Nicht nur  Starkregenereignisse mit den häufig  folgenden, vernichtenden Wasserfluten fordern die EU-Staatengemeinschaft heraus, sondern: Mit Blick auf die beginnende Waldbrandsaison hat die EU-Kommision am vergangenen Dienstag, 14. Mai, angekündigt, dass sie  „wichtige Schritte unternimmt, um die Waldbrandbekämpfung zu verstärken und Gemeinschaften zu schützen!“ Der für Krisen­management zuständige EU-Kommissar Janez Lenarčič betonte: „Wir müssen unsere kollektive Resilienz gegenüber Naturkatastrophen weiter stärken.“ 

"Wir müssen unsere kollektive Resilienz gegenüber Naturkatastrophen weiter stärken... !" Janez Lenarcic , bild eu
Wir müssen unsere kollektive Resilienz gegenüber Naturkatastrophen weiter stärken… !” Janez Lenarcic , bild eu

Zum fünften Jahrestag von rescEU bringt die EU für dieses Jahr 556 Feuerwehrleute aus 12 Ländern zusammen. Sie werden in diesem Sommer an wichtigen Standorten in Europa – in Frankreich, Griechenland, Portugal und Spanien – strategisch eingesetzt und können den lokalen Feuerwehren helfen, wenn Waldbrände ausbrechen. Diese proaktive Maßnahme („Prepositioning“) soll die Bereitschaft Europas stärken, Waldbrände zu bekämpfen und deren verheerende Auswirkungen auf Leben, Häuser und Umwelt zu mildern. Die Kommission dazu: Sie unterstreicht auch, wie robust die Solidarität der EU bei der Bewältigung solcher Krisen ist.

Dazu  hat die Kommission 600 Millionen Euro an EU-Mitteln bereitgestellt, um den künftigen Erwerb von 12 neuen Löschflugzeugen zu erleichtern. Sie sollen auf sechs EU-Mitgliedstaaten verteilt werden. Neun Hubschrauber werden künftig auch von der EU finanziert, um die EU-Flotte zur Brandbekämpfung aus der Luft zu stärken.

Für den Sommer 2024 umfassen die Kapazitäten von rescEU und des Europäischen Katastrophenschutz-Pools nun 28 Flugzeuge und 4 Hubschrauber. Sie sind in zehn Mitgliedstaaten stationiert und werden zur Unterstützung von Feuerwehrleuten auf dem gesamten Kontinent zur Verfügung stehen. Konkret sind das:

  • Vier mittlere Amphibienflugzeuge, zwei leichte Flugzeuge und ein Hubschrauber aus Griechenland
  • Zwei mittelschwere Flugzeuge aus Kroatien
  • Zwei mittlere Amphibienflugzeuge und zwei Leichtflugzeuge aus Italien
  • Zwei mittelgroße Amphibienflugzeuge aus Spanien
  • Vier mittelgroße Amphibienflugzeuge und ein Hubschrauber aus Frankreich
  • Vier Leichtflugzeuge aus Schweden
  • Zwei Leichtflugzeuge aus Portugal
  • Zwei Hubschrauber aus Tschechien
  • Zwei Leichtflugzeuge aus Zypern
  • Zwei Leichtflugzeuge aus Deutschland

Warum die ganzen neuen Aktivitäten?:  In der EU sind im Jahr 2023 mehr als eine halbe Million Hektar durch Waldbrände zerstört worden. Die verbrannte Fläche entspricht dabei zweimal der Größe Luxemburgs, wie aus einem   Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission  (JRC) hervorgeht.

Zudem hat die EU den Europäischen Katastrophenschutz-Pool eingerichtet. So stehen ausreichende, jederzeit einsetzbare Katastrophenschutzkapazitäten zur Verfügung und ermöglichen ein umfassenderes und kohärentes gemeinsames Eingreifen. Dieser Pool soll eine schnellere, besser koordinierte und wirksamere europäische Reaktion ermöglichen. Er bringt Ressourcen aus 27 Mitgliedstaaten und weiteren teilnehmenden Staaten zusammen, die kurzfristig in einem Katastrophengebiet eingesetzt werden können. Bei diesen Ressourcen kann es sich um Rettungs- oder medizinische Teams, Experten, Spezialausrüstung oder Transport handeln. Die ECPP basiert auf freiwilligen Beiträgen der Mitgliedstaaten, die anschließend von der EU überprüft und zertifiziert werden. Es liegt dann bei den Mitgliedstaaten, diese Ressourcen zum Einsatz zu bringen.

Sollte der Notfall zusätzliche lebensrettende Hilfe erfordern, werden über die rescEU-Brandbekämpfungsreserve zusätzliche Kapazitäten zur Bewältigung von Katastrophen in Europa bereitgestellt. Sie umfasst eine Flotte von Löschflugzeugen und -hubschraubern, medizinischen Evakuierungsflugzeugen sowie einen Bestand an medizinischen Gütern und Feldkrankenhäusern, die auf gesundheitliche Notlagen reagieren können. RescEU arbeitet, indem den Mitgliedstaaten Finanzhilfen für den Kauf von Kapazitäten gewährt werden, und die Europäische Kommission hat die letzte Aufforderung, diese Kapazitäten zu entsenden.

Das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen überwacht auch die Entwicklung von Waldbränden mit Unterstützung von Frühwarnsystemen   wie etwa dem Europäischen Waldbrandinformationssystem. Der Copernicus   Satellitenkartierungsdienst der EU steuert detaillierte Informationen aus dem Weltraum bei.