Deutschland hat im EU-weiten Vergleich die höchsten Speicherkapazitäten für Erdgas. Bis zu 254,8 Milliarden Kilowattstunden* (Mrd. kWh) (Stand 10/2023) Gas können die Speicher fassen, gab am vergangenen Donnerstag, 21. Dezember, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bekannt.

Kerstin Andreae:: „Gasspeicher in Deutschland aktuell zu über 90 Prozent gefüllt ...!"
Kerstin Andreae: „Gasspeicher in Deutschland aktuell zu über 90 Prozent gefüllt …!”

Das entspricht demnach rund 30 Prozent der in Deutschland im vergangenen Jahr verbrauchten Gasmenge. Es folgen Italien mit rund 197 Mrd. kWh (10/2023) und die Niederlande mit circa 143 Mrd. kWh (10/2023). 44 Untertage-Gasspeicher sind an insgesamt 32 Standorten über ganz Deutschland verteilt. Diese enormen Kapazitäten tragen – nach Darstellung des BDEW – maßgeblich zur Versorgungssicherheit in Deutschland aber auch in der EU bei.

„Trotz des Kälteeinbruchs Anfang Dezember sind die Gasspeicher in Deutschland aktuell zu über 90 Prozent gefüllt“, bestätigte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW- Hauptgeschäftsführung am vergangenen Donnerstag. „Auch deshalb können wir relativ optimistisch auf die Energieversorgungslage in den weiteren Wintermonaten blicken.“ Volle Speicher allein seien jedoch keine Garantie dafür, dass wir gut über den Winter kommen: „Es ist weiterhin wichtig, sorgsam mit Energie umzugehen. Dabei kann jeder mithelfen. Jede eingesparte Kilowattstunde Strom oder Gas unterstützt eine sichere Energieversorgung und schont auch den eigenen Geldbeutel“, empfiehlt Kerstin Andreae.

Künftig können die vorhandenen Speicherkapazitäten für Erdgas zum Teil auch für erneuerbare und dekarbonisierte Gase wie Wasserstoff und Biomethan genutzt werden und somit einen „…wichtigen Beitrag zur Energiewende und einer langfristig sicheren Energieversorgung leisten!“ Sogenannte Untergrund-Kavernenspeicher, die fast zwei Drittel des Volumens der deutschen Gasspeicher ausmachen, können künftig vollständig auf Wasserstoff umgerüstet werden. Dadurch könnte in Zukunft überschüssiger Strom aus Wind- und Solarenergie in Form von Wasserstoff zwischengespeichert werden, um beispielsweise saisonale Schwankungen in der Stromerzeugung oder im Wärmebedarf auszugleichen. Ob und in welcher Menge auch andere Erdgasspeicher wie Untergrund-Porenspeicher für Wasserstoff genutzt werden können, wird derzeit noch untersucht.