Sie diskutierten auch über Auswirkungen des Klimawandels und mögliche Anpassungsmaßnahmen, v l n. r. Staatssekretär Becker, Jürgen Vogt pharemedia, Landrat Sebastian Schuster, Rhein-Sieg-Kreis und Moderator der veranstaltung Wolfgang Jung, Geschäftsführer KlimaExpo.NRW
Sie diskutierten auch über Auswirkungen des Klimawandels und mögliche Anpassungsmaßnahmen, v l n. r. Staatssekretär Becker, Jürgen Vogt pharemedia, Landrat Sebastian Schuster, Rhein-Sieg-Kreis und Moderator der veranstaltung Wolfgang Jung, Geschäftsführer KlimaExpo.NRW

Am “Langen Tag der Region 2016”, trafen  Dienstag, 21. Juni,  über 500 Kommunalparlamentarier, Landräte, Vertreter der verschiedensten Behörden, Wirtschaftler und auch der Parlamentarische Staatssekretär für die ländlichen Räume Horst Becker, in der Kurstadt Bad Honnef zusammen, um über die Auswirkungen des Klimawandels auf Städte und Gemeinden der Region  und mögliche Anpassungsma0nahmen zu diskutieren.

Einen Tag später,

…gestern, Mittwoch 22. Juni,   gab dann die Europäische Union bekannt die weltweit wichtigsten kommunalen Klimaschutz- und Energieinitiativen, der EU-Bürgermeisterkonvent und der „Compact of Mayors“, hätten am selben Tag die Gründung einer völlig neuen globalen Initiative von Städten zur Bekämpfung des Klimawandels bekannt gegeben.( Wir berichteten: Gegen Klimawandel: Weltweit größte Bürgermeister-Koalition, s. unten) Auch  der weltweit größte Zusammenschluss von Bürgermeistern soll Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und den Übergang zu einer Wirtschaft mit geringen CO2-Emissionen unterstützen. Das Thema Klimawandel, seine Auswirkungen und notwendige Anpassungs- und Gegenmaßnahmen sind ganz offensichtlich weltweit in den großen Ballungsräumen, Big-Cities, kleineren Kommunen und auch im ländlichen Raum angekommen.

Das zeigte sich auch in Bad Honnef am Langen Tag der Region Köln/Bonn. Starkregenereignisse in der kleinen Stadt Wachtberg( rund 20 000 Einwohner) nahe Bonn, die kleine Bäche in reißende Flüsse verwandeln, Niedrigwasser auf dem Rhein, das die Schifffahrt zum Erliegen bringt, Wasserknappheit in den Talsperren des Bergischen Landes, Hitzebelastungen in den innerstädtischen Quartieren, die gesundheitliche Probleme verursachen oder lange Trockenzeiten in der Börde, die die Ernte verschieben bzw.

Während der heißen Diskussionen und anregenden Vorträge blieb die Kulisse fdes Bad Honnefer Kurhauses für ein anregendes Danach realiv einsam, außen vor; bild umwerlt-energie-report
Während der heißen Diskussionen und anregenden Vorträge blieb die Kulisse fdes Bad Honnefer Kurhauses für ein anregendes Danach realiv einsam, außen vor; bild umwerlt-energie-report

gefährden: allesamt Ereignisse, die in der jüngsten Vergangenheit in der Region Köln/Bonn stattfinden und belegen, dass sich die Veränderungen des Klimas auf sehr unterschiedliche Art und Weise und in allen Teilräumen der Region Köln/Bonn für Mensch und Umwelt bemerkbar machen und viele Handlungsfelder berühren fasst die Region Köln/Bonn e.V., die im Jahr 1992 gegründet wurde, die Lage in einem Papier zusammen. Die Vereinigung  ist ein Zusammenschluss der kreisfreien Städte Köln, Bonn und Leverkusen sowie der Kreise Rhein-Sieg-Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis Neuss, Oberbergischer Kreis und Rheinisch-Bergischer Kreis. Aber auch Wirtschaftsvertretungen sind Mitglied. (s. unten *)

Die betroffenen Kommunen  und ihre Akteure…

haben nicht nur die neue Lage festgehalten, sondern bereits erste Lösungsansätze zur Anpassung an die Klimafolgen entwickelt. Eingestanden wurde aber auch , dass sie sich aber bislang noch nicht aus einem Gesamtkonzept ableiten, das die thematischen und räumlichen Herausforderungen auf der regionalen Ebene zusammenhängend betrachten kann und damit als gemeinsame Handlungs- und Entscheidungsgrundlage dient.

Staatssekretär Becker übergibt einen Fördermittelbescheid
Staatssekretär Horst Becker übergibt einen Fördermittelbescheid für die Erarbeitung  Regionale Klimawandelvorsorgestrategie, v.l.n.r.: Dr. Reimar Molitor geschf. Vorstandsmitglied Region Köln/Bonn;Bonns Oberbürgermeister Ashok Sridharan, Staatssekretär Horst Becker und Rhein-Sieg-Kreis Landrat Sebastian Schuster

Dafür, so die Einsicht der Handelnden, mangelt es als Grundlage u.a. an regionsweiten Analysen über die voraussichtlichen Klimaveränderungen und Aussagen darüber, wie die verschiedenen o.g. Handlungsfelder auf diese Veränderungen reagieren werden. Über die direkt von den Klimaereignissen betroffenen Teilräume hinaus existiert in der Region Köln/Bonn damit noch kein hinreichendes Bewusstsein für die Folgen der Klimaveränderungen und kein regionales Meinungsbild über die wesentlichen Auswirkungen, Ursachen und Lösungsansätze, resümiert die Vereinigung Köln/Bonn e.V.

