Die Erneuerbaren Energien werden 2016 voraussichtlich 32 Prozent des Bruttostromverbrauchs in Deutschland decken. 2015 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien mit knapp über 187 Mrd. kWh noch  bei 31,5 Prozent des

Sturm- und Drangzeit flaut ab? Bild U&E
Leichte Zunahme der Erneuerbaren… Bild U&E

Bruttostrom-verbrauchs. Zu diesem Ergebnis kommen das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einer ersten Schätzung.

Demnach könnten über 191 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) Strom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen bis zum Jahresende erzeugt werden.  Laut Energiekonzept der Bundesregierung soll bis 2020 der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch 35 Prozent betragen.

25.03.16 Pfeil für TextDeutliche Zuwächse ergeben sich vor allem aus der Stromerzeugung aus Windkraft offshore:

Diese stieg um fast 57 Prozent auf etwa 13 Mrd. kWh (2015: 8,3 Mrd. kWh). Die Stromerzeugung aus Wind onshore ging trotz eines Zubaus von Windkraftanlagen hingegen um fast 6 Prozent auf voraussichtlich 67 Mrd. kWh zurück (2015: 70,9 Mrd. kWh).

Grund waren die schlechten Windverhältnisse in diesem Jahr. Mit einem Anteil von fast 35 Prozent der Stromerzeugung aus Erneuerbaren bleibt die Windenergie an Land weiterhin die stärkste Erneuerbaren-Quelle – gefolgt von der Photovoltaik (PV) mit 20 Prozent.

Die Entwicklung der Stromerzeugung aus weiteren Erneuerbaren-Quellen im Überblick:

leichter Rückgang der PV um etwa 1 Prozent auf gut 38 Mrd. kWh (2015: 38,7 Mrd. kWh),

Anstieg der Wasserkraft um rund 13 Prozent auf knapp 22 Mrd. kWh (2015: 19,0 Mrd. kWh),

Anstieg von Biomasse und Abfall (biogener Anteil) um fast 3 Prozent auf ungefähr 52 Mrd. kWh (2015: 50,4 Mrd. kWh),

Anstieg der Geothermie um rund 12 Prozent auf 0,2 Mrd. kWh (2015: 0,1 Mrd. kWh).

25.03.16 Pfeil für TextMit der Zunahme der Erneuerbaren wachse  aber auch der Druck auf den Netzausbau, so der BDEW. Der Verband weist zugleich daraufhin, dass das Bundeswirtschaftsministerium im Monitoring-Bericht zur Energiewende gerade bestätigt habe, dass der Netzausbau den gesteckten und notwendigen Zielen deutlich hinterherhinke.

Um die immensen Kosten für die Stabilisierung der Netze zu senken, müssen Netzausbau und Erneuerbaren-Ausbau deutlich stärker miteinander verzahnt werden, forderte der Verband und folgerte:  Das werde auch die Verbraucher entlasten.
25.03.16 Pfeil für TextProf. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW stellte zu dem gesamten Bericht fest der Verbrauch fossiler Energieträger insbesondere für den Verkehr sei weiterhin zu hoch – und damit einhergehend auch der Ausstoß von Treibhausgasen.

Für das Erreichen der Klimaschutzziele und eine erfolgreiche Transformation des gesamten Energiesystems müssten Politik, Wirtschaft und Gesellschaft deshalb mehr Entschlossenheit an den Tag legen, forderte Staiß.