Wie kann überschüssige Wärmeenergie aus der Stromerzeugung durch abgelegene Biogasanlagen betriebswirtschaftlich sinnvoll genutzt werden? Das Bundesumweltministerium (BMUB) bewilligte nun, wie es gestern Montag 07. August bekannt gab,  dem Landkreis Landsberg am Lech ein Modellprojekt, bei dem ein mobiles Wärmeversorgungsystem aus überschüssiger Wärme aufgebaut wird.

Wärmetransport ... so oder so ähnlich, Karik. U+E
Wärmetransport … so oder so ähnlich, auf jeden Fall “müssen wir ungewöhnliche Wege gehen” … Karik. U+E

Die Frage wie denn  damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden könne beantwortet das BMUB so:  Die Wärme der unvernetzten Biogasanlagen wird mit Hilfe von Containern in der Umgebung flexibel verteilt. In der Umgebung von Landsberg und Dießen gibt es demnach mehrere Biogasanlagen, in denen ungenutzte Wärme anfällt. Die Entfernung der Anlagen zu potenziellen Nutzern ist jedoch so groß, dass der Bau eines Wärmenetzes nicht wirtschaftlich wäre.

 25.03.16 Pfeil für TextAls Lösung werden deshalb mobile, mit Natriumacetat gefüllte Container eingesetzt, die als Speichermedium die Wärme der Biogasanlagen aufnehmen und halten. Mit der mobilen Wärme sollen künftig unter anderem  das Seniorenwohnheim Theresienbad und das Ammersee-Gymnasium versorgt werden.

Durch die Einsparung von Heizöl und Erdgas in den kommunalen Liegenschaften des Landkreises können, nach Darstellung des BMUB,  trotz zu erbringender Transportleistung pro Jahr über 600 Tonnen CO2 eingespart werden.

“Um den Klimaschutz in allen Regionen voranzubringen, müssen wir mitunter auch ungewöhnliche und kreative Wege gehen, um

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "... müssen wir mitunter ungewöhnliche Wege gehen."
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: “… müssen wir mitunter ungewöhnliche Wege gehen.”

vorhandene Wärme so effizient wie möglich zu nutzen“, erklärte  Bundesumwelt-ministerin Barbara Hendricks  anlässlich der Bekanntgabe der Förderung des Projektes das aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) mit 1,3 Millionen Euro finanziert wird.

Nach Aussage von Hendricks  kann das Prinzip der mobilen Wärme, das im Landkreis Landsberg am Lech umgesetzt werden soll, eventuell auch als Modell auf andere ländliche Regionen übertragen werden.

25.03.16 Pfeil für Text Mit dem Förderaufruf “Kommunale Klimaschutz-Modellprojekte” könnten im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) auch weiterhin kommunale Klimaschutzprojekte mit modellhaftem, investivem Charakter gefördert werden, gab die Ministerin außerdem erneut bekannt.