Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und NRW-Verkehrsminister Michael Groschek sind gestern auf dem Radschnellweg Ruhr (RS 1) von Mülheim nach Essen gefahren. Der zehn Kilometer lange Abschnitt ist, laut Darstellung des Bundesumweltministeriums (BMUB) die Referenzstrecke für den Schnellweg, der in seiner Endausbaustufe auf 101 Kilometer Länge Duisburg und Hamm miteinander verbinden soll.

Elektromobilität? ... Zwei Minister auf zwei Rädern ...
Elektromobilität? … Zwei Minister auf zwei Rädern … Karik. Umw.-Energie-Rep. pointer

“Radschnellwege sind ein wichtiger Teil der Lösung für unsere Verkehrsprobleme”, kommentierte Hendricks die Fahrt.  “Sie machen den Radverkehr attraktiver und tragen so zum Klimaschutz bei. Jede zweite Autofahrt ist heute kürzer als fünf Kilometer. Radschnellwege können gerade in Verbindung mit Elektrofahrrädern viele Pendler zum Umstieg aufs Rad bewegen. So erspart man sich den Stau und tut noch was für Gesundheit und Klimaschutz. Nordrhein-Westfalen ist mit dem Radschnellweg Ruhr bei diesem Trend führend in Deutschland. Ich freue mich, dass sich auch die Bundesregierung in Zukunft stärker am Bau von Radschnellwegen beteiligen wird,” so die Ministerin. Sie ließ aber aus, ob sich die Regierung auch am Befahren der Schnellwege beteiligen wird.

25.03.16 Pfeil für Text“Die zugesagte Unterstützung des Bundes …

für den Bau von Radschnellwegen ist eine wirklich gute Botschaft”, freute sich denn auch Minister Groschek.  “Auf den 101 Kilometern zwischen Duisburg und Hamm können sich 1,6 Millionen Einwohner im Einzugsbereich des RS1 über diese positive Nachricht freuen.

Dort kommen sie künftig schnell, sicher und entspannt zur Arbeit und zur Uni und entlasten gleichzeitig die Autostraßen. Der Boom der E-Mobilität findet ohne Investitionszuschuss auf zwei Rädern statt. Der RS1 hat das Potential, eine weltweite Blaupause für innovativen Verkehr in Ballungsräumen zu werden,” prophezeite der Minister.

25.03.16 Pfeil für TextRadschnellwege…

zeichnen sich durch eine möglichst geradlinige und kreuzungsfreie Strecke sowie die Trennung von Fuß- und Radverkehr aus. Mit ihnen wird das Radfahren auch auf größeren Distanzen leicht gemacht – erst recht in Verbindung mit der zunehmenden Verbreitung von Pedelecs.

Denn mit der Elektromobilität auf zwei Rädern sind längere Wege und Steigungen kein Hindernis mehr. So wird das Fahrrad durch Radschnellwege gerade in Ballungsräumen für das tägliche Pendeln zur Arbeit und auf anderen Wegen im Alltag zu einer sinnvollen Alternative zum Pkw. Der RS 1 soll in der Endausbaustufe zehn Stadtzentren und vier Universitäten miteinander verbinden. In seinem Einzugsbereich leben mehr als 1,6 Millionen Einwohner.

Das Bundesumweltministerium (BMUB) setzt sich nach eigenen Angaben intensiv für Radschnellwege ein und hat demnach in den Gesprächen zum Bundesverkehrswegeplan 2030 erreicht, dass der Bund voraussichtlich ab dem kommenden Jahr den Bau von Radschnellwegen mit zunächst 25 Mio. Euro jährlich fördern wird.

Am Ausbau des Radschnellwegs Ruhr beteiligt sich der Bund mit der anteiligen Finanzierung eines Abschnitts in der Innenstadt von Mülheim an der Ruhr bereits mit 3,7 Millionen Euro im Rahmen der Städtebauförderung.

25.03.16 Pfeil für TextAber auch über Radschnellwege hinaus

engagiert sich das BMUB für den Aus- und Neubau der Infrastruktur für den Radverkehr. Nachdem in den vergangenen Jahren schon über 110 Vorhaben in verschiedenen Kommunen mit zusammen rund 8 Millionen Euro gefördert wurden, wird diese Unterstützung nun weiter ausgebaut.

So werden im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ab dem kommenden Jahr 51 innovative Projekte mit knapp 70 Millionen Euro gefördert und damit bessere Radwege, Abstellanlagen und neue Serviceangebote wie Verleihsysteme für Elektrolastenräder errichtet.

Bundesweit fördert das Bundesumweltministerium über 100 Verkehrsprojekte, von Lastenrädern über Elektrobusse- und -LKW bis hin zu Landstromanlagen für Kreuzschiffe. In seiner Kampagne “Mobilwandel” informiert das BMUB, wie sich der Verkehr klimaneutral und umweltfreundlich entwickeln kann und welche Chancen neue Mobilitätskonzepte eröffnen.