Türkischer Ministerpräsident Erdogan und Kreml-Chef Wladimir Putin: Vor nicht langer Zeit noch an einem Tisch zu gemeinsamen Gas- und Atomprojekten. Wird das wieder was...? Bild Sputnik news
Türkischer Ministerpräsident Erdogan und Kreml-Chef Wladimir Putin: Vor nicht langer Zeit noch an einem Tisch zu gemeinsamen Gas- und Atomprojekten. Wird das wieder was…? Bild Sputnik news

Heute, Dienstag 09. August, trifft der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan seinen wieder neu gewonnenen Freund, den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Sankt Petersburg. Bei dem Termin geht es um die Neuauflage der Gaspipeline Turkish-Stream, den Bau von Atomkraftwerken und Energielieferungen. (Wir berichteten, s. unten)

Der Besuch mal aus ganz anderer Sicht: Für die von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik-news ist wohl auch ein besonderer Tag, denn: Im Vorfeld des Besuchs, berichtet die Agentur ,  ist die türkische Sputnik-Seite wieder frei geschaltet worden. Und, sie wertet dies als „ein wichtiges Signal für Verbesserungen der bilateralen Beziehungen, wie Erdoğan Toprak, Parlamentsabgeordneter der Republikaner-Partei (CHP) für die Provinz Istanbul, gestern, Montag 08.August, im Sputnik-Interview erklärte“.

25.03.16 Pfeil für TextBemerkenswert:

Die Agentur weist darauf hin: Als Berater des Vorsitzenden der Republikanischen Volkspartei in Koordinierungsfragen halte Toprak jede Form der Zensur im Bereich der Massenmedien sowie Zugangssperren zu Informationsquellen für inakzeptabel.

Die Initiative zur Freischaltung der türkischen Sputnik-Seite charakterisiert er als ein Zeichen des Entgegenkommens: „Das war keine zufällige Entscheidung. Das ist ein positiver Schritt, der ernstes Vorhaben an den Tag bringt, ein neues Kapitel der türkisch-russischen Beziehungen aufzuschlagen“, kommentierte Toprak.

 

"Pack schlägt sich und verträgt sich ..."
“Pack schlägt sich und verträgt sich …”

Russland und der Türkei stünden bedeutende Projekte bevor bestätigte  demnach Topak, wie etwa der Bau von Pipelines  und Lieferungen von Energieressourcen. Er äußerte die Hoffnung, dass die Ausweitung der Zusammenarbeit zwischen den zwei Staaten Stabilität und Prosperität bringen werde.

„Unsere Länder ergänzen einander harmonisch, unsere Völker verstehen einander ausgezeichnet“, schloss der Politiker.

Putin und Erdogan treffen sich heute erstmals seit der Krise in den russisch-türkischen Beziehungen, die vom Abschuss des russischen Jagdbombers Su-24 durch die türkische Luftwaffe vor sieben Monaten, im November 2015, ausgelöst worden war, in Sankt Peterburg. Zuvor hatte sich Erdogan brieflich für den Abschuss entschuldigt. Mit dem heutigen Besuch wollen Putin und Erdogan ein siebenmonatiges Kapitel beenden in dem sie sich gegenseitig harte Schläge versetzt hatten.

Aber, wird die neue „Freundschaft“ halten?

Schießt Putin die Tore und Erdogan sieht nur ergeben zu...?, Karik. pointer U&E
Schießt Putin die Tore und Erdogan sieht nur ergeben zu…?, Karik. pointer U&E

Als offiziell alle Streitereien begraben waren ließ ein russischer Putin- Experte bei Sputnik durchblicken was auf Erdogan zukommen könnte: „Die Wiederaufnahme der Gespräche über Turkish Stream … ist für Russland vom Vorteil und von großer Bedeutung“, sagte demnach der Direktor des Fonds für nationale Energiesicherheit Russlands, Konstantin Simonow.

„Aber nach dem jüngsten Konflikt zwischen Ankara und Moskau wird sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan gezwungen sehen, beliebige Bedingungen zu akzeptieren“, sagte der Experte demnach weiter.

Lesen Sie dazu auch unsere Berichte:

Verhinderte türkischer Expremier bisher den Bau von Turkish-Stream?

und auch:

Gaspipeline Turkish-Stream: Druck aus Moskau und Ankara