„Der BDEW unterstützt grundsätzlich alle Maßnahmen, die geeignet sind, die Strompreise zu entlasten“, erklärte am vergangenen Montag, 06. November, Andrees Gentzsch, Mitglied der  Hauptgeschäftsführung  des Bundesverbandes  der Energie- und Wasserwirtschaft  (BDEW) anlässlich der Anhörung zum Energiewirtschaftsgesetz im Ausschuss für Klimaschutz und Energie des Deutschen Bundestages.

Und er bestätigte auch  dies gelte auch für den vorgeschlagenen Zuschuss zu den Kosten der

"Ohne sichere Netze werden wir die Ziele der Energie- und Wärmewende nicht schaffen...!" Andrees Gentzsch, bild bdew
Ohne sichere Netze werden wir die Ziele der Energie- und Wärmewende nicht schaffen…!” Andrees Gentzsch, bild bdew

Übertragungsnetze. „Eine bezahlbare Stromversorgung ist gerade in Zeiten von Unsicherheiten von hoher – auch gesellschaftspolitischer Bedeutung. In diesem Sinne halten wir auch die Verlängerung der Energiepreisbremsen bis in das nächste Frühjahr wie sie gerade von der Bundesregierung beschlossen wurde, für richtig. Im Sinne einer noch einigermaßen geordneten Umsetzung sollte dies aber noch im November vom Parlament verabschiedet werden“, empfiehlt Gentzsch.

Und weiter konkretisierte er : „Dazu sprechen wir uns für die Beibehaltung der gesenkten Umsatzsteuer für Energie aus. Hier sollte das Parlament dem Vorschlag der Bundesregierung nicht folgen. Bereits seit langem schlagen wir vor, dass auch die Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß gesenkt wird. So könnte auch langfristig eine Entlastung des Strompreises erreicht werden!“

Er forderte dann aber auch: „…eines muss klar sein: Es steigen nicht nur die Kosten der Übertragungsnetze, sondern natürlich auch die der Verteilnetze. Bereits heute müssen die Verteilnetzbetreiber ihre höheren Kosten über Netzentgelte weitergeben – hier wird kein Zuschuss gewährt. Und diese Kosten werden steigen. Allein bis 2030 rechnen die Netzbetreiber mit einem Investitionsvolumen von über 150 Milliarden Euro.

Das sind alles sinnvolle Investitionen in eine moderne und zukunftsfähige Netzinfrastruktur. Diese Netze sind das Rückgrat der Energiewende. Ohne sichere Netze werden wir die Ziele der Energie- und Wärmewende nicht schaffen. Es ist deshalb umso wichtiger, dass wir den Netzausbau mehr als bisher unterstützen, so dass er mit der Transformation jedenfalls annähernd mithalten kann. Zu lange haben wir die Synchronität des Ausbaus von Erneuerbaren Energien und Netz nicht beachtet, jetzt ist es an der Zeit, die Rahmenbedingungen zum Ausbau des Netzes auf allen Ebenen zu verbessern!“

" Diese Netze sind das Rückgrat der Energiewende ...!"
Diese Netze sind das Rückgrat der Energiewende …!”

Und dann nannte er auch dazu drei wesentliche Punkte:

  1. Beschleunigung der Genehmigungsverfahren auf allen Ebenen. Der Bund/Länderpakt Beschleunigung muss die Energienetze aller Ebenen umfassen und schnellstmöglich geschlossen und umgesetzt werden.
  2. Wirtschaftlichkeit. Moderne Netze müssen wirtschaftlich betrieben werden können und die Netzbetreiber müssen die erforderlichen Finanzmittel einwerben können-Dazu gehört die richtige Regulatorik. Das muss die Bundesnetzagentur dringend angehen, Stichwort hier: Eigenkapital-Zins und schnellere Anerkennung von OPEX (Operational Expenditure).
  3. Fokussierung. Wir werden die Kräfte auf die Maßnahmen konzentrieren müssen, die für die Transformationsaufgabe am meisten bringen. Das bedeutet: Weg von der Mikroregulatorik und Beschränkung auf eine Rahmensetzung.

Sein zentrales Fazit lautet: Zusammenfassend: Wir unterstützen den Zuschuss, der Blick muss aber auf weitere Erleichterungen zur Beschleunigung des Netzausbaus gerichtet sein. Der Netzausbau ist die einzig nachhaltige Lösung.“