Arseni Jazenjuk : Ukriane verliert 2 Milliarden Dollar jährlich durch den Bau von Nord-Stream
Ukrainischer Premierminister Arseni Jazenjuk : Ukraine verliert 2 Milliarden Dollar jährlich durch den Bau von Nord-Stream

Der Bau von zwei neuen Strängen der Ostsee-Pipeline (Nord Stream) wird der Ukraine die Möglichkeit nehmen, Gas nach Europa durchzuleiten, und bedeutet zwei Milliarden Dollar Transitverluste für das Land. Das erklärte der ukrainische Premierminister Arseni Jazenjuk heute beim Pressebriefing mit dem slowakischen Premier Robert Fico, laut der russischen Nachrichten-Agentur Sputnik news.

„Für die Ukraine bedeutet der Bau einen Ausschluss der Ukraine aus den Transitlieferungen in die Europäische Union. Zweitens ist es ein Verlust von zwei Milliarden Dollar Einnahmen, die wir für die Gaslieferungen nach Europa bekommen“, sagte Jazenjuk am Donnerstag bei einem Briefing mit dem slowakischen Premier.

Gaslieferungen für Südwesteuropa unsicherer?
Der Bau von Nord Stream 2 bedeute auch, dass die EU die Möglichkeit von direkten Gaslieferungen in Höhe von 140 Milliarden Kubikmeter über das ukrainische Territorium auf dem kürzesten Weg zu seinem Gebiet verliere, konstatierte demnach Jazenjuk auch.

Weiter bringe der Bau von Nord Stream 2 die Sicherheit und Kontinuität der Gaslieferungen in die Länder Südwesteuropas in Gefahr, stellte demnach der ukrainische Premierminister ebenfalls fest.
Gazprom hatte am 4. September beim Östlichen Wirtschaftsforum ein Abkommen der Aktionäre des gemeinsamen Projektunternehmens New European Pipeline AG unterzeichnet, das den Bau von Nord Stream 2 übernehmen soll. Der russische Staatskonzern soll 51 Prozent der Aktien erhalten, die Unternehmen BASF/Wintershall, OMV, E.on und Shell werden je zehn Prozent bekommen, auf die französische Firma Engie, die auch am Projekt teilnimmt, entfallen neun Prozent.
Die Gesamtleistung der neuen Pipeline, die aus zwei Strängen bestehen und auf dem Ostsee-Boden von Russland nach Deutschland verlegt wird, soll 55 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich betragen. Lesen Sie dazu auch: Moskau: Mit Nord- Stream mehr Gas nach Europa