.
Allerdings hatte das Treffen auch positive Teil-Erkenntnisse gebracht: US-Präsident Barack Obama erklärte vor den versammelten Welt-Spitzen-Politikern: „Wir wissen, was wir tun müssen, um nicht wiedergutzumachenden Schaden abzuwenden. Wir müssen die CO2-Verschmutzung in unseren Ländern reduzieren, um die schlimm-sten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern.“
Hollywoodstar Leonardo DiCaprio, Friedensbotschafter der UN, hatte zuvor die Konferenz mit den Worten eröffnet: „Sie können Geschichte schreiben oder von der Geschichte verteufelt werden. Mein Job ist es, Dinge vorzuspielen. Ihrer ist das nicht.“

Obama und der chinesische VizepremierZhang Gaoli sehen jetzt klar
Obama und der chinesische VizepremierZhang Gaoli sehen jetzt klar

Der US-Präsident kam denn auch während seiner Rede nicht umhin, sich an seine eigene Brust zu klopfen und ehrlicherweise einzugestehen: „Eine besondere Verantwortung“ liege bei den USA und China, die für den größten Ausstoß von Treibhausgasen verantwortlich sind. An der Spitze liegt allerdings, weit vor den USA, China, das fast die doppelte Menge der USA an Tonnen CO2 in die Atmosphäre ausstößt. Der chinesische Vizepremier Zhang Gaoli versprach immerhin “noch größere Anstrengungen.” Was das konkret bedeutet, blieb offen.
Die EU-Kommission hat bereits am 22. Januar des Jahres einen Entwurf, das sogenannte Weißbuch, zur europäischen Energie- und Klimaschutzpolitik bis zum Jahr 2030 vorgestellt. Damit will die Kommission die Diskussion über die Ziele bis 2030 unter den EU-Staaten eröffnen. Die Vorschläge beinhalten Vorgaben für den CO2-Ausstoß, die erneuerbaren Energien, die Reform des CO2-Handels, das Thema Schiefergas und die Energiepreis-Politik. Mit den Ergebnissen aus dieser Diskussion will die EU-Delegation 2015 zur UN-Klimaschutzkonferenz in Paris fahren.
Der UN-Klimarat, dessen Sekretariat in Bonn angesiedelt ist, und das die Klimakonferenzen jeweils vorbereitet,hat bereits spürbare Folgen des Klimawandels dokumentiert. So hat sich die Luft im weltweiten Durchschnitt um knapp ein Grad erwärmt. Auf diese Weise sind in großem Maße Schnee und Eis geschmolzen. Auch der Meeresspiegel ist seither um 20 Zentimeter gestiegen. Viele Tiere und Pflanzen haben ihre Lebensgewohnheiten dem neuen Klima angepasst. Die Klima-Experten gehen davon aus, dass Hitzewellen häufiger und Frostperioden seltener geworden seien. Auch gebe es häufiger Starkregen mit entsprechenden landesweiten und lokalen Folgen.