In der  Nacht zum Dienstag, 03. Dezember, ist der erste mit Fracking-Erdgas aus den USA beladene LNG-Tanker in Wilhelmshaven eingetroffen. Damit importiert Deutschland erstmalig auf direktem Wege Fracking-Gas.

"...ein historischer Tiefschlag für Klima- und Naturschutz!“... !" Sascha Müller-Kraenner, bild duh
…ein historischer Tiefschlag für Klima- und Naturschutz… !” Sascha Müller-Kraenner, bild duh

Zur Ankunft des LNG-Tankers „Maria Energy“ warnte  Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH) am gleichen Tag: „Dass Deutschland heute zum ersten Mal direkt Fracking-Gas aus den USA bezieht, ist kein Grund zur Freude, sondern ein historischer Tiefschlag für Klima- und Naturschutz!“

Und er belegte seine heftige Feststellung mit den Hinweisen: „ Neben hohen klimaschädlichen Methan-Emissionen verbraucht die Fracking-Technik mehrere Millionen Liter Wasser pro Bohrung und kann Erdbeben auslösen. Das sogenannte unkonventionelle Fracking ist deshalb hierzulande zurecht verboten. Mit dem Import des Gases nehmen wir trotzdem in Kauf, dass Menschen in den USA Folgen wie Erdbeben, kontaminiertes Grundwasser und erhöhte Krebserkrankungsraten zu tragen haben!“So weit seine Kritik zum Verfahren und seine Auswirklungen.

Sascha Müller-Kraenner übt allerdings zusammen mit seinem Verband viel umfänglichere Kritik am gesamten Vorgehen der Bundesregierung im Zusammenhang mit LNG und seinen geplanten Terminals. Umwelt- und Energie-Report hat immer wieder berichtet, s. unten.

So klagt der DUH-Spitzenmann die direkten LNG-Importe seien zudem gestartet, „…obwohl noch nicht einmal klar ist, wie viel Gas wir überhaupt brauchen, um die Lieferungen aus Russland zu ersetzen. Wir fordern deshalb zu Jahresanfang eine Denkpause in Sachen LNG-Infrastruktur, um substantielle Fragen nach Bedarf und Herkunft des Gases zu klären. Statt massive LNG-Überkapazitäten zu schaffen und langfristige Lieferverträge mit zweifelhaften Quellen zu schließen, muss Deutschland den Ausbau der Erneuerbaren Energien forcieren und noch stärker Energie einsparen. Das ist der einzige Weg, um die selbst verschuldete Abhängigkeit von fossilem Gas zu beenden und gleichzeitig Deutschlands Klimaschutzziele einzuhalten.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “Der Wildwuschs bei den LNG-Terminals wird immer irrer …!”