Moskau kämpft für den Bau von Nord-Stream 2
Das russische Außenministerium bewertet die Haltung der polnischen Behörden gegenüber dem Gaspipeline-Projekt „Nord Stream 2“ als nicht- konstruktiv und
politisiert, sagte der Direktor des 3. Departements für Europa des russischen Außenministeriums, Sergej Netschajew, in einem Interview mit der von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur Sputnik.
„Nachdem das polnische Kartellamt im Juli dieses Jahres Einspruch gegen den Bau der Gaspipeline ‚Nord Stream 2‘ erhoben hatte, war die russische Seite gezwungen, den an Warschau gestellten Antrag auf Zustimmung zu diesem Projekt zurückzuziehen. Die nicht-konstruktive Position der polnischen Behörden ist unserer Meinung nach politisiert und widerspricht den Interessen des nationalen Unternehmertums“, so Netschajew.
„Das polnische Öl- und Gasunternehmen PGNiG hatte zuvor angekündigt, nach dem Ablauf des Vertrages mit der Öffentlichen AG Gazprom im Jahr 2022 ihn nicht mehr verlängern zu wollen, sondern zukünftig ‚blauen Brennstoff‘ von alternativen Lieferanten zu kaufen und unter anderem das extra dafür gebaute Terminal zur Annahme von verflüssigtem Gas im Hafen Swinoujscie zu nutzen“, so Netschajew.
Zudem werde die These vertreten, dass mit der Verlegung von „Nord Stream 2“ in Umgehung des polnischen Territoriums die Bedeutung der Gastransit-Infrastrktur Polens herabgewürdigt werde, so Netschajew.
Angesichts dieser Rhetorik und der titanischen Bemühungen der polnischen Kollegen um das Torpedieren des Projektes erscheinen Verhandlungen mit Warschau über die Verlegung eines Zusatzstranges der Pipeline auf dem Ostsee-Grund als wenig perspektivisch, so der Diplomat.
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