Moskau und Ankara haben ihre Verhandlungen über das Gaspipelineprojekt Turkish Stream wiederaufgenommen. Das teilte Russlands Vizeregierungschef Arkadi Dworkowitsch am Dienstag nach Abschluss der Gespräche mit seinem türkischen Amtskollegen Mehmet Simsek mit, berichtete gestern die von Moskau gesteuerte

Arkadi Dworkowitsch: Verhandlungen über Turkish-Stream erneut aufgenommen ...
Arkadi Dworkowitsch: Verhandlungen über Turkish-Stream erneut aufgenommen …

Nachrichten-Agentur Sputnik-news.

Am 9. August wird der türkische Präsident Erdogan zu Gesprächen mit Präsident Wladimir Putin in der einstigen Zarenmetropole St. Petersburg erwartet.

„Perspektiven des Projekts werden aber erst nach einem Treffen türkischer Offizieller mit Russlands Energieminister Alexander Nowak klar sein… Das Projekt befindet sich derzeit im Anfangsstadium, kann aber verhältnismäßig schnell realisiert werden“, sagte Dworkowitsch laut Sputnik.

Die Wiederaufnahme der Gespräche über Turkish Stream ist für Russland vom Vorteil und von großer Bedeutung“, sagte der Direktor des Fonds für nationale Energiesicherheit Russlands, Konstantin Simonow zitierte Sputnik in dem Zusammenhang einen Bericht  der russischen Wirtschaftszeitung “Kommersant“.

„Aber nach dem jüngsten Konflikt zwischen Ankara und Moskau wird sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gezwungen sehen, beliebige Bedingungen zu akzeptieren“, sagte der Experte demnach weiter.

Das Projekt war im Dezember 2014 beschlossen worden. Geplant waren vier Stränge mit einer gesamten Durchsatzkapazität von bis zu 63 Milliarden Kubikmeter pro Jahr. 16 Milliarden Kubikmeter davon waren unmittelbar für die Türkei bestimmt, die restlichen 47 Milliarden Kubikmeter sollten zum künftigen Gashub an der türkisch-griechischen Grenze fließen.

Erdogan entschuldigte sich

Später wurde die geplante Leistung der Pipeline halbiert. Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Luftwaffe Ende November 2015 wurden die Gespräche eingestellt.

Gestoppt wurde auch die Tätigkeit der russisch-türkischen Regierungskommission für die Zusammenarbeit in Handel und Wirtschaft, die eigentlich für die Realisierung des Gasprojekts zuständig war.

Im Juni hatte sich Erdogan für den Jet-Abschuss entschuldigt. Danach beauftragte der russische Präsident Wladimir Putin das Kabinett, die Verhandlungen mit der Türkei über die Wiederherstellung der bilateralen Zusammenarbeit aufzunehmen.