Um die Ziele der Energiewende zu erreichen, sind – wie wir, Umwelt- und Energie-Report– am gestrigen Dienstag, 07. Mai, umfänglich berichtet haben, s. unten , erhebliche Investitionen erforderlich: 721 Milliarden Euro allein bis 2030. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und   Ernst & Young (EY), eine der vier großen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften weltweit, haben dazu in einem Statement auch an Umwelt- und Energie-Report, erklärt auch diesen Fragen gehe der „Fortschrittsmonitor  Energiewende“ der beiden Institutionen im Einzelnen nach.

Hier geht es nun darum zu welchem Wirtschaftswachstum tragen die Investitionen bei: Den mit 49 Prozent größten Anteil an den Gesamtinvestitionen hat der Ausbau der EE-Stromerzeugung (353 Milliarden Euro). Dahinter folgen der Ausbau der Übertragungs- und Verteilnetze (281 Milliarden Euro), Investitionen ins Fernwärme-Netz (32 Milliarden Euro), 23 Milliarden Euro für Erzeugungskapazitäten für grüne Gase, 17 Milliarden Euro für Speicher und 15 Milliarden Euro für das H2-Kernnetz.

„In der deutschen Energiewirtschaft stehen in den kommenden Jahren Milliardeninvestitionen an – Investitionen, die allerdings in erheblichem Umfang Wachstum und regionale Wertschöpfung generieren können“, betont Metin Fidan, Partner bei EY und Leiter des Bereiches Green Transformation und

"...in den kommenden Jahren stehen Milliardeninvestitionen an – Investitionen, die allerdings in erheblichem Umfang Wachstum und regionale Wertschöpfung generieren...!" Metin Fidan , bild EY
…in den kommenden Jahren stehen Milliardeninvestitionen an – Investitionen, die allerdings in erheblichem Umfang Wachstum und regionale Wertschöpfung generieren…!” Metin Fidan , bild EY

Mining & Metals in der Region Europe West. Denn die Investitionen würden für eine erhebliche Wertschöpfung bei den Herstellern der Investitionsgüter sorgen, beispielsweise von Windturbinen, Solarpanelen oder bei Herstellern von Prozessanlagen für Elektrolyse. Die Studie geht von einer Bruttowertschöpfung von ca. 52 Milliarden Euro pro Jahr und damit 1,5 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland aus, die durch diese Energiewende-Investitionen generiert werden kann.

 Investitionen bleiben hinter Potenzial zurück: Die im Jahr 2023 tatsächlich ausgelöste Bruttowertschöpfung wird allerdings nur auf etwa 28 Milliarden Euro geschätzt – damit konnten nur 54 Prozent des jährlichen Potenzials realisiert werden. Immerhin konnte auf diese Weise der durch den Krieg in der Ukraine und die Energiekrise verursachte Wachstumseinbruch in Deutschland begrenzt werden.

Im Bereich Stromerzeugung wurden 2023 statt 27 Milliarden (Potenzial) tatsächlich nur Wertschöpfungseffekte von 16,4 Milliarden Euro erzielt. Bei den Verteil- und Transportnetzen liegt das Verhältnis mit 9,7 von 11,6 Milliarden Euro deutlich günstiger.

„Wir sehen, dass das jährliche Wertschöpfungspotenzial noch bei weitem nicht vollständig realisiert werden kann“, bilanziert  Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Um die Potenziale voll zu nutzen, ist vor allem eine weitere Steigerung der Investitionen in den Bereichen EE-Stromerzeugung und Netzausbau erforderlich.“ Weitere Impulse seien durch den Ausbau der Fernwärme, des H2-Kernnetzes sowie der Energiespeicher nötig.

Immerhin: Die Investitionen im Jahr 2023 haben eine deutlich höhere Wertschöpfung ausgelöst als im Vorjahr, als nur eine Wertschöpfung von 8,6 Milliarden Euro generiert wurde. Dennoch liegt das Investitionsvolumen nach wie vor deutlich unter Plan.

 Netzstabilität ist positiver Standortfaktor: Eine enorme Leistung bescheinigt der Fortschrittsmonitor der Netzwirtschaft in Deutschland: Seit 2006 konnte die Dauer der Strom-Versorgungsunterbrechungen in etwa halbiert werden. Auch vor dem Hintergrund des steigenden Anteils der Erneuerbaren Energien im System wurde das hohe Niveau in der Versorgungssicherheit nicht nur gehalten, sondern verbessert. Mit einer Versorgungsunterbrechung von 12,2 Minuten pro Letztverbraucher lag der Wert in 2022

 „Wir sehen, dass das jährliche Wertschöpfungspotenzial noch bei weitem nicht vollständig realisiert werden kann“, bilanziert Kerstin Andreae,..!" bild bundestg
Wir sehen, dass das jährliche Wertschöpfungspotenzial noch bei weitem nicht vollständig realisiert werden kann“, bilanziert  Kerstin Andreae,..!” bild bundestg

weiterhin unter dem langjährigen Durchschnitt von 14,76 Minuten. Das ist im internationalen Vergleich ein Spitzenwert. Die hohe Netzstabilität ist ein positiver Standortfaktor für Deutschland.

 Hoher Handlungsdruck: Trotz aller Fortschritte: „Der Handlungsdruck bleibt hoch, um die Ziele bis 2030 zu erreichen“, betont Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung: „Positiv sind die Fortschritte, die es laut unseres Fortschrittsmonitors bei der Beschleunigung von Planungs- undGenehmigungsverfahren gibt. Dieser Trend muss unbedingt gehalten und noch weiter verstärkt werden.

Die Summen, die laut unseres Fortschrittsmonitors investiert werden müssen, zeigen ganz deutlich: Um die sehr ambitionierten Ziele bis 2030 erreichen zu können, braucht es Kapital. Dieses anzureizen und Investitionen zu ermöglichen gehört zu den größten Herausforderungen der kommenden Jahre. Wir können uns dabei nicht allein auf öffentliche Mittel verlassen. Mehr denn je gilt es, privates Kapital für die Energiewendeprojekte zu gewinnen.“

Investitionen sind gut angelegtes Geld: Andreae betonte: „Investitionen in die Energiewende sind gut angelegtes Geld: Es handelt sich hier um Investitionen in langfristig nutzbare moderne Energie-Infrastrukturen und innovative Technologien, von denen gerade künftige Generationen profitieren werden. Die Unternehmen der Energiebranche tragen zu einem erheblichen Teil zu Investitionen in die Stärkung von Unabhängigkeit und Resilienz bei. Die wirtschaftlichen Schocks der letzten Jahre hat gezeigt: Aus der Krise kann man sich nur herausinvestieren.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Klimaziele bis 2030 zu erreichen kostet 721 Milliarden Euro Investitionen und bringt …