Das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium  (BMWK) hat am vergangenen Freitag, 10. März, eine PV-Strategie vorgelegt, die den Ausbau der Photovoltaik beschleunigen soll und dies bei richtiger Priorisierung auch leisten kann, bestätigte am gleichen Tag Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne)

 “Die PV-Strategie des BMWK enthält viele gute Punkte ... !" Robert Busch, bne
Die PV-Strategie des BMWK enthält viele gute Punkte … !” Robert Busch, bne

Busch lobt: “Die PV-Strategie des BMWK enthält viele gute Punkte, die den Ausbau der Photovoltaik vereinfachen und beschleunigen werden!” Zugleich konstatierte er : „In den beiden für 2023 angekündigten Solarpaketen gilt es, auch Querschnittsthemen im Bau-, Landwirtschafts- und Steuerrecht sowie den Bürokratieabbau anzugehen.“
Damit der Zubau im Gigawattmaßstab gelingt, sind – aus Sicht des bne viele Maßnahmen nötig, die das BMWK jetzt auch angehen will. Busch begrüßte deshalb ausdrücklich: “… dass eine Duldungspflicht für Anschlussleitungen von Solarparks, eine Umwandlung der Länderöffnungsklausel bei benachteiligten Gebieten in eine Opt-Out-Regelung und die Vereinfachung von Hofübergaben in Landwirtschaftsbetrieben mit Freiflächenanlagen kommen. Das sind entscheidende Enabler-Maßnahmen für den PV-Turbo, für die sich der bne eingesetzt hat!“

Der bne-Spitzenmann fordert aber auch die Strategie sollte außerdem bessere Bedingungen für PPAs schaffen. Für Busch ist es weiter auch  sehr wichtig, dass die Biodiversität-PV als extensive Form der Agri-PV in der PV-Strategie konkret benannt wird. Die Biodiversität-PV sollte auch auf Flächen genutzt werden, die aufgrund der Vorgaben der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) aus der landwirtschaftlichen Produktion genommen werden. Dies wäre eine wirksame Antwort auf die Flächenfrage der Energiewende, was in der Strategie erkannt wurde.

Busch fordert aber auch, dass auf allen Ebenen konsequent Bürokratie abgebaut wird. Bei der Photovoltaik auf Gebäuden sollte dies an erster Stelle stehen. Auch sollte der Zugang zur Direktvermarktung bei kleinen Anlagen verbessert und die Vor-Ort-Versorgung ermöglich werden, z.B. als gemeinschaftlicher Eigenverbrauch. “PV-Dachanlagen müssen künftig Standard werden. auch Eine Solardachpflicht sollte in der PV-Strategie daher nicht fehlten”, lautet die weitere Empfehlung von  Busch. Auch sollten auf allen Netzebenen die Netzanschlussprozesse entbürokratisiert und beschleunigt werden. Auch dicke Bretter sollten gebohrt werden: Die technischen Anschlussbedingungen in den Verteilungsnetzen müssen schnell auf das Wesentliche reduziert und harmonisiert werden. Es gibt viel zu tun in den angekündigten Solarpaketen 1 und 2.

Darüber hinaus begrüßt der bne die Erweiterung der Fachagentur Windenergie auf Photovoltaik. Dies werde eine bessere Basis für gute politische Entscheidungen von Regierungen und Parlamenten von Bund und Ländern im PV-Markt bilden.

Weiter beklagt Busch, der bne- Geschäftsführer, dass die PV-Strategie bei der Industrialisierung der PV-Lieferkette zu schwach und zu langsam ist. „Ein Jahr nach den ersten Terminen gibt es immer noch keine PV-Industriestrategie sondern nur einen Prüfauftrag in Form eines Eckpunktepapiers. Die PV-Industrie braucht jetzt konkrete Maßnahmen statt weiterer Prüfberichte”, lautet das abschließende Fazit von Busch .

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: PV-Gipfel: wir haben im letzten Jahreine neue Dynamik entfacht

und auch: Die PV-Strategie des BMWK enthältviele gute Punkte