BASF-Chef Kurt Bock und Gazprom-Chef Alex Miller bei der Unterzeichnung des Rahmenabkommens zum Aktien-Deal
BASF-Chef Kurt Bock und Gazprom-Chef Alex Miller bei der Unterzeichnung des Rahmenabkommens zum Aktien-Deal

Allein die Fakten zeigen: Europa und Russland brauchen einander auch in Zukunft. Europa bleibt auf absehbare Zeit der größte und wichtigste Absatzmarkt für russisches Erdgas. Russland ist seit vielen Jahrzehnten Europas größter Erdgaslieferant“, erklärte jetzt Wintershall-Sprecher Stefan Leunig gegenüber Umwelt- und Energie-Report.

Und dann berichtet Leunig über den schon sicher geglaubten Aktientausch mit dem russischen Gasgiganten Gazprom. Umwelt- und Energie-Report wollte von ihm wissen, ob der Deal nun endgültig geplatzt sei: „Aufgrund des aktuell schwierigen politischen Umfelds haben BASF und Gazprom beschlossen den Tausch von Unternehmensanteilen nicht zu vollziehen.“

Aber, erklärt der Wintershall-Sprecher weiter: „In einem politisch nur schwer vorhersehbaren Umfeld setzen wir die bisherigen Joint Ventures in Europa und Russland gemeinsam fort. Zusammen tragen beide Unternehmen auch weiterhin maßgeblich zur Sicherung der europäischen Energieversorgung bei.“

Stefan Leunig, Leiter Externe Kommunikation Wintershall
Stefan Leunig, Leiter Externe Kommunikation Wintershall

Noch am 07.Dezember hatte BASF-Chef Kurt Bock in Ludwigshafen erklärt, der Chemiekonzern BASF „will den geplanten Anteilstausch mit dem russischen Gasriesen Gazprom bis Jahresende unter Dach und Fach bringen.“ Und weiter: “Wir werden dies bis Ende des Jahres erreichen.”
Während der BASF-Deal mit dem russischen Energie-Riesen Gazprom geplatzt ist, steht RWE-Deal mit einer russischen Investorengruppe weiter auf der Kippe. RWE will seine Öl- und Gasfördertochter DEA für fünf Milliarden Euro an die russische Investorengruppe LetterOne veräußern hinter der der russische Oligarch Fridman steht. Während die Bundesregierung und die EU-Kommission schon zugestimmt haben, trifft der Plan in London auf Widerstand. Die britische Regierung ist in dem Prozess gefragt, da Dea mehrere Gasfelder in der britischen Nordsee betreibt. Die Regierung Cameron befürchtet, dass der Oligarch Fridman, auf der Sanktionsliste geächteter russischer Wirtschaftsführer landen könnte.

RWE- Vorstandsvorsitzender Peter Terium: Schwieriges energiewirtschaftliches Umfeld
RWE- Vorstandsvorsitzender Peter Terium: Schwieriges politischesUmfeld

RWE-Chef Peter Terium will London mit einem Kompromissvorschlag überzeugen dem Deal doch noch zuzustimmen: „Wir haben verstanden, warum die britische Regierung Bedenken hat, und ich denke, wir werden in der Lage sein, eine Lösung anzubieten, die diesen Bedenken Rechnung trägt“, zitierte die britische Zeitung Financial Times den Konzern-Chef. Genauso wie zuvor noch der BASF-Chef Kurt Bock im Dezember erklärte man werde den Deal bis Jahresende unter Dach und Fach bringen erklärt Terium weiter vollmundig rr sei weiter zuversichtlich, dass der Milliardenverkauf erfolgreich abgeschlossen werde. Zugleich deutete er aber an, dass dies nicht in kürzester Zeit passieren müsse.