Bürgerinnen und Bürger erwarten von der Bundesregierung ein entschlossenes Handeln gegen die Folgen des Klimawandels. Das ist das zentrale Ergebnis der fünf regionalen Dialogveranstaltungen zur Klimaanpassung, die am gestrigen Donnerstag, 07. März, der Staatssekretärin Christiane Rohleder im Bundesumweltministerium (BMUV) übergeben wurden, berichtete am selben Tag das Bundesumweltamt in seinem Statement auch an Umwelt- und Energie-Report.

Da heißt es ganz kategorisch weiter:  Die Bürgerinnen und Bürger fordern mehr innerstädtisches Grün gegen die Hitze und die Entsiegelung von Flächen, damit das Regenwasser wieder in den Boden gelangen

"Die Verkehrsinfrastruktur, insbesondere ÖPNV und Bahn, müssten auch bei Extremwetterereignissen und Hitze zuverlässig funktionieren. ...  !“ Christiane Rohleder, bild bmuv, steffen kaufmann
Die Verkehrsinfrastruktur, insbesondere ÖPNV und Bahn, müssen auch bei Extremwetterereignissen und Hitze zuverlässig funktionieren…. !“ Christiane Rohleder, bild bmuv, steffen kaufmann

kann. Außerdem möchten sie, dass die Entnahme von Grundwasser zum Schutz der Ressourcen klar geregelt wird und sie vor Wetterextremen geschützt arbeiten, lernen und wirtschaften können, damit Leistungsfähigkeit und Gesundheit erhalten bleiben. Die Verkehrsinfrastruktur, insbesondere ÖPNV und Bahn, müssten auch bei Extremwetterereignissen und Hitze zuverlässig funktionieren.

Anlässlich der Übergabe der Dialogergebnisse mahnte Christiane Rohleder: „Die Klimakrise wird in Deutschland immer stärker spürbar. Das belegen die in den letzten Jahren zunehmenden Wetterextreme wie Dürren, Hitzewellen und Starkregen. Wie sich in Zukunft Klimafolgen  mindern und Lebensqualität erhalten lässt, zeigen uns Bürgerinnen und Bürger mit ihren Zukunftsbildern und machen konkrete Vorschläge für die Politik. Die Ergebnisse helfen bei der weiteren Entwicklung der neuen Klimaanpassungsstrategie, in der wir die Perspektiven und Vorschläge aus der Bevölkerung berücksichtigen.“

Und auch Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes konstatierte : „Die fünf Dialoge haben bestätigt, dass die Menschen sich von den Folgen des Klimawandels betroffen fühlen und zu Lösungen beitragen wollen. So legen die beteiligten Bürgerinnen und Bürger Wert darauf, dass Menschen im Klimawandel  gesund bleiben und sich und andere besser schützen können. Dafür wollen sie

  "...die Menschen wünschen sich, dass das Thema Klimaanpassung in der Bevölkerung bekannter wird !"  UBA-Präsident Prof.  Dirk Messner,   bild uba
“…die Menschen wünschen sich, dass das Thema Klimaanpassung in der Bevölkerung bekannter wird !”  UBA-Präsident Prof. Dirk Messner, bild uba

beispielsweise gekühlte öffentliche Räume bei Hitze, aber auch eine bessere Aufklärung über Risiken. Im Zusammenhang mit der Forderung nach einem grünen, lebendigen Wohnumfeld und klimaange-passten Gebäuden ist ebenfalls die Bereitschaft zu gemeinschaftlichem Engagement erkennbar. Das ist eine große Chance, um Klimaanpassung auch vor Ort umzusetzen.“

Im UBA-Statement zu den Dialogergebnissen heißt es weiter: Die Bürgerinnen und Bürger fordern beim Thema Versorgung mit Wasser, Energie und Rohstoffen auch, dass die Entnahme von Grundwasser klar geregelt und die Energieversorgung dezentralisiert wird, um die Versorgung sicherzustellen. Der Zugang zu klimaangepassten öffentlichen Räumen müsse für alle und gerade die besonders von Hitze betroffenen Bevölkerungsgruppen ohne lange Wege ermöglicht werden. Insgesamt wünschen sie sich, dass das Thema Klimaanpassung in der Bevölkerung bekannter wird und notwendige Maßnahmen besser akzeptiert werden. Deswegen sollten Bildung, Kommunikation und Beteiligung dazu verstärkt werden.

Wer traf sich bei den Dialogveranstaltungen? : Auf Einladung des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes trafen sich im Herbst letzten Jahres zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger in fünf Dialogveranstaltungen in den unterschiedlich vom Klimawandel betroffenen Regionen Ostseeküste in Wismar, Mittelelbe in Dessau-Roßlau, Rhein-Ruhr in Duisburg, Rhein-Main in Worms und Bayerischer Wald in Zwiesel. Jeweils zwei Tage lang erarbeiteten insgesamt 331 Personen Ideen und Empfehlungen dazu, wie sich die Zukunft im Klimawandel lebenswert gestalten lässt. Bürgerdelegierte aus den verschiedenen Regionen haben heute die Empfehlungen dem Bundesumweltministerium übergeben.

Die Bundesregierung entwickelt derzeit die Deutsche Anpassungsstrategie  aus dem Jahr 2008 weiter und will bis Ende 2024 eine neue, vorsorgende  Anpassungsstrategie   an den Klimawandel vorlegen. Diese Strategie ist im neuen Klimaanpassungsgesetz verankert, das im November 2023 vom Bundestag verabschiedet wurde. Die Ergebnisse des Beteiligungsprozesses mit Bürgerinnen und Bürgern sowie der Fachwelt werden in die Arbeiten zur neuen Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung einfließen.