Morgen  Freitag ist im Ausschuss der Ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten(AStV)  eine Abstimmung über die Zukunft der Pipeline Nord Stream 2 angesetzt. Gibt es in Paris einen  plötzlichen Sinneswandel, will Frankreich nun gegen das von Berlin unterstützte Projekt votieren, zitiert die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news einen Bericht  in der „Süddeutsche Zeitung von heute, Donnerstag 07. Februar, in dem  auf  Frankreichs Bedenken bezüglich „strategischer Probleme“genommen wird, die das Projekt für die angespannten Beziehungen der EU zu Russland berge.

Hier noch harmonisch Kanzlerin Merkel und Präsident Macron: Bringt der Gelwesten-Streit neue Konflikte …; links Yves-Le-Drian-franz.Mini_.-für-Europa-und-ausw-Angelegenheiten, rechts Außenminister Macron bei Unterzeichnung des Aachener Vertrages

Könnten Gründe für Frankreichs Sinneswandel die angebliche Attacke Russlands im Zusammenhang mit den Gelbwesten-Aktionen sein? Nach Angaben der Pariser Zeitung „Le Point“ hatte Präsident Macron bei einem Treffen mit französischen Journalisten erklärt, dass Gelbwesten Anweisungen aus dem Ausland erhalten haben sollen und ihre Aktivitäten angeblich von gekauften Accounts in Sozialnetzen sowie von Trollen unterstützt werden. Dazu zählte Macron den russischen Fernsehsender RT und die Agentur Sputnik. Als „erlogen und haltlos“ und durch nichts belegt hat die amtliche Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, Anschuldigungen des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron an die Agentur Sputnik und den Fernsehsender RT jetzt zurückgewiesen.

Paris, das bisher nie  Bedenken gegen die neue Russengas-Pipeline hat durchblicken lassen befürchte plötzlich,  dass Europas Abhängigkeit mit der Vollendung des Baues der neuen russischen Gaspipeline Nord-Stream 2von russischen Energielieferungen weiter zunehme, wird aus Brüsseler Kreise kolportiert. Deutschland hatte Paris bisher immer auf seiner Seite gesehen. Gerät da nun etwas in Gefahr?

Die anstehende Abstimmung soll über die Revision der sogenannten Gas-Richtlinie entscheiden, welche die Ausweitung strenger EU-Regeln für Pipelines auch auf Energieprojekte außerhalb der Union vorsieht. „So müssten etwa der Betrieb und die Erdgas-Belieferung der Pipelines strikt getrennt werden. Der russische Gasgigant Gazprom liefert bisher aber , so ist es gewollt, das und betreibt auch die Infrastruktur des Vertriebsgeschäftes, wie den Röhrenbau. Durch das Projekt entstehen Kosten von etwa 9,5 Milliarden US-Dollar. Der einzige Aktionär des Betreibers Nord Stream AG ist Gazprom. Am Bau sind auch europäische Partner wie Shell, OMV, Engie, Uniper und Wintershall beteiligt, die mit je 950 Millionen Euro die Hälfte der Projektkosten tragen werden. Für den Rest wird Gazprom aufkommen.