US-Präsident  Barack Obama: Wurde auch er von chinesischen "Militär-Hackern" abgehört?
US-Präsident Barack Obama: Wurde auch er von chinesischen “Militär-Hackern” abgehört?

Obama bekam die Kunst der chinesischen Cyber-Hacker und ihrer Cyberattacken bereits zu spüren bevor er 2009 zum ersten Mal sein Amt als Präsident der USA antrat. Beim gegenwärtigen Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Washington wollen Obama und sein chinesischer Gast nun einen Vertrag zum Schutz vor Cyber-Attacken unterzeichnen.

Das FBI hatte Obama damals damals informiert, dass chinesische Hacker in die Computersysteme seiner Wahlkampforganisation eingedrungen waren.
Das berichtet der ehemalige Sicherheitsberater von vier US-Präsidenten, unter anderen auch von Bill Clinton und auch von George Bush, Richard Clarke in seinem Buch World Wide War, Angriff aus dem Internet.
Obama ist mitten in seiner zweiten Amtszeit längst bewusst wie dringend gerade die USA Schutz vor Angriffen aus dem Cybernet benötigen. In hypothetischen Planspielen, bei denen die NSA und verbundene Dienststellen immer wieder Verteidigung und Angriff probten, haben sie wieder und wieder feststellen müssen wie schutzlos das amerikanische, weit umspannende, weitgehend ungesicherte Stromnetz Hackerangriffen ausgesetzt ist.

25.09.15 Karikatur Cyber-Vertrag USA China

Millionen saßen im Dunklen
Bei einem dieser Planspiele im Jahr 2009 griffen chinesische Hacker Marinestützpunkte in den USA über Elektrizitätswerke an. Von dem Stromausfall waren schließend weite Gebiete betroffen. Millionen Menschen saßen im Dunkeln, die Ausfälle pflanzten sich über das weitverzweigte Stromnetz immer weiter fort. Die drei großen Stromnetze in Nordamerika verbinden die Stromversorgungssysteme in den USA, Kanada und teilen Mexikos, notierte Clarke in seinem Buch mit großer Besorgnis.
In einem solchen Fall wie dem geschilderten Planspiel gäbe es vermutlich dutzende Krankenhäuser deren Notstromaggregate nicht anspringen würden, konstatiert Clarke. Das Völkerrecht verbiete zwar den Angriff auf Krankenhäuser und zivile Ziele im Allgemeinen. Es sei jedoch unmöglich, betont Clarke, ein Stromnetz lahmzulegen, ohne zivile Einrichtungen in Mitleidenschaft zu ziehen. Also auch Atomkraftwerke.

US-Sicherheitsexperte Richard Clarke: US-Regierung macht sich Sorgen über Cyberattacken gegen US-Energieanlagen
US-Sicherheitsexperte Richard Clarke: US-Regierung macht sich Sorgen über Cyberattacken gegen US-Energieanlagen

Logische Bomben
Wie greift man solche Ziele überhaupt an? Unter anderem mit sogenannten logischen Bomben. Eine solche Bombe ist ein programmierter Befehl, der dafür sorgt, dass ein Netzwerk zusammenbricht.

Es können damit auch alle Daten gelöscht werden. Die Folgen? Unter Umständen katastrophal. „Die logischen Bomben in unserem Stromnetz, die aller Wahrscheinlichkeit nach vom chinesischen Militär platziert wurden“, schreibt Clarke, „haben eine ähnlich destabilisierende Wirkung, wie wenn Geheimagenten Sprengstoffladungen an Hochspannungsmasten und Generatoren anbringen würden.“

Stromnetze sind ein ideales Angriffsziel für erfolgreiche Cyber-Attacken mit riesigen Folgen
Stromnetze sind ein ideales Angriffsziel für erfolgreiche Cyber-Attacken mit riesigen Folgen

Könnte die Zustimmung zu einem internationalen Protokoll, in dem sich die Nationalstaaten verpflichten, auf zivile Einrichtungen als Angriffsziele für Cyberwaffen zu verzichten diesen furchtbaren Szenarien, die zur Realität werden können vorbeugen? Grundsätzlich ja! Aber wie kann man solch ein Abkommen überhaupt überprüfen, überwachen? Kann man die Verstöße mit ausreichender Sicherheit genau nachweisen? Den Schuldigen benennen, dem Staat hundertprozentige Schuld nachweisen? Die logischen Bomben, „die aller Wahrscheinlichkeit nach vom chinesischen Militär platziert wurden…“ bleibt auch Clarke letztendlich im Ungewissen.

Europa will sich unbegrenzt vernetzen.

Die positiven Schilderungen dieser „neuen digitalen Welt“ sind kaum noch zu überbieten. Und dann, mitten hinein platzt eine „Bombe“: Das Computersystem des Deutschen Bundestages hat einen gravierenden Hackerangriff nicht überlebt.

„Nach Ansicht der deutschen Geheimdienste waren es Angriffe der Russen, der Chinesen….! Da steckte ein gezielter …“, raunte es im deutschen Medienwald. Ein weiteres „Bömbchen“ war zuvor bereits geplatzt: Das Handy der Kanzlerin war gehackt worden. Vermutlich waren es die Freunde aus Übersee, wird fast fest behauptet; die Freunde, die Schutz vor chinesischen Cyber-Attacken suchen. Genaueres in Sachen Kanzlerinnen-Handy will man in Berlin nicht mehr wissen.

Epochales Ereignis ?

Bereits jetzt wird von einem epochalen Ereignis gesprochen, würde es tatsächlich zur Unterzeichnung eines Cyber-Vertrages zwischen China und USA kommen. Zugleich wird darauf hingewiesen, dass es einen solchen Vertrag zwischen zwei Staaten noch nicht gebe.

Obama erhofft sich ,ist aus Washington zu vernehmen, dass China zumindest einen Verhaltenskodex akzeptiert, den jetzt eine UN-Arbeitsgruppe erstellt hat. Dieser sieht unter anderem vor, dass kein Staat Cyberattacken auf die wichtigen Infrastrukturen eines anderen Landes in Friedenszeiten zulassen darf. Vor allem soll es bei der Vereinbarung um den Schutz vor Cyberattacken auf Kraftwerke, Atomkraftwerke zum Beispiel, die Bankensysteme, Mobiltelefon-Netzwerke und Krankenhäuser gehen, klingt es aus Washington