Lebensmittel gehören auf den Teller, nicht in den Tank. Nicht erst seit der Lebensmittelknappheit in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist das Verbrennen von Lebensmitteln in Automotoren nicht mehr zeitgemäß“, erklärte am vergangenen Samstag, 21. Januar, Julia Verlinden, stellv. Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag gegenüber Umwelt- und Energie-Report.

"Lebensmittel gehören auf den Teller, nicht in den Tank.....!" Julia Verlinden, foto grüne rainer Kurzeder
“Lebensmittel gehören auf den Teller, nicht in den Tank…..!” Julia Verlinden, foto grüne rainer Kurzeder

Die grüne Bundesumweltministerin Steffi Lemke  hat am vergangenen  Donnerstag, 19. Januar,  einen Gesetzentwurf  für eine Beendigung der Beimischung von Agrosprit aus Nahrungs- und Futtermittelpflanzen, dem sogenannten Agrosprit in die Ressortabstimmung gegeben. Bis zum Jahr 2030 ist danach der schrittweise Verzicht auf Biokraftstoffe vorgesehen, die aus Pflanzen für Nahrungsmittel und Tierfutter gewonnen werden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing sieht dadurch die Klimaziele im Verkehr in Gefahr.

Julia Verlinden erklärt dagegen  Ich freue mich, dass Umweltministerin Steffi Lemke jetzt eine gesetzliche Regelung für den Ausstieg aus der Nutzung von Lebensmitteln für die Kraftstoffproduktion vorgelegt hat und betont: „Es ist gut, dass die Verschwendung von jährlich 10 Millionen Tonnen Raps, Mais, Weizen und Soja jetzt gestoppt werden soll. Der alternative Einsatz von Abfällen in Kraftstoffen ist der bessere Weg. Der Nutzen von Agrokraftstoffen für den Klimaschutz steht ohnehin in Frage. Weil dafür eine Fläche für die Produktion von Lebensmitteln verloren geht, die einem Fünftel der deutschen Ackerfläche entsprich, werden in anderen Regionen der Welt Wälder gerodet und Moore trocken gelegt. Für den Klimaschutz im Verkehr müssen wir viel dringender die Alternativen zum Auto ausbauen und so den Umstieg auf Bus und Bahn befördern.“

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