Energieeffizienz: BDEW warnt das EU-Parlament vor zu hohen Zielen
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW ) kritisiert die heute, 23 Juni, erhobene Forderung des Europäischen Parlaments, das Energie-effizienz-Ziel für 2030 von 27 auf 40 Prozent anzuheben und auch verbindlich festzusetzen.
Damit würden -so der Verband- die Wechselwirkungen mit anderen Instrumenten vernachlässigt – allen voran die mit dem Europäischen Emissionshandelssystem. Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW- Hauptgeschäftsführung präzisiert in einem heute veröffentlichten Statement : “Der Zertifikatehandel ist das zentrale Instrument für den europäischen Klimaschutz. Erst Anfang dieser Woche hat der EU-Umweltministerrat über Maßnahmen diskutiert, um das System zu stärken. Eine starke Anhebung des Effizienzziels würde diesen Maßnahmen zuwiderlaufen. Das wäre ein Eigentor.”
Kapferer appelliert …
… an die Europäische Kommission, bei der Revision der Europäischen Energieeffizienz-Richtlinie auf die Motivation der Unternehmen zu vertrauen und sie nicht durch neue, starre Vorgaben einzuengen.
In Deutschland beobachte der Verband seit Jahren, dass dieser Ansatz gut funktioniere . So habe sich die Energieproduktivität – also das Verhältnis der eingesetzten Energie zur erbrachten Wirtschaftsleistung – zwischen 1991 und 2015 um knapp 50 Prozent verbessert.
“Damit Energieeffizienz ein Gewinnerthema bleibt, brauchen die Unternehmen langfristig stabile Rahmenbedingungen und genügend Freiraum für die Ausgestaltung kosteneffizienter Maßnahmen.” Zu strenge Vorgaben für Effizienzmaßnahmen warnte der Verbandsgeschäftsführer,könnten sich nachteilig auf die Entwicklung der europäischen Wirtschaft auswirken. Zudem würden Kontrollbürokratie und ein erheblicher administrativer Aufwand drohen. Das würde die öffentliche Akzeptanz für das Thema schwächen.
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