„Die Trilogeinigung schafft die Basis für eine Stärkung der heimischen Transformationsindustrien, ohne dabei die Vorteile der Globalisierung und des freien Handels aufzugeben“, kommentierte bereits am vergangenen Mittwoch, 07. Februar, Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, bevor sich am vergangenen Freitag, 16. Februar, der Ausschuss der Ständigen Vertreter in Brüssel  dem Trilog-Ergebnis zum Net Zero Industry Act (NZIA)  zugestimmt hatte. ( Umwelt- und Energie-Report berichtet heute an anderer Stelle auch hierüber, s. unten)

„Abhängigkeiten bei Energiewendetechnologien verringern und die Resilienz erhöhen...." Kerstin Andreae
Abhängigkeiten bei Energiewendetechnologien verringern und die Resilienz erhöhen….” Kerstin Andreae

Der Aufbau von Produktionskapazitäten für Erneuerbare Energien-Anlagen in Deutschland und Europa ist aus Sicht des BDEW strategisch wichtig, um Abhängigkeiten bei Energiewendetechnologien zu verringern und die Resilienz zu erhöhen. Und Kerstin Andreae verweist aktuell darauf, dass das  Thema Resilienz in Deutschland aktuell vor allem mit Blick auf die Solarindustrie diskutiert wird. Um bereits vorhandene Wertschöpfungsstufen in der Herstellung von Photovoltaik-Modulen in Deutschland und Europa zu stärken, muss sichergestellt werden, dass sich Module aus diesen Werken am Markt behaupten können.

Die BDEW-Spitzenfrau urteilt die Einigung findet zudem eine gute Balance zwischen Stärkung der Resilienz und den Ausbauzielen für die Erneuerbaren Energien, da nicht preisbezogene Kriterien vorerst nur auf einen Teil des gesamten Ausschreibungsvolumens der Mitgliedstaaten angewandt werden müssen. Aus Sicht der deutschen Energiewirtschaft ist die Abkehr von einer rein preisbasierten Bewertung in Ausschreibungen für Erneuerbare Energien hin zu einer stärkeren Berücksichtigung des Beitrags von Geboten zu Nachhaltigkeit und Resilienz ein sinnvoller Weg, um diese wichtigen Aspekte in der Energieversorgung zu unterstützen.

Kerstin Andreae kommentiert weiter: „Nachfrageseitige Maßnahmen über Änderungen an Ausschreibungsdesigns allein werden jedoch aller Voraussicht nach nicht für die Erreichung der industriepolitischen Ziele der EU ausreichen. Deshalb sollte auch weiterhin die Schaffung eines europäischen Instruments zur direkten Unterstützung der Solarindustrie und gegebenenfalls weiteren Energiewende-Technologien weiterverfolgt werden!“

Ihr Fazit: „Entscheidend wird nun sein, wie die nicht preisbezogene Kriterien konkret definiert werden und dass sie auf europäischer und nationaler Ebene mit Maßnahmen hinterlegt werden, die sie auch erfüllbar machen. In Deutschland wäre dies beispielsweise die zeitnahe Einführung des sogenannten „Resilienzbonus“ im Rahmen des Solarpakets. Dabei handelt es sich um eine höhere Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für PV-Anlagen im Ausschreibungssegment mit einem Mindestanteil europäischer Komponenten.“

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: EU-Beschluss: Transformationstechnologien … Solar-…Windenergie … Batterieherstellung beschleunigen