25.03.16 Pfeil für TextAber es wurden Perspektiven entwickelt:

Die Region Köln/Bonn wird eine „Regionale Klimawandelvorsorgestrategie“ (KWVS) entwickeln. Der Schwerpunkt wird dabei auf die räumliche Anpassung an die Klimafolgen gelegt. Die KWVS wird als fachlicher Diskussions- und Dialogprozess betrachtet, der die Kommunen, Kreise und Fachplanungen in der Region Köln/Bonn für den präventiven Umgang mit den Klimafolgen sensibilisieren und unterstützen soll.

Hierzu werden zunächst die voraussichtlichen Klimaveränderungen und die Verletzlichkeit (Vulnerabilität) der Region untersucht. In regionalen Teilräumen werden diese Grundlagenergebnisse anschließend mit den relevanten Institutionen diskutiert und Lösungsansätze entwickelt. Im Ergebnis werden mit der KWVS integrierte fachliche und methodische Argumentations- und Entscheidungshilfen für die Kommunen, Kreise und Fachplanungen der Region Köln/Bonn erarbeitet, um diese in räumliche Entwicklungskonzepte auf unterschiedlichen Maßstabsebenen zu integrieren sowie vor allem konkrete Projekte abzuleiten und umzusetzen.

Begleitet wird die Entwicklung der KWVS

von einem Kommunikations- und Beteiligungsprozess, der sich vor allem an die Verwaltungen und die Politik richtet: neben drei Fachveranstaltungen während der Prozesslaufzeit werden in Teilräumen der Region Köln/Bonn Workshops durchgeführt, um dort die o.g.

Mahnungen im Park vor dem Vortagssaal im   Honnefer Kurhaus, bild u&e-report
Mahnungen im Park vor dem Vortagssaal im Honnefer Kurhaus, bild u&e-report

Ergebnisse gemeinsam mit den lokalen Akteuren zu erarbeiten.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalens ((MKULNV), Horst Becker,

…überreichte zu Beginn der Veranstaltung einen Förderbescheids für die Klimawandelvorsorgestrategie und erklärte dazu : „Die ,Regionale Klimawandelvorsorgestrategie‘ in der Region Köln/Bonn wird die Anstrengungen der Landesregierung für mehr Klimaschutz und die Anpassung an die unvermeidbaren Folgen des Klimawandels, die im Klimaschutzgesetz und Klimaschutzplan verankert sind, hervorragend ergänzen“. Die Region Köln/Bonn habe sich konzeptionell und organisatorisch frühzeitig aufgestellt, um sich dem Klimawandel in der Raumentwicklung zu widmen. „Aus diesem Grund unterstützt das Land NRW über das Ministerium (MKULNV) und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) den Prozess der ,Regionalen Klimawandelvorsorgestrategie‘ sehr gerne – sowohl finanziell als auch über die Bereitstellung von Klimadaten.“

25.03.16 Pfeil für TextDer Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan,…

Vorstandsvorsitzender des Region Köln/Bonn e.V. ergänzte: „Der Region Köln/Bonn e.V. ist Partner der Landesinitiative KlimaExpo.NRW, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Klimaschutz und die Energiewende als Fortschrittsmotor im Land zu sehen.

Bonns Überbürgermeister
Bonns Überbürgermeister Ashok Sridharan: Es bedarf einer lokalen Übersetzung der gobalen Thematik …; bild umwelt-energie-report

Hierfür bedarf es einer regionalen und lokalen Übersetzung dieser globalen Thematik, sei es beispielsweise in den Bereichen Hochwasserschutz, Siedlungsentwicklung oder in den Facetten einer nachhaltigen Mobilitätsversorgung unserer Region. Die Klimawandelvorsorgestrategie als zweites strategisches Konzept für die Vereinsarbeit bis 2019 wird – neben dem Agglomerationskonzept – dabei helfen, für die einzelnen Teilräume der Region eine räumliche Übersetzung der Chancen, aber auch der Risiken des Klimawandels vorzunehmen.“

Der Prozess der KWVS ist auf drei Jahre angelegt. Verantwortet und getragen wird dieser vom Zusammenschluss Region Köln/Bonn e.V. auf Grundlage eines Beschlusses des Vereinsvorstands. Für die fachliche Entwicklung und die begleitende Kommunikation der Strategie will die Vereinigung  Region Köln/Bonn e.V. einen professionellen Kooperationspartner beauftragen. Weiterhin wird der Prozess von einer regionalen Steuerungsgruppe begleitet, die aus Vertretern von Vereinsmitgliedern besteht (Stadt Köln, Bundesstadt Bonn, Rhein-Sieg-Kreis und Rheinisch-Bergischer Kreis). Die Entwicklung der KWVS wird im Rahmen des EFRE-Projektaufrufs „Regio.NRW“ von der EU und anteilig vom Land NRW über das Umweltministerium gefördert und hat ein Gesamtvolumen von 320.000 Euro.

* Mitglieder der Köln/Bonn Region…

… sind neben den acht Gebietskörperschaften die Handwerkskammer zu Köln, die Industrie-und Handelskammer Bonn/ Rhein-Sieg, die Industrie- und Handelskammer zu Köln, die Kreissparkasse Köln, die Sparkasse KölnBonn, die Sparkasse Leverkusen, der Landschaftsverband Rheinland und die DGB-Region Köln-Bonn. Als Gäste sind die Bezirksregierung Köln und der Kreis Ahrweiler in den Entscheidungs- und Arbeitsgremien des Vereins eingebunden.