Zur Vorbereitung auf die nächste Niedrigwasserperiode schlägt der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) vor, dass an geeigneten Flüssen und Bächen künstliche Kolke ausgebaggert werden, um Fischen und anderen Kleintieren ein kühles Rückzugsrefugium zu schaffen.

Trockenfallen von Bächen und kleineren Flüssen. Über Mauer im Hingtergrund strömte sonst ein Wasserfall der Sieg in Siegburg, Bild U + E
Trockenfallen von Bächen und kleineren Flüssen. Über Mauer im Hingtergrund strömte sonst ein Wasserfall der Sieg in Siegburg, Bild U + E

In dem Zusammenhang hat der Verband am vergangenen Donnerstag, 18. August, noch mal hervorgehoben, dass es ja fast in ganz Deutschland derzeit zum Trockenfallen von Bächen und kleineren Flüssen kommt wobei  die Lebensgemeinschaften in Fließgewässern bei Dürreperioden eigentlich nur auf ein gelegentliches Austrocknen ihres Lebensraumes eingestellt sind. Die Kleinkrabbeltiere („Makrobenthosfauna”) ziehen sich dann in das Sand- und Kieslückensystem unter der Bachsohle zurück. Auch wenn der darüber fließende Bach austrocknet, ist im unterirdischen Sand- und Kieslückensystem in der Regel noch genügend Wasser vorhanden, um Insektenlarven und kleinen Krebsen das Überleben in einer Dürrephase zu sichern.

Doch jetzt, warnt der BBU,bedroht der Temperaturanstieg infolge der sich rasant verschärfenden Klimakrise aber diese letzten Rückzugsrefugien im Untergrund. Auch im Sand- und Kieslückensystem wird bei immer extremeren Hitzeperioden das unterirdisch fließende Wasser immer wärmer und Zur Vorbereitung auf die nächste Niedrigwasserperiode schlägt der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) vor, dass an geeigneten Flüssen und Bächen künstliche Kolke ausgebaggert werden, um Fischen und anderen Kleintieren ein kühles Rückzugsrefugium zu schaffen.

In dem Zusammenhang kann deshalb immer weniger Sauerstoff lösen. Die Folge: Insektenlarven, Kleinkrebse und andere Fischnährtiere ersticken in ihrer letzten verbliebenen Rückzugsbasis.

Den Fischen geht es demnach nicht besser. In natürlich dahinfließenden Bächen und Flüssen gab es früher – teilweise metertiefe – Kolke und Gumpen, denen kühles Grundwasser zugeflossen ist. Die Fische haben sich in die Kolke geflüchtet, wenn das Wasser im Bach oder Fluss immer weniger geworden ist. In den heutzutage größtenteils begradigten Fließgewässern gibt es aber keine Kolke mehr. Die Fische verenden im lauwarmen Wasser der letzten Pfützen in den trockenfallenden Bächen und Flüssen.

Der BBU schlägt deshalb vor, dass zur Vorbereitung auf die nächste Niedrigwasserperiode an dazu tauglichen Fließgewässerstrecken zumindest wieder künstliche Kolke ausgebaggert werden, um den Fischen ein kühles Rückzugsrefugium zu schaffen. Praxisbeispiele gibt es bereits auf der Schweizer Seite des Hochrheins, wo für die extrem wärmeempfindlichen Äschen (eine Salmonidenart) Kolke mit dem Zutritt von kaltem Grundwasser gebaggert worden sind.